Montag, 13. Mai 2019

Wieder im Alltag

Vorweg: Dies ist der letzte Blogeintrag. Ab jetzt ist es blöd, dass der neueste Eintrag zuerst kommt, denn wer neu einsteigt, will die Geschichte ja von vorne lesen. Dazu startet man mit dem ersten Blog-Beitrag und hangelt sich dann mit dem Link auf den jeweils neueren Post in richtiger Reihenfolge nach vorne.

Wir sind im Alltag wieder angekommen. Zwei neue Autos sind gekauft, die Weltkarte für die Magneten ist aufgehängt und die ersten Trainingswanderungen für das Afklabastern sind absolviert.

Ein angemessener Platz für die Kühlschrankmagneten!
Unser Nachbar Dirk hat uns ein paar Fotos vom Empfang in Reinbek geschickt, die hier ganz gut reinpassen:

Aufbruch am 1. September 2018
Rückkehr am 30. April 2019
Nicht nur Menschen haben uns freudig empfangen
Der Empfang in Reinbek.
Nicht auf dem Bild: Dina, Klaus, Karin, Heide Lemmermann, Björn
Die Reise hat uns riesige Freude bereitet. Gleichzeitig sind wir aber auch froh, gesund und munter wieder angekommen zu sein und unsere Familie, Freunde und Kollegen wiederzusehen. Einen Diavortrag habe ich noch nicht fertig - dafür gibt es aber schon einen Termin für eine erste Vorführung im Kollegenkreis am 23.5. Es wird nicht leicht sein, die vielen Eindrücke adäquat zusammenzufassen.

Statistik

Tage:243 Durch das Überschreiten der Datumsgrenze haben wir einen Tag mehr erlebt als die meisten von Euch!
Kalendertage:242 
Länder:32 Mit Deutschland, Hongkong und Macao
Grenzübertritte:41 Davon 3 ohne Kontrolle im Schengenraum
Gesamtkilometer:81110 km Ohne Sonstige (siehe unten)
km/Tag:334 km 
Schiffs-km:27926 km 
Bus-km:25685 km 
Bahn-km:19606 km 
Auto-km:8131 km Mietwagen, Baikalsee, Gobi, Taxi- und Ausflugsfahrten
Sonstige km:59 km Fahrrad, Seilbahnen, Parkbahnen, Kamele etc.
Benutzte Fahrzeuge:484 Ohne Sonstige und ohne Dörtes Rückflug
Unterschiedliche Schlafplätze:97 12 Nächte im Zug, 13 Nächte im Bus, 45 Nächte auf dem Schiff
Fehlbuchungen:11 Für insgesamt 377,27 Euro
Visakosten:1276,48 Euro 
Krankenversicherung:768,00 Euro 
Internet:836,91 Euro Mit Tracking-Abos für Schiffspositionen
weitere Kosten:????? Will ich hier nicht veröffentlichen, fragt mich bei Bedarf privat
CO2-Verbrauch:23,19 Tonnen Davon 5,73 Tonnen für Dörtes Heimflug-Aktion. Wir haben 531 Euro als Kompensation an atmosfair überwiesen
Gefundene Caches:164 1 Letterbox, 2 Event, 2 Mystery, 3 Multi, 12 Earth, 20 Virtual, 124 Traditional
Nördlichste Breite:57,15 Grad In der transsibirischen Eisenbahn
Südlichste Breite:35,17 Grad Auf dem Kreuzfahrtschiff im Rio de la Plata
Größte Entfernung von zuhause:Ca. 11800 km In Buenos Aires

Größere Umplanungen

AbweichungGrund
Einschiffung zur Pazifiküberfahrt in Laem Chabang statt JakartaVisumprobleme bei Antritt einer Frachtschiffreise in Indonesien
Abkürzung in USA und MexikoWir wollten die zwei Tage Verspätung des Containerschiffes aufholen und verzichteten auf San Antonio und Monterrey
Tortuguero Nationalpark in Costa RicaWir haben unsere Reservetage vor der Überfahrt nach Kolumbien hier verbraucht
Dörtes kurzer HeimflugDer Gesundheitszustand von Dörtes Mutter
Auslassen von La Paz und längerer Aufenthalt in SucreIch konnte die Höhe nicht so gut vertragen und litt unter Schlaflosigkeit
São Paulo und Strandtage in FlorianópolisWir haben unsere Reservetage vor der Atlantik-Überfahrt hier verbraucht
Rückreise über Neustadt an der Weinstraße und TrierNadines Anregung, an dem Wander-Event teilzunehmen

