Dienstag, 15. Januar 2019

Tortuguero Nationalpark, 2. Tag

Die ganze Nacht über hat es geschüttet wie aus Eimern. Wir befürchteten schon, einen fürchterlichen Regentag zu erleben, aber pünktlich zum Frühstück um 7 Uhr hörte der Regen auf. Es kam sogar die Sonne raus!

Auf der Veranda unseres Zimmers
Um 9 Uhr ging es auf einen 90-Minuten-Spaziergang durch den tropischen Regenwald. Der Weg bestand aus Betonbrücken und Geländern und sah ungefährlich aus. Trotzdem sollten wir möglichst nicht einmal die Geländer berühren, denn hier gibt es Riesenameisen, von denen man sich lieber nicht stechen lässt. Schon bevor wir überhaupt in den Dschungel gingen, konnten wir den ersten Leguan vom Swimming Pool aus entdecken.

Leguan mit schönem Kamm
Auf dem Dschungelweg konnten wir dann Tukane und ein Dreifinger-Faultier sehen. Wie schon im Braulio-Carillo-Nationalpark bekamen wir Informationen über die Pflanzen und Tiere. Dieser Regenwald ist besonders, weil der Boden praktisch das ganze Jahr über gelegentlich überschwemmt wird und deshalb matschig ist. Deshalb leben Ameisen und Insekten eher auf Bäumen in ein paar Meter Höhe. Die Tiere, die sich von ihnen ernähren, wie z. B. Ameisenbären und Stachelschweine müssen ihnen folgen. Deshalb gibt es hier besondere Unterarten, die einen Greifschwanz zur Stabilisierung beim Klettern haben. Gesehen haben wir diese Tiere aber leider nicht.

Der Dschungelpfad
Tukan beim Nussknacken
Die Zeit bis zum Mittagessen haben wir am Swimmingpool verbracht. Auf dem Weg dahin haben wir im Garten einen Kolibri gesehen, von ca. 30 cm Entfernung aus! Leider war er zu schnell wieder weg für ein Foto. Man könnte diese kleinen Vögel fast für Insekten halten, so klein sind sie und so ungewöhnlich ist ihr Flugstil.

Entspannung im Pool
Unser Zimmer in der Pachira Lodge
Am Nachmittag haben wir einen Strandspaziergang unternommen und das Dorf Tortuguero erkundet. An dem Strand legen die großen Meeresschildkröten ihre Eier, der Park ist ja danach benannt. Im Moment ist aber keine Saison, dazu müssten wir im August wiederkommen. Julio hat aber sehr schön erklärt, welches Schauspiel man dann erleben kann.

Julio erklärt die Riesenschildkröten
Schildkrötenstrand
Das Dorf Tortuguero lebt vollständig vom Tourismus. Es gibt einen etwa 600 Meter langen Fußweg, an dem sich viele Souvenirgeschäfte und Restaurants befinden. Das ist alles hübsch anzusehen, die Preise sind aber eher gesalzen. Logisch, wenn alles mit dem Boot hierhergebracht werden muss.

"Einkaufsstraße" von Tortuguero
Dörte hat sich statt eines Magneten eine kleine Schildkröte gekauft, die aus der Schale einer Mandel geschnitzt wurde. Und ein Tuch, natürlich auch mit Schildkrötenmuster. Habe ich schon gesagt, dass es Dörte hier super gefällt? Es kam ihr jedenfalls mehrfach über die Lippen.

Dörte lässt sich zeigen, wie die Schildkröten geschnitzt werden
Hübscher Papierkorb
Um 18 Uhr gab es dann noch einen kleinen Nachtspaziergang. Die Tiere waren schwer zu entdecken, doch wir sahen ein Gürteltier, einen Leguan, mehrere fies aussehende Spinnen, einen Grashüpfer mit 8 cm langen Antennen und als krönenden Abschluss ein paar Rotaugenlaubfrösche.

Fiese fette Spinne
Rotaugenlaubfrösche
Der Besuch hier war zwar nicht ganz billig, hat sich aber sehr gelohnt. Wir bekamen viel geboten und genossen eine angenehme, entspannte Atmosphäre.

Anmerkungen von Dörte: 

Nicht vorenthalten möchte ich dem geneigten Leser die Reaktion unserer Tochter auf meine begeisterten Beiträge im Familienchat. Ich hatte immer mal wieder die Namen der entdeckten Tiere durchgegeben, so nach dem Motto: Jaguar! / Bild Tucan mit Unterschrift Tucan! ...


Im Dorf haben wir noch engagierte Dominospieler gesehen. Sie hatten extra eine Metallplatte auf den Tisch gelegt. Wahrscheinlich damit es besser knallt (Video)!

2 Kommentare:

  1. Yummi! "Nach dem Stich-Schmerzindex des US-Insektenforschers Justin O. Schmidt, der die Heftigkeit von Schmerzen auf einer Skala von 1,0 bis 4,0+ beschreibt, steht das Insekt bei 4,0+. Die Schmerzen werden oft beschrieben, als würde man bei lebendigem Leib verbrennen."

    Wenn Dörte mal einen Selbstversuch gewagt hätte, hätten sich ihre Instagram-Jünger sicher verhundertfacht.

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    1. Hallo Nadine,

      Julio hat erzählt, dass in einigen indogenen Völkern junge Männer sich als Mutprobe stechen lassen, wenn sie die Tochter des Häuptlings heiraten wollen.

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