Freitag, 30. November 2018

Zeitumstellungsplan

Gestern abend habe ich auf dem B-Deck den ausgehängten Zeitumstellungsplan entdeckt. Mein Navi schaltet die Zeit automatisch um, sobald das geographische Gebiet einer neuen Zeitzone erreicht wurde, aber auf dem Schiff machen wir das Vorstellen der Uhren jeweils um 14 Uhr. Es kann also sein, dass die Uhrzeit auf dem GPS-Gerät und die Uhrzeit auf dem Schiff voneinander abweichen.

Hier ist der Plan:

TIME ADJUSTMENT SCHEDULE

TIME ZONE

VUNG TAU+7
30.11.2018
+ 1 HOUR+8
02.12.2018
+ 1 HOUR+9
03.12.2018
+ 1 HOUR+10
05.12.2018
+ 1 HOUR+11
06.12.2018
+ 1 HOUR+12 / -12
08.12.2018
+ 1 DAY RETARD /
+ 1 HOUR
-11
09.12.2018
+ 1 HOUR-10
11.12.2018
+ 1 HOUR-9
12.12.2018
+ 1 HOUR-8

LOS ANGELES-8

TIME TO BE ADVANCED AT 14:00

IN DAYS OF HOUR ADVANCE
 
Kompliziert wird es beim Überschreiten der Datumsgrenze: Am 8.12.2018 stellen wir um 14:00 Uhr unsere Uhren auf den 7.12.2018, 15:00 Uhr zurück. Ich vermute mal stark, dass wir das am Folgetag (ist ja dann wieder der 8.12.2018) nicht nochmal tun müssen. Sonst hingen wir ja in einer Zeitschleife und kämen nie in Los Angeles an! Im Ernst, ich muss mir überlegen, wie ich das in meiner Statistikdatei, in der ich über die täglich zurückgelegten Kilometer Protokoll führe, erfassen kann. Der 7.12.2018 hat dann ja für uns 33 Stunden und der 8.12.2018 hat 38 Stunden. Und beide Tage bestehen aus zwei nicht zusammenhängenden Zeitintervallen! Am einfachsten ist es wohl, wenn ich zwischen dem 7.12.2018 und dem 8.12.2018 in der Statistikdatei einen Extra-Tag einführe, der 23 Stunden hat:

Datum in der
Statistikdatei
von
(Schiffszeit)
bis
(Schiffszeit)
07.12.201807.12.2018 (erste Ausgabe),
00:00 Uhr
08.12.2018 (erste Ausgabe),
00:00 Uhr
Extratag08.12.2018 (erste Ausgabe),
00:00 Uhr
08.12.2018 (zweite Ausgabe),
00:00 Uhr
08.12.201808.12.2018 (zweite Ausgabe),
00:00 Uhr
09.12.2018 (zweite Ausgabe),
00:00 Uhr

Das müssen wir dann natürlich auch für die 15:00-Uhr-Bilder so halten!

Fenster, 30.11.2018, 15:11 Uhr
Brücke, 30.11.2018, 15:15 Uhr
Der Kapitän hat gutes Wetter angekündigt und meinte, dass wir mit 99% Sicherheit am 14.12.2018 abends in Los Angeles ankommen. Wir schlafen dann noch eine Nacht auf dem Schiff und gehen erst am 15.12.2018, 3 Tage später als geplant, in unser Hotel. Wir sind gerade am Planen, wie wir die Verspätung bis Weihnachten wieder aufholen können, ohne in Hetze zu verfallen. Wir würden nämlich gerne zu Weihnachten schon in Mexiko City sein.

Sonstiges:

Ich lese inzwischen das siebte Buch, so viele Bücher auf einen Rutsch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich bin bei den Alpenkrimis von Jörg Maurer, die sind ganz lustig und eine Abwechslung zum rein maritimen Flair an Bord.

Dörte hat inzwischen mit dem Spanisch-Lernen angefangen. Auch sie hat Probleme, das "Hola!" richtig auszusprechen und hat inzwischen die Spracherkennung ausgeschaltet. So ist sie schon bis zu Lektion 4 vorgedrungen. Leider funktioniert aber der Vokabeltrainer nicht - der braucht Internet!

Das Weihnachtspaket ist heute angekommen. Antje hat es fotografiert und mir dazu ein nicht so hochauflösendes Bild von knapp 700 Kilobyte geschickt. Warum der e-Mail-Client daraus eine 30 Megabyte-Synchronisation macht, weiß ich nicht. Es hat mich aber etwas geärgert, dass das Ansehen des Bildes 3 Dollar statt 10 Cent gekostet hat ...

Anmerkungen von Dörte:

Und ich bin irritiert über die Angewohnheit aller Mitglieder der Crew, zu den Mahlzeiten immer "Good Appetite!" zu sagen. Jana würde mich bestimmt strafend ansehen, wenn ich das so formulierte.

Heute beim Abendessen wurden wir gefordert: Der Kapitän wollte die Unterschiede zwischen der katholischen und protestantischen Kirche erläutert haben. Er selbst ist orthodoxen Glaubens. Kein Kreuzfahrtschiff kann uns das bieten - täglich am Captains Table und intensive Gespräche mit ihm über alle möglichen Themen.