Das Interview von Nadine

Was war die beste Unterkunft?
Jan: Das Hotel in Panama City
Dörte: Die Ferienwohnung in Florianópolis

Was war die unbequemste Schlafgelegenheit?
Jan: Der Bettenbus nach Da Nang. Das war noch schlimmer als die Schlaflosigkeit in der großen Höhe in den Anden
Dörte: Ein Doppelstockbett in Ulan Bator. Ich schlief oben und hätte nach beiden Seiten herunterfallen können.

Welches war das verrückteste Erlebnis auf der Reise?
Jan: Der Bezahlvorgang bei McDonalds in China
Dörte: 200 Kilometer mit dem Taxi zu fahren, um eine Tupperdose zu finden.

Welches war das schönste Erlebnis?
Jan: Der Besuch der Tempel von Angkor Wat
Dörte: Die Begegnung mit einem Kolibri im Regenwald von Costa Rica, der 25 cm vor mir in der Luft stehen blieb, um mein T-Shirt zu begutachten.

Was ist schief gelaufen?
Jan: Die Visumgeschichte mit Indonesien hat ziemlich genervt
Dörte: Von Rio de Janeiro konnten wir nichts sehen.

Wenn Geld und/oder Urlaubstage keine Rolle spielten, dann wäre deine nächste Reise ...
Jan: ... eine Radtour nach Jekatarinenburg
Dörte: ... die Umrundung von Australien. Tatsächlich geht es aber nach Braunschweig.

Was soll man außer dem Reisepass unbedingt mitnehmen auf eine Weltreise?
Jan: Einen universellen Steckeradapter mit USB-Anschlüssen, die genug Saft für Dörtes iPhone liefern
Dörte: Einen universellen Waschbeckenstöpsel

Wo habt Ihr Angst gehabt?
Jan: In Mittelamerika, wenn es plötzlich dunkel wurde und kein Uber verfügbar war
Dörte:  Nirgendwo, ich hatte ja immer Jan bei mir.

Was hat Euch am besten geschmeckt?
Jan: Das Auberginenragout in Pnom Penh
Dörte: Papas a la Huancaino und Papas Rellenas.

Was war das schlimmste, dass ihr gegessen habt?
Jan: An schlimme Sachen habe ich mich nicht rangetraut, dafür war Dörte zuständig.
Dörte: Das versalzene angebrütete gekochte Entenei in China.

Gibt es etwas, was Ihr abschließend den Lesern sagen möchtet?
Jan: Trau Dich, Deine Träume zu verwirklichen und warte damit nicht zu lange!
Dörte: Trau dich, Deine Ziele zu verfolgen! Uns geht es in Deutschland unglaublich gut. Ich habe überall nette und fürsorgliche Leute getroffen. (Und nächstes Mal lerne ich vorher besser Spanisch!)

Danksagungen

Jetzt ist es an der Zeit Dank zu sagen. Diese Reise wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht die notwendige Unterstützung dazu gehabt hätten! Ich hoffe, dass ich in der folgenden Liste niemanden vergessen habe. Wenn doch, dann melde er oder sie sich bitte bei uns anstelle in jahrelanges Schmollen zu verfallen.

