Freitag, 4. Januar 2019

Antigua

Heute haben wir uns für den ganzen Tag ein Taxi gemietet. Unser Fahrer Roberto ist uns vom Hotelportier vermittelt worden. Auf diese Weise sind wir gleichzeitig sicher und flexibel unterwegs gewesen, auch wenn es nicht ganz preiswert war. Unsere ersten beiden Ziele lagen in Guatemala City: Eine Wäscherei, um für 5 Dollar unsere dreckige Wäsche reinigen zu lassen, und der einzige Geocache in Guatemala City. Dieser Cache lag in einem etwas merkwürdigen Freilichtmuseum: Es war eine Relieflandkarte von Guatemala und Belize, die ungefähr 0,2 Hektar groß ist. Sie ist im Maßstab 1:10000 gehalten, aber die Berge sind um den Faktor 5 überhöht. Dadurch sehen die Vulkane rund um Guatemala City und Antigua besonders spektakulär aus. Damit man auch den Überblick behält, gibt es an der Außenkante der Karte zwei Aussichtstürme. Den Cache haben wir gut finden können.

Der große rote Fleck zwischen den Bergen ist Guatemala City
Von der Seite ist von Guatemala City nichts mehr zu sehen ...
Ein Spiegel ist eine tolle Alternative zum Selfie-Stick
Dann ging es auf zur alten Hauptstadt Antigua Guatemala. Diese Kleinstadt liegt etwa 40 Kilometer entfernt und man benötigt etwas mehr als eine Stunde Autofahrt. Auf dem Weg dorthin haben wir kurz angehalten, um einen rauchenden Vulkan zu fotografieren. Es gibt hier drei große Vulkane: Den Volcán de Agua, den Volcán de Fuego und den Acatenango. Der Volcán de Fuego ist dabei am aktivsten und im Jahr 2018 mehrfach ausgebrochen, zuletzt am 19. November.

Rauchwolken über dem Volcán de Fuego
Gleich beim ersten Durchfahren der Kopfsteinpflasterstraßen von Antigua fühlten wir uns an Trinidad auf Kuba erinnert: Auch hier gibt es keine hohen Gebäude (außer alten Kirchen und Palästen), unglaublich viel Kopfsteinpflaster und schöne schattige Plätze. Der erste Halt war ein kostenloses Museum zum Thema Jade. Da kann man sich ja gleich denken, dass man hinterher was kaufen soll ... Das Museum war aber nett gemacht und der Schmuck, den man hinterher kaufen konnte, gefiel Dörte sehr. Preisbereich: 17 bis 8000 US-Dollar. Und Dörte hat in zwei Tagen Geburtstag! Wir hatten uns aber ja geeinigt auf der Tour keinen teuren Schmuck mitzunehmen und so kam ich günstig davon: Ein kleiner Jadeanhänger mit dem passenden Zeichen aus dem Maya-Kalender für Dörtes Geburtstag: Kej.


Bevor wir uns die Stadt ansehen konnten, hat Roberto uns noch zu einem Aussichtspunkt gefahren. Mir war das ganz recht, denn außer einer tollen Übersicht über die Stadt bestand hier auch die Chance auf einen zweiten Cache in Guatemala. Wir haben Roberto ins Geocaching eingeweiht und das zugehörige Rätsel gelöst. Leider wurde es aber nichts mit dem Signieren des Logbuchs, denn dieser Cache wird von einer Angestellten eines Ladens verwahrt, die heute frei hatte. Wir bekamen die Dose deshalb leider nicht zu Gesicht.

Dieses große Kreuz steht am Aussichtspunkt
Rechteckige Stadtanlage von Antigua
Im Hintergrund: Volcán de Agua
An dieser Statue haben wir ein Cache-Rätsel gelöst
Danach hat uns Roberto an der Plaza Central abgesetzt und wir hatten 2,5 Stunden Zeit, um die Stadt anzusehen. Zunächst sind wir über den Platz geschlendert und haben die Atmosphäre eingesogen. Von drei Seiten ist der Platz von großen Palästen mit Arkadengängen umgeben, auf der vierten Seite steht die ehemalige Kathedrale. Die Fläche dazwischen ist parkartig angelegt, mit vielen schattenspendenden Bäumen, Bänken und einigen Brunnen.

Palacio de los Capitanes Generales
Der zentrale Brunnen auf der Plaza Central
Nächstes Ziel war das Kapuziner-Kloster. Die Wege sind nicht weit in Antigua, praktisch alle Sehenswürdigkeiten kann man innerhalb von 5 Minuten zu Fuß erreichen. Das Kloster ist größer, als man beim Eintritt denkt, und die Besichtigung hat Spaß gemacht. Es ist ein kleines Museum zur Geschichte der Kapuziner integriert, in dem auch ein paar Kunstwerke unbekannter Künstler gezeigt werden. Am interessantesten sind aber die 18 Zellen für die Nonnen, die in einem kreisrunden Turm angeordnet sind.

Blick auf den Innenhof
Die Nonnenzellen im runden Turm
Die Kirche La Merced ist eine gut erhaltene Barockkirche. Von außen sieht sie fast so aus, als ob sie mit Zuckerguß verziert wäre. Davor gibt es einen schönen Platz, nicht ganz so groß wie die Plaza Central, aber auch mit schattenspendenden Bäumen.

Barockkirche La Merced
Zurück an der Plaza Central haben wir uns die Kathedrale angesehen. Das ist zuerst einmal enttäuschend, denn eigentlich hatten wir die größte Kirche des Ortes erwartet. Diese Kirche ist aber im 18. Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört und nicht wieder aufgebaut worden, weil man entschied, die Stadt zu verlegen. Später hat man in das Querschiff des Portals eine kleine Pfarrkirche eingebaut. Dörte kam hier trotzdem auf ihre Kosten, denn sie sah zu, wie Bauarbeiter ein Gerüst abbauten. Von Sicherheitsvorschriften hatten die wohl noch nie etwas gehört!

Die ehemalige Kathedrale von St. José
Anmerkungen von Dörte:

Vor allem habe ich gesehen, welche Arbeit hier abgeliefert wurde: Das Weiß ist scheckig und die halbe Kirche ist mit weißen Farbflecken versehen. Wie seufzt meine Kollegin Birgit immer: „Einmal mit Profis arbeiten!“ neeneenee

Es waren einige schöne Jaderinge im Angebot. Mit sicherem Griff hatte ich den wohl teuersten rausgegriffen (2.450,— US-DOLLAR). Wunderbares leuchtendes Grün. Seufz.

Übrigens: Die Röcke sind nur gewickelt und mit einem breiten Gürtel gehalten. Auch kleine Mädchen tragen den schon.



1 Kommentar:

  1. Warum ein Relief von Guatemala UND Belize? Weil Guatemala seit 1821 das Gebiet des kleineren Nachbarn beansprucht.
    Weiterhin gute Reise wünscht Martin

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