Donnerstag, 29. November 2018

Südchinesisches Meer

Gestern Abend waren wir beim Ablegemanöver in Vungh Thau wieder auf der Brücke. Mit Schleppern wurden wir vom Kai weggezogen und haben dann ganz langsam gedreht. Danach ging es mit eigener Kraft aus der Flussmündung des Thị Vải raus. Die letzte Landmarke, die wir sahen, war die große Jesusstatue auf dem Berg.

Dies Bild stammt aus Wikimedia, da wir die Statue nur
in blauer und grüner Nachtbeleuchtung gesehen haben.
Von Chris Phan from Eugene, Oregon, United States
Large statue of Jesus, CC BY-SA 2.0, Link
Vor uns lag aber noch gefühlt eine ganze Stadt: Über 100 Schiffe ankerten dort und warteten auf die Einfahrt. Und weil sie ankerten, hatten sie auch ihre Deckbeleuchtung eingeschaltet. Das wirkte dann wie eine Großstadt und man hätte glatt denken können, dass dort das Land noch weitergeht.

Unser Fenster ist nicht von Containern verstellt worden, was uns überrascht hat. Der erste Offizier hatte ja davon gesprochen, dass wir mit voller Ladung nach Los Angeles unterwegs wären. Als wir ihn heute beim Mittagessen darauf ansprachen, lachte er nur. Natürlich sind wir mit voller Ladung unterwegs, aber das Kriterium für voll ist das Gewicht und nicht die Anzahl der Container!

Gestern haben wir das vietnamesische Internet noch voll ausgenutzt. Das hätte bei den Bordpreisen hier etwa 100 US-Dollar gekostet, wir haben aber nur 3,50 Euro bezahlt. Zu spät fiel mir ein, dass ich ja auch einen Spanischkurs gebrauchen könnte und ich habe mir Babbel aufs Smartphone geladen und die Gebühr für 3 Monate überwiesen. Blöde war dann nur, dass das Runterladen der Lektionen unter Android nicht funktioniert hat, weshalb ich das jetzt gar nicht nutzen kann. Prompt habe ich heute auch nach zweieinhalb Lektionen aufhören müssen. Ob das bei Dörte besser funktioniert, wissen wir noch nicht. Sie ist noch nicht so weit gekommen.

Fenster, 29.11.2018, 15:00
Dörte hat beschlossen, das 15:00-Uhr-Bild aus dem Fenster mit einem 15:15-Uhr Bild von der Brücke zu ergänzen. Und sie hat sich dafür jetzt auch einen Wecker gestellt.

Brücke, 29.11.2018, 15:16
Gerade erfuhren wir beim Abendessen noch, dass wir doch ein wenig südlicher fahren als geplant. Also nicht an der Südspitze Taiwans, sondern eher an der Nordspitze der Philippinen längs. Die Experten der Reederei haben das empfohlen, weil die Strömung dort genauso gut sei, die Strecke aber etwas kürzer. Außerdem rechnet man dort mit weniger Fischerbooten. Und dann erzählte der Kapitän davon, dass Fischerboote gerne "den Kopf des Drachen schneiden", d. h. möglichst eng vor großen Schiffen deren Fahrtroute kreuzen. Das soll Glück bringen. Meist geht das ja gut, aber was ist, wenn sie dann plötzlich mal einen Maschinenschaden haben?

Anmerkungen von Dörte:

Mein zweites Fotoprojekt hat den Vorteil, dass ich auf der Brücke dann auch einen Espresso aus der dortigen Maschine bekomme. Deutlich besser als Nescafé. Ich möchte ja mit den Fotos zeigen, dass die See gleich, aber auch immer anders aussieht. Als ich das dort erwähnte, meinten die Anwesenden, dass wir doch noch gar nicht auf See seien. Für Open Sea wäre das hier noch zu flach, Einwirkungen der Flüsse zu deutlich und überhaupt. Naja, ich bin gespannt. Ich werde mitteilen, wann auch echte Seemänner sagen, dass wir nun wirklich auf offener See seien.

Beim Essen war ich heute ganz irritiert. Erst hat der Koch Opernchöre gehört - das liegt ja im Rahmen des Erwarteten. Aber dann ist er umgeschwenkt auf Popmusik. Al Bano und Romina Power und sowas. Hmmm. Man kann sich auf Nichts mehr verlassen.

Das Essen ist so gut an Bord (immer mit Vorsuppe und Salat und Brot und Käse und Obst), dass ich jetzt den Fitnessraum benutze. Eine Stunde bei 5 % Steigung 4,5 km laufen. Laaangweilig...

Mittwoch, 28. November 2018

Im Hafen Vungh Thau

Beim Frühstück redeten wir mit dem Ersten Offizier über das Anlegemanöver von gestern Abend. Er meinte, dass das zwar in der Nacht, aber noch einfach gewesen sei. Da könne ja auch noch Wind, Strömung, schlechte Sicht und hoher Wellengang dazukommen, und zwar alles gleichzeitig. Da müsse man schon eingeübt sein.  Als wir darüber sprachen, wie langsam die letzte Annäherung an den Kai gewesen sei, sagte er, dass das auch gut so sei. Und dann erzählte er von einem Unfall eines CMA-CGM-Schiffes im letzten Jahr in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bei dem durch zu hohes Tempo ein Kai gerammt wurde und ein Kran umfiel (VideoUnfallbericht).

