Mittwoch, 23. Januar 2019

Dörte gerettet

Es ging natürlich nicht um 18 Uhr los. Und auch nicht heute früh um vier Uhr, wie angekündigt. Um diese Zeit habe ich den Kapitän und den Koch noch gemütlich schlafend auf dem Achterdeck gesehen. Mir war es nämlich zu stickig in der Kabine und ich musste deshalb in der Nacht mehrfach frische Luft tanken. Aber um 6 Uhr ging es dann endlich los. Es schaukelte mächtig in der Koje und ich bekam als erste Anzeichen der Seekrankheit Schweißausbrüche. Ich ging sofort an Deck und wurde dort mit Reisetabletten und einem Eimer versorgt. Dieser schwarze Eimer war für die nächsten 7 Stunden(!) mein bester Freund. Ich ließ ihn nur los, wenn Daniel ihn kurz ausleerte. Lektion für morgen: Reisetabletten muss man rechtzeitig nehmen! Ich war nicht der einzige mit Seekrankheit, aber wohl derjenige, dem es am schlechtesten ging. Ich zählte die Stunden und Minuten runter, bis wir nach ca. 80 Kilometern bei den St. Blas-Inseln ankamen. 9 Stunden haben wir dafür gebraucht bei einem Wellengang von 3 Metern Höhe.

Als wir ankerten, habe ich mich erst einmal zum Schlafen zurückgezogen. Dörte hat inzwischen die Insel Chichime, vor der wir ankern, erkundet. Aber sie hat nicht den Weg zum richtigen Schiff zurückgefunden, sondern ist in einem anderen Schiff an Bord geklettert. Dessen Crew hat sie dann gerettet und mit dem Beiboot vorbeigebracht.

Am Strand
Muschel
Koralle
Erst gegen 16 Uhr gab es eine Paella als Lunch - da war ich schon wieder auf dem Damm und konnte mitessen.

Relaxen an Bord
Daniel, unser Kapitän
Nach dem Mittagessen bei der Suche nach einer Internetverbindung
Sonstiges:

Hier gibt es kein Internetsignal, deshalb erscheint der Blog später.

Anmerkungen von Dörte:

Die Insel ist niedlich. Allerdings weiß ich nicht, ob sie von der Klimaerwärmung gefährdet ist. Am Strand standen Stümpfe von abgestorbenen Palmen und mitten auf der Insel gab es Salzwasserpfützen. Wovon die rund 50 Menschen leben, die ich mal so als Bevölkerung schätze? Außer Fischen und Minitourismus kann ich mir nichts vorstellen. Man hätte sich für 2 Dollar mit Musikbeschallung an den Strand legen können.

Musikbeschallung für den Strand
Interessant war auch die Geschichte zu dem Wrack, das auf dem Riff hier liegt. Ein reicher Engländer ist mit seinem Katamaran aufs Riff aufgefahren und hat wohl großspurig Hilfsangebote abgelehnt mit dem Hinweis, dass er ein noch größeres Boot hätte, welches er jetzt mal holte. Leider ist er mit diesem größeren Boot dann in den Katamaran reingekracht, so daß dann eine ganze Zeitlang zwei Wracks dort lagen. Der Kat ist zwischenzeitlich allerdings freigeschleppt worden.

Wrack im Riff


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