Unser Dank geht:
  • an unsere Familie: Dörtes Mutter Lotti hat uns schweren Herzens erlaubt, so lange fortzugehen. Dörtes Schwester Vera und ihr Mann Martin haben sie häufig besucht und über unsere Reise auf dem Laufenden gehalten. Unsere Tochter Beke hat Berge von Post in Empfang genommen, fällige Rechnungen bezahlt und war für alle Dinge in Reinbek zuständig. Unsere Tochter Jana hat sich bereit erklärt, den Blog zu schreiben, wenn wir es mal nicht selbst tun konnten. Mein Bruder Klaus, unser "Weihnachtssohn" Benjamin mit Familie sowie meine Schwester Antje waren während der Reise Gastgeber und haben uns toll empfangen. Nach Paris sind Jana, Beke und Antje sogar extra angereist, um mit uns Ostern nachzufeiern.
  • an unsere Mitbewohnerin Dina: Sie hat das Haus in Ordnung gehalten.
  • an unsere Nachbarn: Sie haben ebenfalls auf das Haus geachtet und zu unserer Rückkehr einen tollen Empfang vorbereitet. Sarah hat regelmäßig Dörtes Mutter im Pflegeheim besucht und damit die Lücke gefüllt, die wir durch unsere Abwesenheit gerissen haben.
  • an unsere Arbeitgeber: Ohne das Lebensarbeitszeitkonto der Techniker Krankenkasse und  die Bereitschaft von Dörtes Arbeitgebern, unbezahlten Urlaub zu gewähren, wäre es schwierig gewesen, eine solche Reise jetzt durchzuführen.
  • an unsere Kollegen: Sie haben unsere Arbeit mit erledigt und uns bei der Abschiedsfeier noch praktische Geschenke für die Reise gegeben. Dörtes Uhr wurde täglich getragen und der Geldgürtel ist für mich fast zu einem Körperteil geworden.
  • an die Haspa-Filiale in Reinbek: Vor der Reise wurden wir gut beraten und während der Reise hatten wir schnell reagierende Ansprechpartner bei Problemen mit der Kreditkarte.
  • an unsere Mitreisenden: Meist waren es Bekanntschaften nur über einen Tag während einer Bus- oder Zugfahrt. Wir waren aber immer dankbar, wenn uns jemand die unverständliche und schnell gesprochene Durchsage in einer fremden Sprache hinterher erläutern konnte. Häufig ist Dörte über Instagram in losem Kontakt geblieben. Länger als einen Tag dauerten die Reisen mit den Schiffen und der transsibirischen Eisenbahn, da kam man auch regelmäßig und länger ins Gespräch. Wir senden Grüße von hier an Olga, Tonya und Vika aus der Transsib, die Mitreisenden von der Katamaran-Tour und Maritta, Kay, Doris und Jürgen von der Kreuzfahrt.
  • an unsere Reiseleiter und Tour-Fahrer: Wir sind nicht nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, sondern haben auch Touren gebucht. Dasha, Anatoli und Sima haben uns zum Baikalsee geführt und dort mit uns gefischt. Sayloo und Gerlee führten uns durch die Wüste Gobi und dabei besuchten wir die Verwandtschaft unserer Hostelwirtin Urnaa. Daniel und Frank brachten uns im Katamaran sicher von Panama nach Kolumbien. Es gab auch viele Tagestouren und mehr als 80% der Reiseleiter machten einen sehr guten Job. Besonders in Erinnerung geblieben sind die Fahrten zu den Cu Chi Tunneln, zum Mekong-Delta, in den Tortuguero-Nationalpark, ins heilige Tal bei Cusco, zum Rainbow-Mountain, zum Salzsee von Uyuni und die Stadtführungen in Tegucigalpa, Cuenca, Cusco und Sucre.
  • an die Freunde, die Tipps für Städte vorbereitet hatten: Wir haben nicht alles "abgearbeitet", aber es war eine große Hilfe bei der Planung.
  • an einen unbekannten Chinesen: Er hat uns bei McDonalds das Frühstück bezahlt (Link).
