Zorro-Palast

Heute ging es mit dem Bus nach Guatemala City. Wir hatten ja kurz überlegt, von Flores noch einen Abstecher nach Belize zu machen. Die Ruinen von Xunantunich drängten sich geradezu auf: Nur 7 km hinter der Grenze und es gibt dort einen Cache. Als fertiges Paket wurde das aber in Flores nicht angeboten und bei Individualreisen in Mittelamerika soll man ja vorsichtig sein. Und wenn der Ort am Ende schon "-tunich" heißt, dann macht man das auch lieber nicht.

Mit dem Tuctuc sind wir knapp 2 km zum Busbahnhof gefahren und waren dieses Mal erst 60 Minuten vor Abfahrt des Busses da. Dörte fängt an, kleine Kompromisse zu machen, wenn sie dadurch ihren Morgenschlaf retten kann. Der Bus war sehr modern und hatte komfortable Sitze - etwa wie der Bus nach Mexiko City. Auch die Beinfreiheit war groß, viel besser als im Bus nach Palenque.

Moderner Reisebus

Unterwegs gab es wieder Filme zu sehen (Die Pinguine von Madagaskar, Der Hobbit: Smaugs Einöde und 2 weitere), aber ich habe nicht so darauf geachtet und lieber aus dem Fenster geschaut. Es gab eine tolle grüne Hügellandschaft zu sehen und auch die Überquerung des Rio Dulce war beeindruckend.

Grüne Landschaften wie auf Kuba

Rio Dulce

Insgesamt brauchten wir für die 480 Kilometer etwas über 9 Stunden, weil fast alles Landstraßen waren. Innerhalb der Ortschaften gibt es im Abstand von wenigen hundert Metern noch Geschwindigkeitsschwellen, die man nur im Schritttempo überfahren sollte. Und Baustellen gab es auch viele. Insgesamt sind wir aber gut durchgekommen und waren trotz Mittagspause von 30 Minuten etwa eine Stunde früher am Ziel als angekündigt.

Dörte versucht während der Mittagspause einen neuen Follower zu werben

Der Knaller war aber heute unser Hotel, das Hotel Panamerican in Guatemala City. Es ist ein stilvolles altes Haus, ein richtiger Palast. Die Empfangshalle ist drei Stockwerke hoch, schön mit Balustrade im ersten Stock. Perfekt geeignet für einen großen lateinamerikanischen Ball.

Gediegene Empfangshalle

Das Restaurant ist noch weihnachtlich geschmückt

Der Fahrstuhl hat noch eine Handbedienung, wie sie ein Straßenbahnfahrer früher benutzt hatte. Auf den breiten Fluren stehen Tonkrüge, aus denen man sich Trinkwasser zapfen kann. Die Möbel in den Zimmern sind schwer und gediegen - außer dem Fernseher. Der passt hier eigentlich gar nicht rein. Dörte war jedenfalls begeistert und ich freue mich, dass ich mal wieder die richtige Wahl getroffen habe.

Trinkwasser holt man sich aus dem Tonkrug

Zum Abschluss des Tages haben wir noch gut gegessen. Ich habe eine Platte mit typisch guatemaltekischen Speisen bestellt und bekam ein tolles Steak mit vielen Beilagen. Lecker!

Im Uhrzeigersinn: Steak, braunes Bohnenpürree,
davor Nacho mit etwas Sahnigem, Grilltomate, Reis,
gebackene Bananen, Nachos mit Guacamole.
In der Mitte eine Sauce aus Tomaten, Zwiebeln und Essig (nicht scharf!)

Sonstiges:

Wir haben von unserem Frachtschiff einen Neujahrsgruß mit einem Bild aller Offiziere beim Mittagstisch bekommen. Sie haben die Kälte nördlich der Aleuten gut überstanden und sind heute zwischen den beiden Hauptinseln Japans durchgefahren.

Anmerkungen von Dörte:

Fallen wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit leider aus. Ich habe zuerst die nächste Fahrt und das nächste Hotel gebucht, bevor ich anfing zu bloggen ...