Dienstag, 29. Januar 2019

Blas de Lezo

Heute früh haben wir zunächst Getränke für den Tag eingekauft. Bei der Hitze ist das eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Auf dem Weg zur "Walled City" haben wir bei einem Straßenhändler kleine grüne Früchte probiert, die man mit Salz isst. Ich glaube, dass es Mamoncillos sind, ich bin mir aber nicht ganz sicher.

Sind das Mamoncillos?
Wir sind zunächst der Free Walking Tour von gestern gefolgt und konnten bei anderen Lichtverhältnissen Fotos machen. Das war der Deal: Ich lasse Dörte so viele Fotos schießen, wie sie möchte. Und ich darf dafür noch zwei Caches suchen. Für die Fotos sind wir zunächst nur ein kurzes Stück auf der Stadtmauer längs gelaufen, denn dort gibt es keinen Schatten. In den engen und hübschen Gassen war es natürlich besser. Dort sind uns auch die Türklopfer aufgefallen, von denen Arturo gestern berichtet hatte. Man kann teilweise die Berufe des Hausbesitzers daraus ableiten: Wenn jemand einen Fisch oder eine Meerjungfrau als Türklopfer hat, so ist er ein Fischer oder hat mit dem Meer zu tun. Wofür Löwen und Salamander standen, weiß ich nicht mehr genau. Wahrscheinlich Militär und Verwaltung.

Hier gab es nur noch ein wenig Schatten
Um 14:00 Uhr war es schon etwas schattiger




Ich möchte hier noch einmal die wichtigen Personen aus Cartagenas Geschichte kurz vorstellen:

India Catalina: Diese Häuptlingstochter wurde als junges
Mädchen von den Spaniern entführt, lernte in Santo
Domingo Spanisch und wurde Katholikin.
Später diente sie als Dolmetscherin.
Pedro de Heredia: Gründer der Stadt Cartagena.
Er hat India Catalina als Dolmetscherin mitgenommen.
San Pedro Claver: Ein Jesuitenpater, der sich um die Gesundheit
der ankommender Sklaven kümmerte.
Admiral Blaz de Lezo:
Der legendäre Verteidiger von Cartagena im Jahr 1741.
Immer erkannbar an Holzbein, fehlendem Arm und Auge.
Beim Cachen waren wir heute erfolgreich, aber nur mit Hilfe. Die ganze Bedienung eines Restaurants kam auf die Straße, um uns wild gestikulierend die richtigen Tips für die Suche zu geben. Die haben sich bestimmt amüsiert über ein altes deutsches Ehepaar, dass sich nicht richtig traut, auf die Mauer zu klettern! Der zweite Cache war dagegen einfach und hatte mit Blas de Lezo zu tun: Man musste in ein bestimmtes Restaurant gehen und bei der Bestellung zusätzlich sagen: "... und den Schatz von Blas de Lezo bitte!" Auf Spanisch natürlich. Tatsächlich wurde uns eine toll verzierte Schatzkiste gebracht. Das Logbook sah aus wie eine alte Schatzkarte - sehr schön gemacht!

El Tesoro de Blas de Lezo
Danach sind wir mit dem Taxi zum Castillo San Felipe gefahren. Das ist das Fort, das Blas de Lezo gegen die Engländer 1741 verteidigt hat. Es ist wirklich eine beeindruckende Verteidigungsanlage mit mehreren Verteidigungsebenen. Wir konnten auch mehrere unterirdische Verbindungsgänge ausprobieren, wo es schön kühl war. Aber auch ein wenig unheimlich ...

Oben auf dem Castillo San Felipe
Gewaltiges Fort
Dunkle Verbindungsgänge
Jetzt gehen wir gleich noch Essen und dann geht's früh ins Bett, denn morgen um 6:15 Uhr fährt unser Bus nach Medellin.

Anmerkungen von Dörte:

Ich habe versucht, das ehemalige Wohnhaus von Garcia Marques zu fotografieren. Leider ist es abgerissen und man zeigte nur auf einen Neubau mit der Bemerkung: „Ja, da hat es gestanden.“ An 100 Jahre Einsamkeit habe ich die Erinnerung, dass ich es meiner Schwiegermutter am Pool auf Ischia vorgelesen habe. Irgendwann bemerkte ich dann, dass die umliegenden Liegestühle täglich näher heranrückten. 😊

Fast hätte ich eine Muschel gekauft. Findet ihr nicht, dass es aussieht, als wäre ein abgeschnittener Finger hier eingewachsen??

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