  • an unsere Tanzlehrer: In Pnom Penh nahmen wir an einem Tanzworkshop teil - das war ein Highlight der Tour. Auf dem Kreuzfahrtschiff haben Mara und Mauro uns den argentinischen Tango näher gebracht.
  • an Berlinsuraya und seine Polizistenkollegen: Sie haben uns auf der indonesischen Insel Lingga mit dem Polizeiauto zum Hotel gefahren.
  • an Fajar, unseren Gastgeber auf Lingga: Er hat uns kostenlos zum 30 Kilometer entfernten Hafen gefahren.
  • an Hamish Jamieson: Er war unser Agent für die Frachtschiffreise aus Neuseeland. Wir wählten ihn aus in der Hoffnung auf zusätzliche Routen in Neuseeland. Die gab es nicht, aber dafür ausgezeichneten Service und auf jede Frage eine schnelle Antwort.
  • an Kapitän Stefan Savu und seine Crew auf der CMA CGM Thames: Die Fahrt mit dem Containerschiff hat uns sehr gefallen. Es gab viele abwechslungsreiche Gespräche mit dem Kapitän und den Offizieren. Der Steward Maxim hat sich immer um uns gekümmert und der Koch Wassilij hat für Dörte leckere vegetarische Speisen zubereitet.
  • an die Mitarbeiter der Erste-Hilfe-Station bei Universal Studios: Sie haben meinen Fuß zunächst bandagiert und dann für kostenlosen Transport zum Ermergency Room gesorgt.
  • an die Mitreisenden von San Salvador nach Tegucigalpa: Sie haben dafür gesorgt, dass wir in der Nacht noch sicher vom Busbahnhof zum Hotel gekommen sind. Dabei haben sie auch gleich noch unseren Ausflug zum 100-Dollar-Cache am folgenden Tag organisiert (Link).
  • an die Verwandtschaft in Lima: Wir sind herzlich empfangen worden. Die Welcome-Party, die von Klaus, Lizeth und José vorbereitet wurde, war legendär. Rosa und Alberto haben uns am Busbahnhof abgeholt. Von Lizeth, Juan und Yzabel wurden wir zum Essen eingeladen: Papa a la Huancaina wurde Dörtes neues Leibgericht.
  • an Arzt und Krankenschwester in Aguas Calientes: Sie haben mich binnen 2 Stunden so fit gemacht, dass ich Machu Picchu noch besuchen konnte.
  • an die Polizisten in Salvador de Bahia: Sie haben uns bei der Panne mit den gemieteten Fahrrädern weitergeholfen (Link).
  • an Nadine: Nadine ist eine der häufigsten Kommentarschreiberinnen zum Blog. Sie hat uns aber auch vor, während und nach der Reise unterstützt. Vorab bekamen wir ein Paket mit Helferlein. Das waren kleine Dinge, die man einfach mal braucht und meist vergisst. Dazu gehörten z. B. die Minidose mit Tigerbalm und die kleinen Haken, mit denen wir unsere Reißverschlüsse der Rucksäcke sicherten. Wir benutzten sie erst, nachdem uns in Ulan Bator etwas aus dem Tagesrucksack geklaut wurde. Während der Reise hat sie Reisepläne und Hotel-Koordinaten gegengecheckt, uns die Idee mit dem Ausflug nach Macao in den Kopf gesetzt und an den Plänen zum Projekt Äqutorüberquerung in Indonesien mitgewirkt. Und schließlich hat sie uns mit einem "Fast-Zuhause-Paket" in Düsseldorf überrascht und mit ein paar fiesen  Fragen nach der Reise noch Ideen zu diesem Blog-Beitrag geliefert.
  • an alle Leser und Kommentierer des Blogs: Wir haben uns über die Anteilnahme und guten Wünsche gefreut und so manchen Tipp auch noch gut gebrauchen können. Wenn Ihr noch kein Instagram-Follower von Dörte seid, dann guckt doch mal rein: insta:ruetenbudde.
Der letzte Dank geht gegenseitig an uns selbst: Wir haben noch nie so lange so eng aufeinander gehockt und wir haben uns dabei nicht zerstritten. Im Gegenteil, wir haben gemerkt wie wichtig wir für einander sind.

