Freitag, 11. Januar 2019

Fahrt nach Costa Rica

Heute früh hätte das besonders rechtzeitige Erscheinen am Busbahnhof fast zu einem Problem geführt: Wir waren schon um 5:30 Uhr da und unser Gepäck wurde für den 6-Uhr-Bus nach Costa Rica eingecheckt. Wir hatten aber eine Reservierung für den 7-Uhr-Bus. Zum Glück hat das noch jemand gemerkt und unser Gepäck wieder aussortiert. Diesmal war es schon wieder ein anderer Bus-Typ: Zu kurze Sitzlehnen, Kniefreiheit OK und persönliches Unterhaltungssystem. Aber es wurden keine Kopfhörer verteilt ...

Die Fahrt ging pünktlich los und nach 3 Stunden auf ziemlich schlechter Straße kamen wir an der Grenze an. Der Bus-Steward hatte vorher die Pässe und die 4 US-Dollar Ausreisegebühr pro Person eingesammelt. Der Bus hielt auf einem Parkplatz und davor rangelten die Geldwechsler und Verkäufer schon um die besten Plätze. Wir sollten dann alle aussteigen und das Chaos ging los: Kein Pass in der Hand (noch beim Bus-Steward) und keine Ahnung, wo wir hingehen sollten. Dafür gefühlt 100 Leute, die Geld wechseln oder Getränke und Süßigkeiten verkaufen wollten. Oder auch SIM-Karten, Sandalen, Goldkettchen, Nasenspray oder Potenzmittel. Mir bot man insbesondere einen Tee an, der beim Abnehmen helfen soll.
Die Frau wollte mir Tee zum Abnehmen verkaufen
Ich habe keinen gesehen, der Goldkettchen gekauft hat
1 US-Dollar = knapp 600 costaricanische Colón
Dann wurde plötzlich das Gepäck ausgeladen und jeder holte sich seine Taschen und Koffer. Wir dachten, dass wir damit jetzt zum Scanner laufen müssten, aber nein: Der Bus wurde weggefahren und wurde ohne Gepäck durchsucht. Nach 30 Minuten Warten in der prallen Sonne kam der Bus zurück und das Gepäck wurde wieder eingeladen. Jetzt war auch eine Grenzbeamtin mit allen Pässen dazugestoßen. Sie stand an der Bustür und rief die einzelnen Namen auf. Nach kurzer Gesichtskontrolle erhielt man seinen Pass zurück und durfte einsteigen.

Auf der Cost-Rica-Seite lief es normaler ab: Gepäck mitnehmen, am Schalter anstehen, Gepäck durch den Scanner, Gepäck wieder verladen und wieder einsteigen. Insgesamt haben wir zwei Stunden an der Grenze verbracht.

Zur Landschaft: Es war schön, einige Kilometer direkt am Nicaraguasee längs zu fahren. Nach der Grenze konnte man die großen Bergketten Costa Ricas sehen. Darüber türmten sich riesige Regenwolken, während wir die ganze Zeit im Sonnenschein fuhren. Die Straßen in Costa Rica waren besser, deshalb sind wir doch noch halbwegs pünktlich angekommen und waren kurz vor 18 Uhr im Hotel. Unser Taxifahrer erzählte uns, dass er Rainer heißt, als er erfuhr, dass wir aus Deutschland kamen. Es gibt doch mehr Verbindungen nach Deutschland, als man denkt.

Das Hotelrestaurant hat uns enttäuscht, denn schon um 19:35 Uhr war die Küche zu. Wir mussten also noch einmal raus, was in der Dunkelheit auch in Costa Rica problematisch ist. Wir haben uns nur einmal schräg über die Straße zu McDonalds getraut, was Dörte nicht so sehr gefallen hat. Aber ich bin satt geworden.

Anmerkungen von Dörte:

Falls wir morgen zu spät vom Ausflug zurückkommen, werde ich Jan mit zu Subways nehmen - auch hier um die Ecke. Er hasst den Laden, weil man da so viele Einzelentscheidungen treffen muss. Aber vielleicht kann ich da was anderes als Pommes essen. Ich verspreche auch zu entscheiden.

Beke hat (im Familienchat) die Vermutung geäußert, dass der Bus auf illegale Einwanderer untersucht wird.  Möglich isses.

2 Kommentare:

  1. Ich kann Jan gut verstehen. Der Trick ist, alles vorher auswendig zu lernen und runterzurattern: Sub des Tages, Honey Oat, Scheibenkäse. Dann hat man eine Minute Verschnaufpause und sagt: alles außer Mais und Karotten. Dann fragen die dummerweise noch mindestens dreimal nach. Mit Tomaten? Da sagt man dann freundlich immer ja. Und zum Schluß, kurz bevor man gefragt wird: Sweet Onion.

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  2. Ich möchte die Problematik etwas relativieren: seit vielen Jahren trainiere ich, eine rückfragenfreie Bestellung bei McDonald's aufzugeben. Der Trick besteht darin, die Optionen in der Reihenfolge zu benennen, in der die Mitarbeiter sonst Fragen würden, weil sie geschult wurden, es so in den Kassencomputer einzugeben. Bringt ja nix, die Apfeltasche noch von der Coke Zero ohne Eis abzubestellen.
    Ich hatte es gerade drauf, da haben die diese Bestellautomaten eingeführt.

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