Beim Mittag sprachen wir auch noch einmal mit dem Kapitän über das Anlegemanöver. Er erzählte von einer kritischen Situation gestern, wo ein großes Schiff entgegenkam und sich die Schiffe per Funk abgesprochen hatten, Backbord an Backbord aneinander vorbeizufahren. Und plötzlich rief das andere Schiff: "Nein, doch Steuerbord an Steuerbord". So klappte das dann auch gerade noch und die Schiffe sind ziemlich eng aneinander vorbeigefahren. Das war übrigens genau der Moment, als wir auf die Brücke kamen und viel Spannung in der Luft lag. Das größte Problem sind hier aber nicht die großen Schiffe, sondern die kleinen Boote, die sich an keine Verkehrsregeln halten.

Außerdem sprachen wir mit dem Kapitän über die weitere Route: Zwischen den Philippinen und Taiwan aus dem Südchinesischen Meer in den Pazifik, eng an der Küste Taiwans entlang und dann an der Südküste Japans bis ungefähr Yokohama. So erwischt man möglichst viel vom Kuroshio-Strom, der so etwas wie der Golfstrom des Pazifik ist. Kuroshio heißt übrigens "Schwarzer Strom", weil sich das Wasser des Stromes durch seine dunkle Farbe absetzt. Ich bin gespannt, ob wir das erkennen können - wahrscheinlich nicht. Wie es dann nach Yokohama weiter über den großen Teich geht, hängt von der Wetterentwicklung ab.

Das 15-Uhr-Foto sieht heute anders und interessanter aus, weil wir im Hafen sind und einige Container vor unserem Fenster entladen wurden. Wir fürchten aber, dass wir unseren Ausblick noch verstellt bekommen.

28.11.2018, 15:00 Uhr
Es macht Spaß, das Hafengeschehen von Dörtes Sonnenbad-Platz zu beobachten. Die Containerkräne haben hier Führungsschienen, die zum Greifen des Containers heruntergeklappt werden und zum schnelleren Einrasten des Greifers in die Container-Ecken dienen. Sind die Twistlocks einmal eingerastet, werden die Führungsschienen wieder hochgeklappt, damit sie beim Setzen der Container auf das Schiff nicht behindern.

Die Führungsschienen am Greifer sind hochgeklappt
Der Greifer setzt auf und die Führungsschienen helfen beim Einrasten
Die Container sind untereinander vertikal über die Containerecken miteinander verbunden. Zusätzlich werden die ersten 3-4 Ebenen durch Stangen mit Spannschrauben (Laschstangen) am Schiff verankert.

Die Container sind vertikal miteinander verbunden.
Nur beim Zug direkt nach oben wird die Verbindung freigegeben.
Die unteren Lagen sind durch Laschstangen mit dem Schiff verbunden
Dörte ist später nochmal an ihren Sonnenbad-Platz gegangen. Inzwischen war es aber zu gefährlich geworden, denn es wurde die Containerreihe direkt davor beladen. Das hat sie sich dann lieber von der Brücke angesehen.

Führerhaus eines Containerkrans
Nächster Hafen: Los Angeles!
Wir werden nachher voraussichtlich gegen 22:30 Uhr Ortszeit auslaufen. Zunächst mit Lotsenunterstützung und dann geht's nach Los Angeles. Das sind Luftlinie mehr als 13000 Kilometer!

Sonstiges: 

Nadine hat einen Rätselcache über unsere Weltreise veröffentlicht. Ich kann mir vorstellen, dass es unter den Lesern einige gibt, die Spaß am Lösen dieses Rätsels haben. Wir fühlen uns jedenfalls geehrt, Thema eines Caches geworden zu sein!

Die Fotos für die letzten Tage habe ich hinzugefügt. Außerdem hatte ich Zeit und Muße, das Zeitraffervideo vom Sonnenaufgang in Angkor Wat endlich fertigzustellen und hochzuladen.

Anmerkungen von Dörte:

Wir haben dem Kapitän vom Verkehr in Hanoi erzählt (Ihr erinnert Euch: Einfach über die Straße gehen, die Motorräder fahren schon um Euch rum) und das erinnerte ihn sehr an das Verhalten der Fischerboote hier.

Die Kombüse (Danke Hanno) ist zwischen der Messe (ha!) für die Offiziere und der Messe für die Mannschaft angeordnet. Maxim, der Schiffssteward, bedient in der Offiziersmesse. Ob er das auch in der anderen Messe macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind die Türen alle offen und jeder kann die Lieblingsmusik des Chefkochs hören: Opern. Vielleicht noch mal ein Musical, aber dann wieder: Oper!