Bis zur nächsten Blog-Reise, spätestens 2022!

Dienstag, 30. April 2019

Rückkehr nach Reinbek

Gestern Abend hat Antje mich schon auf die Rückkehr eingestimmt: Es gab Bremer Knipp zum Abendessen. Außerdem wurden wir vorgewarnt, dass uns zuhause ein verspätetes Weihnachtsgeschenk von der ganzen Familie erwarten würde und dass wir schon verstehen würden, warum wir es nicht schon in Antony oder in Trier bekämen. Ansonsten haben wir noch etwas geklönt und hatten Spaß an dem interaktiven Verhalten von Antjes Lichterbaum (Video).

Warten auf den Intercity in Koblenz
Heute früh waren wir rechtzeitig am Bahnhof und die Züge waren auch fast pünktlich. Zwischendurch hatte der Zug von Koblenz nach Hamburg einmal fast eine Viertelstunde Verspätung, die er aber bis Hamburg wieder einholte. Kurz hinter Köln erhielt ich einen Anruf von Nadine, dass ich in Düsseldorf doch bitte mal kurz an die Tür kommen solle. Wir bekamen ein "Fast-Zuhause-Care-Paket", das war eine tolle Überraschung!

"Fast-Zuhause-Care-Paket" von Nadine
In Hamburg haben wir uns dann viel Mühe gegeben, unsere Route nicht zu früh zu kreuzen. Die Weltumrundung wollten wir erst bei uns im Gergenbusch in Reinbek vollenden. Also haben wir vom Gleis 12 kommend nach Westen den Bahnhof verlassen und sind zum Fahrstuhl der Linie U2 gegangen. 9 Stationen mit der U-Bahn und Busse der Linien 133 und 137 waren angesagt, um auf kompliziertem und langem Wege nach Reinbek zu kommen. Dörte hielt das ja für Quatsch, aber mir war es wichtig, zukünftig täglich den "Weltumrundungspunkt" sehen zu können. Dafür habe ich die zusätzliche halbe Stunde gerne in Kauf genommen.

Vor unserem Haus warteten Nachbarn und Freunde, um uns zu begrüßen. Wir selbst hatten keine Begrüßungsfeier geplant und haben uns über den Empfang (Video) riesig gefreut. Die Nachbarn hatten etwas zu Essen vorbereitet und Bier kalt gestellt, so dass wir noch bis in den Abend hinein unser Wiedersehen feiern und Anekdoten von der Weltreise erzählen konnten.

Begrüßungstorte
In der Diele wartete auch das angekündigte verspätete Weihnachtsgeschenk. Sein Gewicht und seine Sperrigkeit hätten einen Transport mit der Bahn in der Tat sehr schwierig gemacht. Selbst das Auspacken war nicht so ganz einfach und hat Geduld und viele helfende Hände benötigt. Die Frage, wo wir unsere Kühlschrankmageneten hinhängen ist jetzt geklärt: Es ist eine metallene Weltkarte von gigantischen Dimensionen. Da passen auch noch mehr Magneten drauf ...

Das Auspacken begann in der Diele. ...
... verlagerte sich dann ins Wohnzimmer ...
... und enthüllte eine Weltkarte!
Dieses ist der vorletzte Blogeintrag. In den nächsten ein bis zwei Wochen gibt es noch einen Eintrag mit ein wenig Statistik, Nachbetrachtungen und einem kurzen Bericht zu unserer Rückkehr in den Alltag. Ich danke hier schon einmal allen Lesern für das Durchhalten bis zum Ende, die netten Kommentare und die guten Wünsche.

Anmerkungen von Dörte:

Auch von mir ein herzliches Dankeschön an alle "Follower" und an die "Begrüßer"!!!

Montag, 29. April 2019

Lokales aus Trier

Heute hat Antje uns ihre Stadt gezeigt. Wir waren natürlich schon häufiger in Trier, aber irgendwie schafft Antje es immer wieder, uns etwas Neues zu zeigen. Die erste Anlaufstation war natürlich die Porta Nigra, an der Dörte ein weiteres Foto mit der Mütze von unserem Frachter gemacht hat.

Dörte fotografiert ...
... und hier das Ergebnis!
Direkt gegenüber befindet sich das Wohnhaus von Karl Marx. Was er wohl davon halten würde, dass dort unten jetzt ein Ein-Euro-Laden eingezogen ist? Vielleicht hätte es ihm ja gefallen. Dörte hat sich ein wenig geärgert, denn hier hätte sie auch einen Kühlschrankmagneten für einen Euro erwerben können statt für 3,50 Euro, die sie im Souvenirladen nebenan ausgegeben hatte.

Der Ein-Euro-Laden im Wohnhaus von Karl Marx
Der 200. Geburtstag von Karl Marx war ziemlich genau vor einem Jahr und zu dieser Gelegenheit hat die Stadt Trier von der Volksrepublik China eine Karl-Marx-Statue geschenkt bekommen. Darüber gab es ziemlich viele Diskussionen in Trier, von denen uns Antje lebhaft berichtete. Inzwischen steht die Statue, es gibt dort kein Graffiti und die Touristen machen dort gerne Fotos.

