Freitag, 31. August 2018

Jetzt kann es losgehen ...

Heute früh bekam ich einen Schrecken, als ich die Treppe herunterkam und den Esstisch sah: Dörte hatte Proviant gekauft und alles, was sonst noch irgendwie mitgenommen werden sollte, auf dem Esstisch aufgereiht. Dabei hatten wir doch schon fertig gepackt! Zum Glück passte noch alles in die Rucksäcke, aber meine beiden Flaschen Cola light muss ich morgen früh trotzdem noch irgendwie mitbekommen.
Und ich dachte, wir hätten schon fertig gepackt ...
Am Vormittag sind wir nach Kiel gefahren, um uns von Dörtes Mutter zu verabschieden. Auch Dörtes Schweseter und ihr Mann waren da, ebenso wie Sarah, die Tochter unserer Nachbarn. Sarah wird Dörtes Mutter in unserer Abwesenheit regelmäßig besuchen. Wir sorgen dann mit vielen Postkarten für stets aktuellen Gesprächsstoff.

Wieder zuhause haben wir noch ein bisschen aufgeräumt und voll Hektik noch mal gecheckt, ob bestimmte Sachen auch wirklich eingepackt sind. Ja, sie waren es alle! Mit unserer Mitbewohnerin Dina, die in unserer Abwesenheit das Haus hütet, sind wir zum Abschied essen gegangen. Meine Schwester gab beim Abschiedstelefonat die Anweisung, dass es ja wohl deutsche Küche sein müsse. Also gab es einen Schnitzelteller für mich und Roastbeef für Dörte, beides mit Bratkartoffeln. Dinas Cordon Bleu war dann nicht original deutsche Küche, aber sie muss ja auch nicht monatelang auf deutsche Küche verzichten!

Es war ein schöner Abend und jetzt kann's wirklich losgehen!

Anmerkungen von Dörte:
Die Reinbeker werden bemerken, dass Jan uns in den Sportpark ausgeführt hat. So konnte er auch nochmal eine Fussballübertragung geniessen! Das machte den Abend noch schöner.


Mittwoch, 29. August 2018

Gepackt!

So jetzt sind wir eigentlich fertig und könnten morgen schon losfahren! Der Druck fällt doch deutlich ab und ich kann jetzt völlig sorgenfrei morgen  zum Betriebsfest gehen. Am spannendsten war das Packen: Die Packlisten waren zwar längst geschrieben, aber ob es mit dem Volumen und Gewicht hinhaut, lässt sich erst beim echten Packen herausfinden. Wie üblich passte es im ersten Angang nicht einmal vom Volumen her, aber intelligenteres Packen und eine leichte Reduzierung der mitzunehmenden Dinge machten es dann doch passend. Außerdem fehlten natürlich einige Dinge, weil sie aufgebraucht oder nicht auffindbar waren.
Bei Dörte wiegt der Rucksack jetzt ca. 13,5 kg und bei mir 18 kg, das geht so. Gewogen haben wir allerdings ohne Proviant  und für den haben wir eigentlich - abgesehen von einer voluminösen praktisch leeren Tupperdose in meinem Rucksack - nur Platz in den Tagesrucksäcken oder in Beuteln. Wahrscheinlich werden wir bis Freitag Abend noch drei Mal umpacken, aber Volumen und Gewicht passen schon mal.

An meinem Rucksack teste ich den Regenüberzug.
Dörte hat ein Schlafhörnchen am Rucksack.
Ansonsten haben wir auch noch viele andere Dinge erledigt: Die Fenster und das Holz im Eingangsbereich wurden vom Maler gestrichen, Stefan hat für Dörte den Spanisch-Kurs heruntergeladen, damit er auch offline zur Verfügung steht (also keine Ausrede mehr!), Dörte hat mit ihrer Arbeit für die nächsten Monate abgeschlossen, ich habe ein Backup unserer DiskStation angefertigt und die Festplatte an Beke zur Aufbewahrung gegeben. Es gibt auch 2 neue Seiten, auf denen man die Planung ansehen und unsere Spuren verfolgen kann.

Jetzt lassen wir den Tag bei einem Glas Sekt auf der Terrasse der Nachbarn ausklingen.

Anmerkungen von Dörte:
Unklar ist, was wir mit den Andenken machen, die wir zwischendurch bestimmt einkaufen möchten. Den goldenen winkenden Buddha, den Beke sich wünscht (?), müssen wir wohl zwischendurch als Paket nach Hause senden. 

Samstag, 25. August 2018

Tschüß, Auto!

Vorgestern habe ich unseren Bus verkauft. Ja, den Bus, mit dem wir die schönen Touren um die Ostsee, an der Südküste Europas und auf Island gemacht haben. Irgendwie schade, aber das war jetzt einfach nötig. Wenn wir nicht auf Reise gehen würden, dann hätte ich ihn wohl nochmal über den TÜV gebracht - aber wenn man das Auto dann 8 Monate mit frischem TÜV stilllegt, dann hat man ja nichts von der Investition. Und ob der Motor dann noch anspringt, ist auch ungewiß.

