Mittwoch, 30. Januar 2019

Schon wieder Schaukelei

Die Busfahrt ließ sich heute zunächst gut an: Der Bus war fast leer und so viel Beinfreiheit hatte ich noch nie. Dazu auch noch angenehm hohe Rückenlehnen, da kann man verschmerzen, dass der Fernseher die ersten 4 Stunden stumm blieb.

Viel Platz im Bus
Es ging durchs Flachland, zunächst durch Kokosplantagen und dann an Rinderwiesen vorbei. Zwischendurch gab es eine große Brücke über den Canal del Dique, der die Bucht von Cartagena mit dem Rio Magdalena verbindet. Der Kanal ist aber wohl kaum noch in Benutzung.

Canal del Dique
Am Straßenrand sind mir zwei rosa blühende Baumsorten aufgefallen. Bei der einen scheinen die ganzen Zweige zu blühen, während die andere blattlos bis auf die knospenartigen Blüten ist.



Nach 4 Stunden wurde das Entertainmentsystem angeworfen, was uns aber nicht vom Hocker gerissen hat: 10 Musikvideos, eine Stunde Fehlermeldung "ERROR-02-9B", eine Meldung über einen unplayable File, "Scorpion King - The Book of Souls", "Searching", zum zweiten Mal "Scorpion King - The Book of Souls" und schließlich "Sanky Panky 3". Der Film "Searching" ist bemerkenswert, weil er praktisch nur Kommunikation per Social Media auf dem Bildschirm zeigt. Das Synchronisieren ist auch mit dem Bildschirminhalt durchgeführt worden und die Videos sind bewusst ruckelhaft, um es echt aussehen zu lassen. Wahrscheinlich lachen wir in 5 Jahren darüber, weil keiner mehr weiß, mit welchen Social Media Tools man 2018 kommuniziert hat.

Der Bus nahm nicht die Hauptroute nach Medellin, sondern die Küstenstraße. Das bedeutete einige Verzögerungen wegen Baustellen, an denen man nur einspurig vorbeikam. Es gab dafür aber schöne Ausblicke auf das Meer und den Rio Cauca. Außerdem schaukelte es schon ganz schön.

Es ging direkt am Rio Cauca längs
Als wir den Rio Cauca verließen, ging es in die Berge. Relativ zügig ging es von 200 Metern bis auf knapp 2800 Meter hinauf. Die Straße war eng und kurvig und die Schaukelei wurde immer schlimmer. Noch bedenklicher war aber die aggressive Fahrweise unseres Busfahrers, der jeden dahin kriechenden LKW überholen wollte. Da wurde einfach mal laut gehupt, um zu hören, ob hinter der nächsten Kurve jemand entgegen kommt.

Jetzt ging es in die Berge
Dazu kamen noch dichter Nebel, Dunkelheit, steile Abhänge und frisch geflickte Erdrutsche. Für so einen kolumbianischen Busfahrer ist das alles kein Problem. Trotzdem haben wir am Ende 15 Stunden statt der angekündigten 13 Stunden gebraucht und waren erst gegen 22 Uhr im Hotel. Für ein Abendessen hat die Zeit aber noch gereicht, denn in der Nähe unseres Hotels hatten noch ein paar Restaurants offen.

Dörte behauptet, da eine Ähnlichkeit zu entdecken
Anmerkungen von Dörte:

Kommen morgen, denn sie schläft schon.

2 Kommentare:

  1. Solange ihr in Kolumbien seid, könnt ihr mit etwas Glück auch wild lebende Nilpferde sehen. Also: Augen offen halten!
    Und in Medellin gibt es laut Wikipedia schon wieder eine besonders lange Rolltreppe.
    Grüße,
    - Burkhard

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    1. Hallo Burkhard,

      die Rolltreppe hätte mich schon interessiert. Wir haben aber in Medellin bewusst auf den Stadtrundgang verzichtet und stattdessen eine Ausflugstour gemacht. Das Centro Historico soll nicht so viel hergeben. Wenn man über die Rolltreppe liest, dann geht sie nicht gerade durch das vornehmste Viertel. Also keine Option am Abend. Genausowenig wie die Seilbahn-Anhängsel des Metro-Systems, die hätten auch nett sein können.

      Liebe Grüße
      Jan

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