Sonntag, 13. Januar 2019

San José

Heute durfte Dörte ihre beste Schlafzeit (bekanntlich ist das die Zeit zwischen 7 und 9 Uhr) voll auskosten. Wir hatten nicht wirklich viel vor, nur Geld holen, Einkaufen, einen Cache finden und ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Eigentlich ging es ganz gut los: Supermarkt und Geldautomat hatten wir schnell gefunden und Dörtes Visa-Karte hat auch funktioniert. Meine Mastercard habe ich gar nicht erst probiert, nachdem ich in Nicaragua kein Geld damit ziehen konnte.

Habe ich nicht eine superschlanke Frau?
Als Nächstes steuerte ich zielstrebig die Filiale von Office Digital an, bei der ich ein neues Batterie-Ladegerät kaufen wollte. Die Filiale gab es auch und sie hatte sogar am Sonntag geöffnet, aber das im Internet angekündigte Gerät führten sie leider nicht. Also mussten wir jetzt adhoc suchen. Witzigerweise hatte das erste Geschäft, das wir danach betraten, tatsächlich ein kleines Batterie-Ladegerät, das wir dann gekauft haben. Zunächst war ich zufrieden, erst später habe ich gemerkt, dass es nur mit 120 mA lädt.  Für ein Paar meiner Batterien braucht das Gerät also ungefähr 24 Stunden - solange sind wir meist nicht im Hotelzimmer. Besser als nichts, aber das wird knapp mit der Stromversorgung für GPS, Kamera und Taschenlampe. Ein paar Batterien als Reserve habe ich schon gekauft, aber es scheint, als ob diese auch die honduranische Batterie-Krankheit haben. Eingelegt in die Kamera kommt jedenfalls die Meldung "Batterie wechseln!"

Bunte Kuh in der Einkaufsstraße
Wir waren jetzt in der Innenstadt und haben uns die Plaza de la Cultura angesehen. Rundherum stehen einige schöne Gebäude, das National-Theater ist wohl das schönste davon. 

Plaza de la Cultura mit National-Theater
Wir haben einen Wagen von Uber kommen lassen und sind zum Parque de la Paz, dem Friedenspark, gefahren. Dieser Park wurde 1998 eingeweiht, um das 50-jährige Jubiläum der Abschaffung der costaricanischen Armee zu feiern. Costa Rica ist so etwas wie die Schweiz Mittelamerikas: Es ist neutral und nicht in Kriege verwickelt. Auch von Bürgerkriegen und Unruhen wurde es verschont, es ist die einzige stabile Demokratie in Mittelamerika. Man hat das Geld statt für die Armee für Bildung und Gesundheit ausgegeben mit dem Ergebnis, dass Costa Rica eine geringere Analphabetenquote und eine höhere Lebenserwartung als die USA hat. Keine schlechte Bilanz, oder?

Denkmal zur Zerstörung der Waffen 
Rund um das Monument sind zerstörte Gewehre zu sehen
Wir sind aber wegen des Geocaches hergekommen. Dieses Mal war es ein Multicache, das heißt, wir mussten zunächst mehrere Stationen anlaufen und Informationen sammeln. Das konnten wir in der großen Menschenmenge, die sich am Sonntag im Park vergnügte, sehr unauffällig tun. Die Menschen machten Picknick oder spielten mit ihren Kindern auf dem Rasen. Auch Drachen steigen lassen war eine beliebte Beschäftigung. Wunderhübsche Drachen wurden am Wegesrand angeboten. Der eigentliche Cache lag dann etwas abseits und wir konnten ihn dank genauer Koordinaten gut und schnell finden. Wieder ein neues Land in meiner Cache-Statistik, es ist das 62.

Drachen gefällig?
Mit einem Uber-Wagen sind wir in die Innenstadt zurückgefahren und haben erst einmal etwas gegessen. Dabei habe ich mir das Batterie-Ladegerät genauer angesehen und gemerkt, dass es mir nicht so viel nutzt. Den Nachmittag haben wir dann damit verbracht, neben ein paar Sehenswürdigkeiten auch nach einem weiteren Ladegerät Ausschau zu halten. Die Sehenswürdigkeiten waren die Iglesia del Carmen und das Hauptpostamt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hauptpostamt eines der schönsten Gebäude der Stadt ist.

Innenansicht der Iglesia del Carmen: Krippe im Regenwald! 
In San José (SJO) tobt das Leben! 
Die Hauptpost
Wir haben etwa 15 Geschäfte abgeklappert, aber keines davon hatte auch nur ein einziges Batterie-Ladegerät. Insofern hatten wir am Morgen wohl Glück. Schließlich haben wir aufgegeben und sind noch mal in zwei Supermärkte gegangen, um Proviant für unsere morgige Tour zu kaufen. Diese Supermärkte waren echt anstrengend: Eng, nicht besonders hell, schmuddelig wie eine Lagerhalle, in der man die Waren lieblos aufgestellt hat. Dazu laute Musik und Verkehrsstau mit Einkaufswagen. Erdnussbutter haben wir nur im 5-Liter-Glas gefunden. Ich habe mir zwischenzeitlich Famila zurückgewünscht!

Sonstiges:

Morgen geht es in den Dschungel. Ich habe keine Ahnung, wie es dort mit dem Internet steht. Die nächsten zwei Blog-Einträge erscheinen daher vielleicht verspätet.

Anmerkungen von Dörte:

Das 5-Liter-Glas haben wir natürlich nicht gekauft. Daher besteht das Abendbrot heute aus Wabbelbrot mit Scheiblettenkäse und einer Packung Erdnüssen, mit Wasser runtergespült. 

Was aber echt auffällt, ist, dass viele Schaufensterpuppen Größe 44 tragen. Ich erinnre mich dunkel, irgendwo in Asien?, Russland? schon mal eine gesehen zu haben.  Costa Rica ist auf jeden Fall ein wohlgenährtes Land und die Damen haben keine Probleme,  hautenge Kleidung zu tragen. 

2 Kommentare:

  1. Nachdem Gallo Pinto hier wenig verbreitet ist, bin ich doch erschrocken, dass es ausgerechnet Scheiblettenkäse geschafft hat nach Mittelamerika zu kommen :-)

    Martin

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    1. Hallo Martin,
      Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) können wir langsam nicht mehr sehen. Heute gab es zum Glück mal Süßkartoffelbrei. Scheibletten steht für die Art der Verpackung und nicht für die Marke. Die Art der Verpackung ist praktisch, vor allem wenn man unterwegs ist und keinen Kühlschrank hat. Der Geschmack lässt allerdings zu wünschen übrig - das ist die zweite Gemeinsamkeit mit echten Scheibletten ...

      Liebe Grüße
      Jan

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