Dienstag, 27. November 2018

Endlich Einfahrt nach Vungh Thau

Heute früh habe ich das Problem gelöst, wie man hier auf dem Schiff Datenvolumen-schonend aktuelle Nachrichten bekommen kann. Die normalen Nachrichtenseiten verwenden 90% der Bandbreite für Werbung, Videos und Bilder und sind äußerst bandbreitenhungrig. Die Lösung war supereinfach: Über einen Dienst werden täglich Nachrichtensendungen in verschiedenen Sprachen in das Intranet des Schiffes kopiert. Und dort können wir sie uns beliebig oft ansehen, ohne dass es unser Datenvolumen belastet.

Seit gestern haben wir beim Essen auch Menu-Karten. Vermutlich gibt es die nur, weil jetzt Passagiere an Bord sind. Der Speiseplan für die gesamte letzte Woche hängt nämlich noch als Ausdruck an der Wand.


Wie erwartet mussten wir heute den ganzen Tag über auf unserer Ankerposition warten, bis es endlich losging. Dörte hat versucht, das inzwischen wieder schöne Wetter für ein Sonnenbad zu nutzen. Sie hat es fast 60 Minuten in der Hitze ausgehalten, dann kam sie wieder rein und musste erst einmal duschen.


Danach war natürlich das 15-Uhr-Bild an der Reihe.

27.11.2018 15:11 Uhr
Gegen 19 Uhr haben wir dann endlich den Anker gelichtet und langsam Fahrt aufgenommen. Die letzten beiden Stunden der Einfahrt, etwa von 21:20 Uhr bis 23:20 Uhr haben wir auf der Brücke mitbekommen. Es ist dort ziemlich dunkel, damit man auch in der Nacht noch möglichst viel von der See sieht und sich nicht nur auf den Radar verlassen muss. Es gibt eine Automatik, die die Treppenbeleuchtung ausschaltet, wenn die Tür zur Brücke geöffnet wird. Dadurch werden die Lotsen nicht unnötig geblendet.

Auf der Brücke waren 2 Lotsen und ungefähr 5 Mitglieder unserer Mannschaft. Es war eine hochkonzentrierte Stimmung und man konnte klare Anweisungen des Captains und des Lotsen hören. Dazu den Funkverkehr. Die letzte halbe Stunde wurden wir von Schleppern gezogen und es ging wirklich langsam voran. Und es wurde noch langsamer, als wir an den Kai kamen, wir mussten ein Manöver wie beim Einparken machen, weil vor und hinter uns andere Schiffe liegen.

Anmerkungen von Dörte:

Der Gecko 🦎 hat eine Überlebenschance! Sein Container ist hier in Vietnam als einer der ersten von Bord geholt worden. Wir wünschen ihm alles Gute.

Übrigens wurde dem Wunsch des Kapitäns Folge geleistet. Das Brot kommt in einem Korb mit weißen Stoffservietten auf den Tisch.

Montag, 26. November 2018

Weiter Warten vor Vungh Thau

In den letzten 24 Stunden sind wir  - abgesehen von Schwankungen um ca. 300 Meter - nicht vom Fleck gekommen. Wir warten immer noch auf die Einfahrt in den Hafen von Vungh Thau. Der Kapitän hat von der Reederei den Auftrag, auch noch weiter zu warten. Einerseits auf ein kleineres Schiff, dass noch aus Kambodscha Container anliefern soll, die wir mitnehmen sollen, und andererseits gibt die Reederei auch einem anderen eigenen Containerschiff Priorität. Motto: Lieber ein Schiff ordentlich verspätet als alle Schiffe zu spät. Obendrauf kommt dann noch, dass die Einfahrt in den Hafen Tide-abhängig ist. Im Moment sieht es so aus, als ob wir morgen gegen 19 Uhr anfangen, wieder Fahrt aufzunehmen, gegen 21 Uhr soll der Lotse an Bord kommen und gegen Mitternacht sollen wir ankommen. Mal sehen ...

Unsere Fahrstrecke heute
Immerhin ist das Wetter besser geworden. Dörte hat sich mit einem Liegestuhl rausgewagt und viele andere Schiffe am Horizont gesehen, die auch auf die Einfahrt warten. Es gibt hierzu aber kein Foto, denn die Schiffe wären so klein darauf, dass man sie mit roten Kreisen markieren müsste 😏. Man kann auch schon Land sehen.

Sonnenuntergang
Außerdem gibt es natürlich das 15-Uhr Bild aus unserem Fenster. Dörte meint ja, dass das Meer immer anders aussieht. Mir dagegen fällt der Schatten des Radarturms auf dem grünen Container auf.

26.11.2018, 15:04 Uhr
Anmerkungen von Dörte:

Ich habe heute einen Spatz gesehen! Mirakel! Entweder ist er ein thailändischer Spatz oder er hat ungeahnte Weitflugfähigkeiten.

Und so ein Kapitän hat schon echt was zu sagen - und zwar zu allem. Heute meinte er, dass es doch stillos wäre, das Brot für die Suppe in einer Plastiktüte auf den Tisch zu bringen. Ein Korb wäre angemessener. Ich bin sicher, dass ab morgen das Brot im Korb ohne Plastik serviert wird.