Die neue Karl-Marx-Statue
Zu Mittag habe ich in einem Kiosk eine Currywurst mit Pommes gegessen. Darauf hatte ich mich schon lange gefreut. Die nächste gibt es dann am Freitag in der Kantine der TK.

Endlich wieder Currywurst mit Pommes!
Am Nachmittag haben wir ohne Joker einen Wunsch von Dörte erfüllt und unsere Statistik für "sonstige Kilometer" aufgebessert: Wir haben eine Rundfahrt mit dem Römer-Express unternommen. Dörte liebt diese "Tschu-Tschu-Trains". So richtig toll war die Fahrt allerdings nicht, denn die großen Sehenswürdigkeiten konnten wegen der Heilig-Rock-Tage gar nicht angefahren werden.

Im Römer-Express
Zum Schluss zeigte uns Antje noch zwei lokale Besonderheiten: Die Sporthalle an Antjes Schule ist eine ehemalige Kirche. Es war einfach billiger, die Kirche zu sanieren als sie abreißen zu lassen. Die andere Besonderheit mussten wir erst einmal schmecken: Viez. Das ist eine Art Apfelwein, ziemlich sauer, der in einem speziellen Gefäß, der Viezporz, serviert wird. Die Viezporz ist ein weißer Porzellanbecher mit einem außen liegenden Eichstrich, was in der EU eigentlich seit 2014 nicht mehr erlaubt ist. Da haben sich dann deutsche Politiker verdient gemacht und die Viezporz gerettet
.
Viez, serviert in einer Viezporz.
Dörtes Gesicht sagt, wie süß es schmeckt!
Morgen um diese Zeit sind wir schon wieder zuhause. Es ist schon ein komisches Gefühl, dass dies der drittletzte Blog-Eintrag sein soll. Aber wir freuen uns auf die Rückkehr!

Anmerkungen von Dörte:

Es gibt Diskussionen darüber, ob es "die" oder "der" Viezporz heißt. So vom Feeling her würde ich für "der" plädieren, aber Jan hat sich mit Verweis auf Internetquellen durchgesetzt. Na, es sei ihm gegönnt. Kein Joker!!!

Sonntag, 28. April 2019

Elwetritsche und Besuch in Breit

Heute früh haben wir uns über ein ordentliches deutsches Frühstück gefreut: Frische Brötchen, Schwarzbrot, Schinken, Mettwurst, Käse, Marmelade, Orangensaft und Tee bzw. Kaffee. Da fühlt man sich doch gleich wie zuhause!

Zu viert (Antje, Nadine, Dörte und ich) haben wir noch etwas die Altstadt von Neustadt erkundet und dabei einen virtuellen Cache gemacht. Dabei muss man bestimmte Orte aufsuchen und Fragen richtig beantworten. Die Fragen drehten sich um Elwetritsche, das sind Fabelwesen, die es nur in der Kurpfalz gibt. Sie entstanden aus der Kreuzung von entlaufenem Geflügel mit Elfen und Kobolden. An dem großen Brunnen mitten in der Stadt kann man gut erkennen, wie sie angeblich aussehen sollen.

Schlüpfen einer Elwetritsch
Elwetritsch-Porträt ...
... und das Ergebnis
Dort ist auch die Standardmethode dargestellt, wie man sie einfängt: Dazu braucht man einen alten Kartoffelsack, eine Lampe und einen Schoppen Wein. Das lockt die Fabelwesen an und dann stellen sie sich in Reih und Glied auf, um in den Kartoffelsack zu kriechen.

Ich zähle Mäuse im Kartoffelsack
Nadine und ich haben alle Fragen zu Elwetritschen korrekt beantwortet!
Nachdem wir alle Fragen zur Elwetritschologie richtig beantwortet hatten, habe ich Nadine noch zum Bahnhof gebracht. Noch einmal danke für die Idee, am gestrigen Wander-Event teilzunehmen - es hat viel Spaß gemacht.