Ich habe also vor 4 Wochen die Dienste von wirkaufendeinauto.de ausprobiert und das hat eigentlich ganz gut geklappt. Bis darauf, dass ich das Auto nicht sofort verkaufen wollte und dann täglich E-Mails bekommen habe, warum ich doch ganz dringend genau jetzt das Auto verkaufen solle. Es war schon erstaunlich, wieviele unterschiedliche Argumente dafür geliefert wurden (z. B. Bei dem Wetter geht man doch lieber zum Strand, als sich um sein Auto zu kümmern!).
Vorgestern hatte ich nun meinen Termin. Ungefähr 45 Minuten lang wurde mein Auto begutachtet: Probefahrt, ca. 50 Fotos, Video vom laufenden Motor, Lackdichtemessung, Abgasmessung, Datenerfassung vom Kfz-Brief, Scheckheft abfotografiert. Das gesamte Dokumentenpaket wurde dann nach Berlin zum Preisteam geschickt und etwa 20 Minuten später meldeten die einen Preis zurück. Ich war damit zufrieden, es entsprach mit ca. 2000 Euro meinen Erwartungen. Also ließ ich das Auto gleich stehen und stieg auf ÖPNV um.

Ich nutzte den freien Tag, um noch zwei Abschiedsbesuche zu machen: Am Nachmittag besuchte ich in Delmenhorst meinen Mathelehrer (ja, den Mathelehrer, mit dem wir uns vor 8 Jahren am Nordkap getroffen haben) und am Abend meinen Bruder in Bremen. Beide Male sprachen wir über Südamerika: Der Mathelehrer wäre früher einmal fast als Lehrer-Ausbilder in den Gran Chaco in Paraguay gegangen - aber seine Familie hat das nicht zugelassen. Das war auch wohl ganz gut so! Wir werden ihm von dort eine Postkarte schicken. Und mein Bruder überlegt, uns in Lima zu treffen. Das wäre natürlich super, denn dann muss Dörte sich nicht selbst der großen Verwandtschaft mit ihren hervorragenden Spanisch-Kenntnissen vorstellen. Zur Erinnerung: Dörte hat die Kommunikation auf Spanisch als Aufgabe übernommen, ich auf Russisch. Ich bin jetzt bei Russisch-Lektion 24, während Dörtes Spanisch-Kurs noch nicht einmal ausgepackt ist.

Anmerkungen von Dörte:
Ich muss den Kurs auch nicht auspacken, denn ich habe immerhin schon babbel installiert. Mental lerne ich also schon. Außerdem weiß ich noch vieles aus den vorigen Reisen. Ihr erinnert euch sicher an meine beste Übersetzung ever: "Wegen Niedrigwassers fährt die Fähre heute nicht" hatte ich übersetzt mit:"No agua - no barca!" Ich werde in Südamerika großartig zurechtkommen!!!

Ergänzung Jan:
Falls Ihr es nicht erkannt habt, der letzte Satz ist ein Zitat aus dem Film Casablanca!

Samstag, 18. August 2018

30 Liter und ein Schwein

Schon sehr früh hatten wir uns vorgenommen, eine Abschiedsfeier vor der Abreise zu veranstalten. Aber wen sollten wir dazu einladen? Besonders wichtig waren uns die Personen, die durch Ihren Einsatz während unserer Abwesenheit unser Abenteuer erst möglich machen: Unsere Töchter, Nachbarn und Kollegen. Bei ihnen wollten wir uns im Voraus bedanken.
Wir wollten doch eigentlich gar keine Geschenke,
haben uns dann aber sehr gefreut ...
Natürlich gibt es noch viele weitere Freunde, von denen wir uns gerne auch noch einmal verabschiedet hätten - aber dann wäre der Kreis für unser Haus zu groß gewesen. Dörte hat ein Spanferkel und ein 30-Liter-Faß Bier bestellt und es ist gestern eine nette Abschiedsfeier geworden. Ein bisschen hatte ich ja ein schlechtes Gewissen, dass ich nur so wenig beim Aufbauen helfen konnte, weil ich an meinem letzten Arbeitstag vor der Abreise doch noch wichtige Termine hatte. Und ich sollte ja meine Kollegen von der Arbeit mitbringen - eine perfekte Entschuldigung. Die Kollegen haben mich beim Bierkonsum übrigens etwas überrascht: Wir haben nicht einmal das 30-Literfass leer bekommen (aber immerhin fast). Was mache ich nun mit den 3 Reservekästen im Keller?
Ich glaube, wir müssen mal eine Performance-Analyse machen ...
Ansonsten ist in der Zwischenzeit viel passiert: Die Reisepässe mit allen notwendigen Visa sind da, der letzte Termin im Impfzentrum ist erledigt, fast täglich bringt der DHL-Bote neue Amazon-Pakete mit Dingen, die 10 Gramm leichter sind, als die, die wir schon haben. Auch der erste Entwurf für eine Packliste steht (und ist abgestimmt!). Und am nächsten Donnerstag habe ich einen Termin bei wirkaufendeinauto.de, um meinen Renault Trafic zu verkaufen. Die Liste der Dinge, die noch zu erledigen sind, wird langsam kleiner. Vorfreude, Aufgeregtheit und Nervosität steigen dagegen schnell an!
Rucksacktest
Anmerkungen von Dörte:
Sie hat diesmal keine. Dafür gibt's aber eine kleine Anekdote: Eine Kollegin von mir meinte, ich sei ja viel zu schofelig, denn meine Frau hätte doch für den langen Zeitraum von 8 Monaten mehr als nur zwei Streitbeendigungskarten verdient. Mal sehen - am besten wär's ja, wenn sie gar keine benötigen würde ...