Sonntag, 25. November 2018

Warten vor Vungh Thau

Unser Alltag auf dem Schiff hat begonnen: Essen, Lesen, Schlafen und dann wieder Essen usw. Das Essen an Bord ist richtig gut, heute Mittag gab es für mich z. B. ein Super-Pfeffersteak und für Dörte ein vegetarisches Mousaka. Das Lesen mit den beiden Kindles funktioniert auch ganz ordentlich, das erste Buch habe ich schon durch. Es ist ein Südostasienkrimi mit dem Titel "Hanoi Hospital". Schön war vor allem, dass man viele der Schauplätze, die dort beschrieben werden, bereits kennt. Die Story dagegen war voller Zufälle doch recht konstruiert. Aber es war spannend genug, dass das Lesen Spaß machte.

Wir haben seit heute Mittag auch Internet, aber ziemlich teuer. Unsere Dollar-Bar-Reserven reichen nicht aus, um auch immer gleich Fotos hochzuladen. Die müssen wir nachreichen, wenn wir im Hafen sind. Wir werden täglich einmal meine E-Mail-Adresse kontrollieren, WhatsApp und Instagram müssen Pause machen. Dörte will eine Fotoserie machen "Blick um 15 Uhr aus dem Fenster" und hat damit heute begonnen. Ab dem nächsten Hafen wird dort wahrscheinlich immer derselbe Container zu sehen sein, denn es ist eine volle Beladung bis Los Angeles geplant.

25.11.2018 13:58 Uhr
Von dem angesagten Sturm haben wir außer Regenwetter bisher kaum etwas mitbekommen, es hat nicht mehr geschaukelt als auf der Überfahrt von Hirtshals nach Island. Das liegt aber auch daran, dass das Schiff seit heute morgen nur noch mit halber Kraft fährt und seit 15 Uhr überhaupt nicht mehr vorankommt. Auf meinem GPS sieht es so aus, als ob wir jetzt eine Schleife fahren. Der Hafen von Vungh Thau ist wegen des Taifuns zurzeit gesperrt und deshalb müssen alle Schiffe warten. Das betrifft nicht nur uns, sondern auch Schiffe, deren Container dann von uns weiterbefördert werden sollen. Mit dem Anlegen rechnen wir deshalb statt heute 15 Uhr mit morgen früh um 2 Uhr.


Ich habe mir eine ordentliche Erkältung aufgesackt. Das fing schon in Bangkok an, inzwischen ist die Halsschmerzphase fast vorbei. Deshalb habe ich heute Nacht nicht so gut geschlafen und der zusätzliche Morgen- und Mittagsschlaf bekommen mir ganz gut. Mit dem Laufband mache ich deshalb heute auch Pause. Gestern hatte ich es auch ein wenig übertrieben, ich hatte hinterher Schmerzen im Knie- und Fußgelenk. Also: Gaanz langsam wieder anfangen!

Das Tracking über mein SpotGen-Gerät funktioniert wunderbar, ich brauche das Gerät nur auf das Fensterbrett zu legen. Ob das weiterhin so gut funktioniert, wenn Container direkt vor unserem Fenster stehen, weiß ich natürlich noch nicht. Und ich habe auch noch keine Erfahrung mit der Netzabdeckung mitten im Pazifik. Das Gerät funktioniert nämlich nur, wenn es einen Satelliten sehen kann, der gleichzeitig auch eine Verbindung zu einer Bodenstation hat. Das Tracking mit meinem Account bei marinetraffic.com funktioniert dagegen ziemlich mau. Es gibt nur etwa eine Positionsmeldung am Tag, wenn das Schiff auf offener See ist. Mitten im Pazifik könnte das aber besser sein als beim SpotGen.

Der Kapitän legt die Route bei jeder Fahrt übrigens individuell fest. Einflussfaktoren sind Strömungen, Wettervorhersagen, erwartete Dichte des Schiffsverkehrs usw. Es ist sogar schon einmal vogekommen, dass sie nördlich durch den Ring der Aleuten gefahren sind. Darauf hoffen wir aber mal nicht ...

Heute beim Mittagessen wurde zwischen den rumänischen Offizieren kräftig diskutiert. Sie hatten erfahren, dass ein befreundeter Kapitän suspendiert worden ist. Die chinesische Kontrolle hatte festgestellt, dass in der Dokumentation der regelmäßigen Sicherheitsübung als Foto ein altes Foto verwendet wurde. Der Obermaat hat es ausgewählt, weil es hübscher als das aktuelle Foto sei. Die Übung hatte stattgefunden, nur die Dokumentation war nicht in Ordnung. Und die Verantwortung dafür musste der Kapitän übernehmen.

Anmerkungen von Dörte:

Wir haben jetzt Hoffnung, dass der blinde Passagier überlebt!
Beim Beladen war uns aufgefallen, dass ein kleiner Gecko auf dem Container direkt vor unserem Fenster (schräg links) herumkrabbelte. Er hat sich dann unter das Scharnier zurückgezogen. Kein Ahnung, wie dicht so ein Container ist? Und heute hat es ein wenig geregnet, sodass er irgendwo eine Pfütze finden könnte. Wovon er sich ernähren könnte oder wie lange ein Gecko fasten kann, ist mir allerdings unklar und ohne Internet auch nicht zu recherchieren.
Na, wir hoffen mal das Beste.