Zu dritt sind wir mit Antjes Auto nach Breit gefahren. Dieser hübsche kleine Ort liegt auf einer Bergkuppe im Hunsrück und dort lebt eine mit Antje befreundete Familie, bei der wir zum Kaffee eingeladen waren. Antje hatte ihnen immer von unseren leicht verrückten Unternehmungen erzählt und sie wollten uns daraufhin gern einmal kennenlernen. Es gab leckeren Kuchen (Mohrenkopftorte und Rotweinkuchen!) und wir haben viel Spaß miteinander gehabt. Auf Antjes Frage, ob es in Breit auch Geocaches gäbe, wusste einer der Söhne sofort die Antwort: Bei einer Aufräumaktion hatte er schon mal einen Cache versehentlich gefunden. Und ihn ordentlich wieder zurückgelegt, das freut das Cacher-Herz! Schnell war klar, dass es noch einen zweiten Cache im Ort gibt, und wir haben beide Caches bei einem kurzen Spaziergang gefunden. Zum Abschied wurde dann auch noch einmal deutlich, dass auch die Leute aus Breit durchaus verrückte Dinge tun: Das Video vom Karnevalsauftritt von Freddy Mercury im Ort ist legendär!

Unsere Gastgeber in Breit: Philipp, Marlies, Lothar
Anmerkungen von Dörte:

Das ist Jans Ort:



Samstag, 27. April 2019

Der pfälzische Königsweg

Die Rückfahrt nach Deutschland begann mit einer kleinen technischen Störung: Antje, Dörte und ich waren um 7:08 Uhr sehr rechtzeitig in Antony mit der S-Bahn losgefahren, aber in der Station Port Royal blieb der Zug stehen. Nach einigen Minuten gab es eine Meldung über einen Unfall auf der Strecke und dass man noch nicht wisse, wie lange das dauern würde. Wir sind dann ausgestiegen und haben als alternatives Transportmittel den Bus Nummer 38 entdeckt, mit dem wir rechtzeitig zum Gare de l'Est kamen.

Mit dem TGV ging es in weniger als 2 Stunden mit einer Spitzengeschwindigkeit von 314 km/h nach Saarbrücken. Von dort sind wir etwa 100 Kilometer bis in den Pfälzer Wald gefahren. In einem kleinen Dorf haben wir zu Mittag gegessen: Dörte und Antje bevorzugten Spargelgerichte und ich ein ordentliches Jägerschnitzel.

Leckerer Spargel
Ein ordentliches Jägerschnitzel und dazu ein Alsterwasser!
Während des Essens rief Nadine an, die seit 5:30 Uhr bereits mit etlichen anderen Geocachern auf der Wanderung auf dem pfälzischen Königsweg unterwegs war. Heute gab es nämlich ein ganz besonderes Cacher-Treffen: Gemeinsames Wandern, danach gemeinsam Spießbraten essen und dann auch noch ein Jubiläum. Angesagt waren 50 km und 2500 Höhenmeter!

An einem Parkplatz habe ich mich mit Nadine getroffen. Die Leser kennen Nadine nur als fleißige Kommentarschreiberin, aber im Hintergrund hat sie uns auch Tips gegeben und vor allem unsere Reisepläne für komplexe Reisetage gegengecheckt. So ein OK-Stempel von Nadine ist schon etwas wert, dann weiß man, dass man ordentlich geplant hat.

Nadine hatte schon über 30 Kilomter hinter sich, als ich dazukam
Ich bin also erst kurz nach 14 Uhr in die Wanderung eingestiegen und nur ca.16 Kilometer mitgelaufen - und doch fand ich es anstrengend. Das Wetter war wechselhaft: Regen, Sonne, Hagel und Gewitter - von allem hatten wir etwas. Insgesamt sind wir aber ganz gut durchgekommen. Die Organisation war hervorragend und als Höhepunkt gab es am Nachmittag für jeden Teilnehmer eine leckere Nussecke und selbst gebackenen Kuchen.

Die köstlichen Nussecken
Es regnete ganz ordentlich ...
Gelegentlich war es aber auch sonnig ...
Abends haben wir uns mit Dörte und Antje bei der gemeinsamen Einkehr wieder getroffen. Die Stimmung war gut und wir durften von unserer Weltreise berichten. Und der Spießbraten, der war so lecker, dass man glatt zur nächsten Wanderung wieder vorbeischauen könnte ...

