Dienstag, 25. September 2018

Zurück nach Ulan Bator

Heute stand eigentlich nur die Rückfahrt auf dem Programm: 30 km Feldweg, dann 420 km asphaltierte Hauptstraße. Das ist ganz schön eintönig und lädt eher zum Schlafen ein.


Dadurch, dass wir Soyloo das Cachen beigebracht hatten, gab es aber dann doch ein echtes Highlight: Nicht weit von einem Ovoo, einem kultischen Steinhaufen für Schamanisten und Buddhisten, war ein Cache versteckt. Ovoos sind meist an erhöhten Punkten und auch dieser war weithin sichtbar auf einem Hügel. Dieses Ovoo war so heilig, dass der Hügel nur von Männern bestiegen werden durfte. Eine perfekte Ausrede für Dörte, um den anstrengenden Aufstieg auszulassen.


Soyloo und ich bestiegen den Hügel und haben den Cache auch gefunden. Anschließend haben wir den Ovoo noch genauer betrachtet. Dies war der erste, den ich auf der Reise gesehen habe, der auch buddhistische Gebetstrommeln hatte.


Der weitere Heimweg war nur unterbrochen von einem längeren Aufenthalt in Mandalgobi. Wir machten wieder einen Familienbesuch und haben jetzt herausgefunden, dass es nicht Soyloos Schwester, sondern Urnaas Schwester ist, die dort lebt. Soyloo hatte etwas mit ihr zu besprechen und wir waren froh, Strom für unser Netbook und unsere Smartphones zu bekommen. Außerdem konnten wir den neuesten Blog-Eintrag hochladen - wieder ohne Fotos.

Urnaas Nichte wird für die Schule zurechtgemacht
Hier in Ulan Bator sind wir wieder im Hostel von Urnaa und Soyloo, nur diesmal auf einer anderen Etage. Herrlich, auch hier gibt es eine Waschmaschine, eine Dusche, Strom und schnelles Internet. Nur der blöde Windows-Update nervt und macht mein Netbook langsam. Irgendwas ist immer ...

Anmerkungen von Dörte:

Heiliger Hügel: Die Strafe für Frauen, die trotzdem hinaufklettern, ist, dass diese keine Kinder bekommen werden. Das hätte mich nun nicht mehr so gestört, aber ein Tabu sollte man doch respektieren.

Wir Frauen haben uns dann unterhalten. Gerlee erklärte, dass die Landbevölkerung nahezu ausschließlich aus Schamanisten (ist das korrekt für Anhänger des Schamanismus?) besteht. Der Buddhismus wäre den Mongolen sowieso nur übergestülpt worden. Mongolische Götter wären wild und teilweise auch grausam und um das Volk zu befrieden hätte man den Buddhismus eingeführt.

Und wir sollten uns in Acht nehmen vor Geister-Jurten. Sie erzählte von einem Filmteam, das in einer Jurte Tee getrunken habe. Nur eine alte Frau wäre dort gewesen, keine Tiere und der Tee wäre - obwohl noch dampfend - eiskalt gewesen. Beim Weiterfahren wäre die Jurte verschwunden gewesen und kurz danach wären alle verstorben. Das wäre eine nachprüfbare Geschichte! Dem hab ich dann nur mit der Geschichte vom Fliegenden Holländer begegnen können.

Bei der Einfahrt nach Ulan-Bator haben wir festgestellt, dass die Verkehrspolizisten hier mit Laserschwertern ausgestattet sind. Praktisch, um den Verkehr zu regeln. Hoffen wir mal, dass sie nicht auf der dunklen Seite der Macht stehen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Jan, hallo Dörte,
    bisher konnte ich eure Tour nicht verfolgen. Jetzt bin ich auf dem Laufenden. Genial, was ihr da erlebt! Weiter irre viele Erlebnisse und tolle Eindrücke. LG, Jörg

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