Samstag, 24. November 2018

Containerplatz raten

Gestern Abend kurz vor 18 Uhr hat uns unser Kapitän begrüßt. Er heißt Stefan und kommt aus Rumänien. Alle Offiziere auf diesem Schiff stammen aus Rumänien, die Crew zum größten Teil aus der Ukraine. Das Schiff fährt aber unter maltesischer Flagge für eine französische Reederei. Ziemlich international, aber alle können ganz gut Englisch sprechen.


Wir durften auf die Brücke gehen und uns alles ansehen. Dörte blühte richtig auf, schoss haufenweise Fotos und fing an von ihren früheren Erfahrungen auf der Hurtigroute zu berichten.


Auch die seitlichen Steuereinheiten haben wir besucht. Die werden beim An- und Ablegen verwendet, weil man von dort einen Blick über die gesamte Kai-Kante hat.

Igor zeigt uns das seitliche Steuerpult
Danach gab es eine Führung durch die einzelnen Decks unterhalb der Brücke - das hat der Kapitän dem Seekadetten Igor überlassen. Direkt unterhalb der Brücke liegt das G-Deck mit unserer Kabine. Das ist die Eigner-Kabine, die größte und schönste der Passagierkabinen.

Die rot umrandeten Fenster gehören zu unserer Kabine,
Originalbild von Hummelhummel, CC BY-SA 3.0Link
Dann kommen 4 Decks mit weiteren Kabinen für Passagiere, Offiziere, Ingenieure und Crew-Mitglieder. Auf all diesen Etagen gibt es eine Waschmaschine, die wir auch mitbenutzen dürfen. Auf dem B-Deck sind die Küche und die beiden Messen für Offiziere und Crew. Außerdem gibt es dort und auf dem A-Deck auch Aufenthaltsräume mit Fernseher, DVD-Player, Spielen und Büchern. Wir haben nur keine Filme auf DVD oder USB dabei, da werden wir die Crew fragen müssen. Dort liegt nur Staffel 1 von Grey's Anatomy auf DVD rum.

Auf dem A-Deck gibt es auch noch Fitnessgeräte: Einen Kraftraum zum Gewichte stemmen und einen Raum mit Laufband und Ergometer. Das Laufband haben wir heute auch schon mal ausprobiert. Zum Schluss zeigte uns Igor die Zitadelle. Das ist ein karger kubischer Raum im Inneren des Schiffes, der nur von innen wieder geöffnet werden kann. Dort sind Vorräte gelagert und Kommunikationseinrichtungen vorhanden. Hierhin sollen wir uns bei einem Piratenangriff zurückziehen.

Das Schiff sollte ursprünglich um 17 Uhr auslaufen, aber der Kapitän sagte uns schon, dass es bestimmt 21 Uhr wird. Wir haben also an unseren beiden Fenstern gesessen und das Beladen mit den Containern beobachtet. Dabei haben wir versucht vorherzusagen, wo der nächste Container in der Reihe direkt vor uns platziert wird. Wir waren darin beide nicht gut, aber Dörte war besser als ich.

Losgefahren ist das Schiff dann erst gegen 23:30 Uhr, als ich schon im Bett war. Ich habe es gar nicht bemerkt, weil der Motor gar nicht zu hören ist. Die Reihe von Containern vor uns ist fast voll beladen, aber man hat glücklicherweise eine Lücke von 2 Containern vor unseren Fenstern gelassen, so dass wir das Meer sehen können.

24.11.2018, 9:53
Heute früh haben wir unsere Sicherheitseinweisung erhalten. Im Wesentlichen: Bei Alarm auf die Brücke gehen und tun, was der Kapitän sagt. Das wird dann in einem zweiseitigen Fragebogen abgefragt und wir haben die Prüfung bestanden. Sonst hätte es eine Nachschulung gegeben ...

Dörte hat danach nach einem Liegestuhl gefragt und Igor hat in einer anderen Passagierkabine einen gefunden. Den hat Dörte dann auch ausgiebig genutzt.


Für morgen früh ist schlechtes Wetter angesagt. Möglicherweise verhindert ein Taifun, dass wir pünktlich in den Hafen von Vungh Thau einlaufen können. Der Kapitän hat uns die Wettervorhersagen und die Simulation am PC gezeigt und uns versichert: Safety first! Unangenehm könnte es trotzdem werden ...

Anmerkungen von Dörte:

Meinen Deckchair habe ich jetzt in der Kabine hinter dem Tisch verankert wegen des schlechten Wetters, das angesagt ist. Den Namen des Taifuns habe ich nicht mehr im Kopf.

Auf dem Weg sind auch noch andere Schlechtwettergebiete angezeigt. Es könnte also eine interessante Überfahrt werden.
Wir haben den Rat erhalten, bei beginnender Unruhe und den ersten Anzeichen von Seekrankheit eine Beschäftigung zu suchen. Ich habe angekündigt, dass ich Jan dann zu Maxim in die Küche schicken werde...

