Montag, 14. Januar 2019

Tortuguero Nationalpark

Heute mussten wir früh aufstehen, schon um 6:10 Uhr wurden wir abgeholt. Der Kleinbus hat uns zu einem Treffpunkt gefahren, an dem wir in einen Reisebus umgestiegen sind. Der Bus war am Ende mit 45 Personen fast vollständig besetzt. Alle fuhren zum Tortuguero-Nationalpark, hatten aber bei verschiedenen Veranstaltern gebucht. Julio, unser Reiseleiter, hatte viel damit zu tun, das Programm für die jeweiligen Veranstalter zu erklären. Wir hatten einen gelben Gepäckzettel und sind deshalb in der Gruppe, die in der Pachira Lodge übernachtet. Trotzdem fand Julio genügend Zeit, uns alles Mögliche über Costa Rica und seine Natur zu erzählen. Hängengeblieben ist, dass es zuerst eine Eisenbahn und erst sehr viel später eine Straße zur Karibikküste gab. Der Bau der Eisenbahn diente dem Kaffeetransport und war wegen des Dschungels schwierig. Er forderte viele Tote unter den Bauarbeitern wegen Malaria oder giftiger Tiere.

Nach etwa 100 Kilometern bog der Reisebus in Siquirres in eine kleine Straße ab, die schnell zur Sandstrecke wurde. Etwa 30 Kilometer waren unasphaltiert, bis wir schließlich an der Karibikküste ankamen. Unterwegs kamen wir an landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbei, hauptsächlich Bananenplantagen und Rinderweiden. Die Stauden der Bananen steckten in blauen Plastiksäcken: Einerseits wird damit eine gleichmäßigere Wärme erzeugt, die zu schnellerem Wachstum führt, und andererseits werden die Bananen vor Vögeln geschützt.

Bananenplantagen
Vom Hafen Caño Blanco fahren die Boote etwa 40 km nach Nordosten bis zum Dorf Tortuguero und den dort befindlichen Lodges. Die Fahrt geht durch Kanäle,die in den Vierzigerjahren für die Holzindustrie angelegt wurden. Wir fuhren sozusagen eine Inselgruppe hinter der Küste längs. Die Wellen der Karibik konnte man hören, so nah war das Meer. Am tollsten aber war, dass wir schon auf der Hinfahrt zur Lodge Tiere gesehen haben: Ein Krokodil und einen Jaguar. Jaguare sind eigentlich nachtaktiv, deshalb sieht man sie tagsüber extrem selten - wir haben einfach Glück gehabt.

Krokodil
Jaguar, von einem Mitreisenden aufgenommen
Auf der Fahrt zur Lodge
Die Lodge ist ein feines Hotel - aber im Dschungel. Also gibt es hier z. B. keine Klimaanlage. Die Zimmer liegen in Blockhütten in einem weitläufigen Garten. Es gibt Wifi hier, das soll aber manchmal zusammenbrechen. Wir haben einen Begrüßungscocktail und ein gutes Mittagessen bekommen, danach durften wir unsere Zimmer beziehen.

Am frühen Nachmittag ging es auf eine Bootstour durch den Nationalpark. Nach den Erfahrungen im Braulio-Carillo-Nationalpark war ich ja ein wenig skeptisch, ob wir viele Tiere sehen. Aber Julio und unser Bootsfahrer Hancy waren super, sie haben viele unterschiedliche Tiere für uns entdeckt: Ein Dreifinger-Faultier, eine Herde Mantelbrüllaffen, einen Geoffroy-Klammeraffen, diverse Leguane, zwei Jesus-Christus-Echsen (die heißen so, weil sie zweibeinig übers Wasser laufen können), ein paar Kaimane und viele Vogelarten. Die Tour dauerte fast zwei Stunden und wir hatten schönsten Sonnenschein. Ein Genuss!

Dreifinger-Faultier
Leguan
Wer findet den bebrillten Kaiman
Hier ist es leichter ...
Dieser Vogel hat uns ganz nah rankommen lassen
Der Regen kam dann 15 Minuten nach Ende der Bootstour. Gut, dann wird es morgen vielleicht wieder trocken sein. Hier gibt es unglaublich viel Regen, deshalb ist es hier ja so grün. Jahreszeiten kennt man hier nicht, hier ist immer Regenzeit!

Anmerkungen von Dörte:

Beim Aufrufen der Namen bei diversen Gelegenheiten hatte unser Reiseleiter immer wieder Probleme. Wer von uns heißt denn jetzt Rueten und wer Budde oder wie. Wir haben dann geklärt, dass wir Juan und Dorothea sind. Das hat ihn sehr erleichtert.
Ich hab’s auch schon gehabt, dass als Vorname Geb eingetragen wurde (Rüten-Budde, geb...)

Jan hat nicht das schönste Foto der Fahrt in den Blog aufgenommen. Das tue ich hiermit. Man beachte, dass die Flüsse unterschiedliche Farben haben, je nachdem, welche Mineralien sie auf ihrem Weg ins Tal mitbringen.



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