Anmerkungen von Dörte:

Ich fühlte mich an Südamerika erinnert: In der Pfalz gibt es nur Fleischgerichte und sogar im Salat sind Speckwürfel versteckt.

Ergänzung von Jan:

Ich fühlte mich an die Seereise nach Cartagena erinnert: So schlechten Handy-Empfang hatten wir ansonsten nur dort. Der Pfälzer Wald ist voller Funklöcher!

Und was macht Mauli?

Mauli hat zusammen mit den anderen Gästen der MSC Orchestra Dubrovnik erreicht und bereitet sich heute Abend auf die morgige Ausschiffung in Venedig vor.

Freitag, 26. April 2019

Josies Geburtstag

Heute hat Josie ihren sechsten Geburtstag gefeiert und wir durften dabei sein. Mit hübschen Papphütchen auf dem Kopf haben wir zugesehen, wie Josie souverän die Kerzen ausgeblasen hat. Ganz besonders niedlich fand ich, wie sie sich darüber gefreut hat, dass ihr zu Ehren Lieder gesungen wurden.

Josie freut sich, dass sie Geburtstag hat
Und wir durften dabei sein!
Benjamin, Leo, Dörte und ich haben um die Mittagszeit einen längeren Spaziergang im Parc de Chateaubriand gemacht. Dort gibt es ein Arboretum, dass wir allerdings links haben liegen lassen. Stattdessen haben wir den Park des Herrenhauses besucht, in dem es auch tolle Bäume gab. Und ich konnte dort zwei Caches finden.

Das Herrenhaus
Ein Baum als Buchtauschpunkt
Ein Baum als Verkaufstresen
Am späten Nachmittag bin ich dann noch einmal mit Leo und Carola durch die Grünstreifen von Antony gezogen. Leo war dabei auf seinem Laufrad unterwegs und ich war schwer beeindruckt, wie genau er den Weg zum Parc Heller kannte. Hier war mir das Cacherglück nicht hold, bei allen angesteuerten Caches hatte ich irgendwelche Probleme und konnte sie nicht finden.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Antony sitzen wir jetzt bei einer Runde Bezzerwizzer. Morgen fahren wir zurück nach Neustadt an der Weinstraße, um an einer Wanderung teilzunehmen. Da es anschließend einen Umtrunk gibt, könnte es morgen spät mit dem Bloggen werden.

Anmerkungen von Dörte:

Hier die Auflösung von gestern:


Heute gehts weiter. Aber wir haben immer noch keine Karte mit null Fehlern!! Mist!!!

Und was macht Mauli?

Mauli auf Korfu (Video, 14 MB)
Mauli ist verletzt (Video, 10 MB)

Donnerstag, 25. April 2019

Kleiner Cache-Spaziergang

Heute früh war es so regnerisch, dass wir den ganzen Morgen im Haus geblieben sind und eine Runde Bezzerwizzer gespielt haben. Die Kinder haben im Regen im Garten gespielt und fleißig Schnecken gesammelt.

Gegen Mittag klarte es dann auf und ich habe mit Jana einen kleinen Spaziergang gemacht, um ein paar Caches zu suchen. Antony hat ein paar nette Grünstreifen und auf einem Rundgang von ca. 2 Kilometern haben wir vier Caches angesteuert, von denen wir auch drei gefunden haben.

Jana im Einsatz an der Kletterwand
Auch ich musste ein wenig klettern
Heute Abend fährt Jana mit dem Zug nach London, auch über ihren Besuch haben wir uns ganz toll gefreut.

Anmerkungen von Dörte:

Bezzerwizzer ist ein prima Spiel. Wir haben alle gemeinsam gegen eine Karte gespielt. Leider haben wir es nicht einmal geschafft, alle Fragen zu beantworten - obwohl wir doch Fachleute aus allen Bereichen dabei hattten (Benjamin mit seinem Chemieleistungskurs 😊und Jana mit Physikleistungskurs 😂, Antje als Fachmann für Designer  u.s.w.).
Hier mal eine Musterkarte:


Was macht eigentlich Mauli?

Mauli in Civitavecchia (Video, 7 MB)