Freitag, 23. November 2018

Auf das Containerschiff

Heute ging es mit dem Auto zunächst nach Laem Chabang, dem Hafen von Bangkok. Das sind ungefähr 125 Kilometer, also nicht mal so eben um die Ecke. Für Dörtes Geschmack hatte ich den Wagen viel zu spät bestellt, denn um 13 Uhr sollte das Treffen am Talaythong Tower in Laem Chabang sein. Dort hat die Frachtschiffreederei CMA CGM ihr thailändisches Büro. Der Wagen war jedenfalls für 10:30 Uhr bestellt. Als wir um 10:05 Uhr zum Ausschecken in die Lobby kamen, war der Wagen aber schon da.


Wir brauchten tatsächlich 2 Stunden und 15 Minuten, etwas mehr als eine halbe Stunde länger, als Google angesagt hatte. Bis ein Uhr hatten wir aber noch mehr als eine halbe Stunde Zeit, um uns noch in einem Café zu stärken.


Ein Mitarbeiter von CMA CGM fuhr uns dann zum Schiff. Dabei hielten wir zwischendurch kurz an, um den Ausreisestempel in den Pass zu bekommen. Als wir gegenüber vom Schiff stoppten, war Dörte kaum noch zu halten. "Ich bin auch vorsichtig!" rief sie noch und witschte zwischen den Containern durch, um ein schönes Foto vom Schiff zu machen.


Der Mitarbeiter von CMA CGM war zuerst etwas hilflos, bis er sie wieder eingefangen hatte. Er führte uns dann zur Gangway, mit der wir an Bord kommen konnten. Ganz schön lang und wackelig ist so ein Ding. Und wenn man - wie ich - nicht aufpasst, hat man sich gleich das Hemd und die Hände mit Schmiere eingesaut. Aber das gehört wohl dazu.



Wir wurden von Alexej und Igor aus der Ukraine begrüßt. Igor zeigte uns erst einmal unsere Kabine, die reichlich groß ist.


Vom Bullauge aus kann man den Ladevorgang jetzt, etwa 3 Stunden vor Abfahrt, sehr gut beobachten. Dörte hat ein kurzes Video gedreht, wie der Container nur wenige Meter am Bullauge vorbeifliegt.


Wir können hier Internet haben, allerdings zu erheblichen Kosten. Wir werden zusätzlich eine separate E-Mail-Adresse bekommen, mit der wir kostenlos Textnachrichten senden und empfangen können. Irgendwie wird das mit dem Bloggen also weitergehen, allerdings bestimmt mit weniger oder später nachgelieferten Bildern. Hier im Hafen funktioniert das thailändische Internet noch, deshalb haben wir noch keine Probleme.

Wir warten jetzt auf unsere Sicherheitseinweisung, damit wir später bei der Abfahrt des Schiffes auch an Deck gehen dürfen. Dazu bekommen wir dann auch Sicherheitsanzüge und Sicherheitsschuhe.

Anmerkungen von Dörte:

Ich habe schon den Prüfungsbogen gesehen. Nach der Einweisung müssen wir den ausfüllen. Wenn zuviel falsch ist, müssen wir in die Nachschulung!

Wir sind übrigens die einzigen Passagiere. Leider dürfen wir nicht an Deck. Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich das aber. Die fliegenden Container sind doch beeindruckend.

Noch eine kleine Anmerkung: Ich habe festgestellt, dass ich sehr altmodisch bin. Unser/e Taxifahrer/in hatte ein uneindeutiges Geschlecht. Glatze, hohe Stimme, uneindeutige Figur. Vom Verstand her weiß ich, dass das völlig unerheblich ist, aber ich stelle fest, dass ich irritiert bin, wenn ich nicht weiß, wie ich das sprachlich ausdrücken soll. Die Bemerkung in Richtung Jan: "Was hat er/sie gesagt?" habe ich umformuliert in: "Hast du das verstanden?"

Donnerstag, 22. November 2018

Loy Krathong im Jahre 2561

Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2561 und feiern heute das Fest Loi Krathong. Auf welchem Planeten befinden wir uns?

Natürlich auf der Erde, in Bangkok im Jahr 2018 christlicher Zeitrechnung. Die Jahreszahl 2561 ist mir bei den Suchergebnissen von Google Thailand schon häufig aufgefallen, es handelt sich um die buddhistische Zeitrechnung. Und Loy Krathong ist das Lichterfest, das zum Vollmond im November abgehalten wird. Sogar der heutige Google-Doodle in Thailand hat dieses Fest zum Thema.

Nach dem Frühstück standen aber erst einmal Laundry-Service und Sightseeing auf dem Programm. Den Laundry-Service haben wir in unserem Bangkok-Stammlokal gestern schon entdeckt. Von dort sind wir dann auf schattigen Wegen an einem Kanal Richtung Fluss gelaufen. Das war ein sehr pittoresker Weg mit einzelnen Marktständen. Und ab und zu gab es eine Brücke, von der man fotografieren konnte.

Morgens war unser Stammlokal noch leer

Verkaufsstand für Krathongs
Auf dem Weg zum Fluss konnten wir sogar einen weiteren Cache finden. Wir sind dann mit dem Boot der Orange-Flag-Linie für 15 Baht pro Person bis zum Tempel Wat Arun gefahren. Dabei sind wir ungefähr da eingestiegen, wo man uns vor 3 Wochen übers Ohr gehauen hat. Und es war unglaublich zu sehen, wie viele Touristen von Einheimischen in ein Gespräch darüber verwickelt wurden, dass die Sehenswürdigkeit, die sie gerade besuchen wollten, heute geschlossen sei. Wir reagieren inzwischen auf die Frage "Where do you want to go?" meist mit "To the bus stop!" Dass die Busse heute nicht fahren traut sich keiner zu sagen, wenn davon drei Stück im Stau vor der Nase stehen.

Auch Mönche nutzen Smartphones 
Das Fort am Fluss
Der Tempel Wat Arun ist ein Wahrzeichen Thailands. Schon allein deshalb sollte man ihn besichtigt haben. Die Türme sind mit glänzenden Porzellanteilen verziert. Man darf die Türme allerdings nur bis zur zweiten von fünf Ebenen besteigen. Das ist auch gut so, denn die Treppen sind so steil und mit so hohen Stufen, dass das schon fast gefährlich wird. Und ab der dritten Ebene werden die Treppen noch steiler, so dass sie fast zu Leitern werden.


Hier könnte man noch oben steigen, wenn man dürfte ...
Die Dekoration ist aus Porzellan
Hinter Wat Arun gibt es eine weitere Tempelanlage, die ohne Eintritt frei zugänglich ist. Hier sind wir aber nur noch matt, überhitzt und dehydriert rumgelatscht, denn es waren heute wieder einmal 33 Grad. Bei Dörte machte sich die fehlende Kondition durch das Ausruhen am Strand bemerkbar.

Diese Riesen bewachen die Tempelanlagen hinter Wat Arun
Dieser Riese auch ...
Die Ähnlichkeit ist unverkennbar, oder?
Zurück ging es mit der etwas wackelig aussehenden Fähre auf das andere Ufer des Flusses und dann mit dem Bus zum Hotel. Dort war dann Entspannen und Vorbereiten auf Loy Krathong angesagt.

Allein eine frische Brise und der Geruch von Wasser
lassen Dörte wieder aufleben ...
Am Abend sind wir zu unserem Stammlokal gegangen. Das war eine gute Idee, denn an diesem Kanal wurden auch Blumenboote mit Kerzen ins Wasser gesetzt. Noch war es aber nicht dunkel genug und ich habe die Zeit genutzt, vor der Reise mit dem Containerschiff noch einmal zum Frisör zu gehen.


Wieder zurück beim Stammlokal haben wir für 70 Baht ein Blumenboot gekauft, die Kerzen und die Räucherstäbchen entzündet und es mit einer langen Stange ins Wasser setzen lassen.


Dann gab es unser Abschiedsessen in Bangkok. Dörte hatte ihr vegetarisches grünes Curry (not not not spicy) mit Spaghetti und ich ein Pad Thai mit Schweinefleisch. Und wir hatten unser letztes Bier für die nächsten drei Wochen, denn auf dem Containerschiff gilt ein striktes Alkoholverbot.


Zum Schluss sind wir noch einmal am Kanal längsgeschlendert und Dörte konnte nicht widerstehen, noch ein zweites Krathong ins Wasser zu setzen. Unser Wunsch ist, dass wir heil, gesund und voller schöner Eindrücke wieder nachhause kommen.



Morgen fahren wir mit einem Auto nach Laem Chabang, dem Hafen von Bangkok. Dort werden wir am frühen Nachmittag aufs Schiff gebracht. Von dort melden wir uns noch einmal, aber wie und ob es mit den täglichen Blogeinträgen vom Schiff aus weitergeht, wissen wir noch nicht. Nach ein paar Tagen liegen wir noch einmal im Hafen Vung Thau (Vietnam), von dort können wir uns auf jeden Fall noch einmal melden. Die Seite "Live-Tracking" sollte vom 23.11. bis zum 11.12.2018 automatisch die Position unseres Schiffes CMA CGM Thames anzeigen.

Anmerkungen von Dörte:

Leider habe ich heute meinen guten vietnamesischen Fächer irgendwo liegen lassen. Jan meinte ja, wir könnten schnell einen neuen kaufen. Das hat aber nicht geklappt. Es gibt erstaunliche Unterschiede und die angebotenen Fächer lagen einfach nicht gut in der Hand oder waren schlecht zu öffnen und zu schließen. Das Ganze noch unabhängig davon, dass die meisten hässlich waren... Schade.

Ansonsten folgt hier auf allgemeinen Wunsch eines einzelnen Herren ein Bild des Kühlschranks in unseren Hotelzimmer. (Burkhard hat das Foto auf Instagram gesehen) Ideal für Kühlschrankmagneten! Leider haben wir die alle nach Hause geschickt. Sonst wäre das ein tolles Foto geworden.