Freitag, 28. September 2018

Ankunft in Peking

Der Grenzübergang war tatsächlich langwierig. Auf der mongolischen Seite dauerte es etwa 2 Stunden, in denen wir unseren Mitreisenden Knochenwürfelspiele und das Go-Spielen beigebracht haben. Auf der chinesischen Seite war es lästiger: Wir mussten alle mit unserem Gepäck für unseren Einreisecheck aussteigen. Unter anderem wurden ein Foto und Fingerabdrücke genommen. Nach der Gepäckkontrolle hieß es dann weitere drei Stunden warten, während der Zug auf die andere Gleisbreite in China umgestellt wurde. Leider durften wir bei der Umspurung nicht zusehen. Erst 4,5 Stunden nach Ankunft ist der Zug weitergefahren und die Klos wurden wieder aufgeschlossen. Inzwischen war es 2 Uhr nachts.

Heute früh habe ich dann ab Fengzhen aufmerksam aus dem Fenster geguckt, um die chinesische Mauer zu entdecken. Immer, wenn ich die anderen aufgeregt geweckt habe, hat sich die Mauer oben auf dem Bergkamm als eine Hochspannungsleitung oder sowas Ähnliches herausgestellt. Nach 2 Stunden hatte ich aber Glück: Da war ein echtes Stück Mauer mit Wachttürmen zu sehen. Leider so weit weg, dass kein vernünftiges Foto drin war. Ansonsten sah ich bei den Ortschaften einen Mix zwischen verfallenen alten Gebäuden und modernen Hochhäusern. Den Kontrast fand ich sogar noch größer als in Ulan Bator.

Etwa eine Stunde vor Beijing durchquert die Bahnstrecke ein Gebirge im Tal des Flusses Yongding He. Es gab natürlich viele Tunnel, aber dazwischen war eine aufregende Landschaft zu sehen, die mir sehr gefallen hat.


Angekommen in Beijing ist die erste Frage, wie kommt man zum Hostel. 310 Yuan hatten wir ja mitgebracht, standen also nicht ganz ohne Bargeld da. Das erste Problem war es, einen Taxi-Stand zu finden. Die Übersetzungs-App half: 3 Schriftzeichen, das erste aus 2 Mistgabeln übereinander und das letzte wie eine 4 auf Linienpapier. Damit haben wir tatsächlich den Taxistand gefunden. Das war aber wohl nicht der offizielle, jedenfalls wurden dort Taxi-Fahrten zu Wucherpreisen vermittelt. Wir haben das nicht mitgemacht und gesagt, dass wir gehen wollten. Die kamen dann noch einmal hinterhergelaufen und boten die Fahrt für die Hälfte an. Bei einem ca. zehnfach überhöhten Preis machten wir aber auch da nicht mit.


Als wir den U-Bahn-Plan studierten, sprach uns ein weiterer Taxi-Fahrer an, mit dem wir dann den 4-fachen Normalpreis ausgehandelt haben. Leider konnte ich aber nicht passend zahlen und Wechselgeld hatte er natürlicherweise nicht. Ihr hättet Dörte mal sehen sollen, ich wusste gar nicht wie laut sie auf Englisch schimpfen kann (auch wenn der Fahrer das natürlich nicht versteht). Irgendwie haben wir uns dann doch noch geeinigt. Was mich am meisten ärgert, ist, dass dies bei einem quasi offiziellen Taxistand passieren kann.

Das Zimmer im Hostel ist klein aber OK. Hier bleiben wir jetzt 5 Nächte. Für morgen haben wir uns schon online Tickets für die verbotene Stadt gekauft. Nach dem Einchecken haben wir einen kleinen Erkundungsspaziergang vor Ort gemacht: Bankomat finden und Bargeld abheben, Metro-Station finden, etwas essen und eine leichte Regenjacke für Dörte kaufen. Das Essen war besonders interessant, denn wir sind in eine Art Garküche geraten, bei der es nicht einmal Bilder gab, um zu entscheiden, was man bestellen will. Die Frau hinter der Theke nutzte daraufhin eine Übersetzungs-App, aber es gab den üblichen Unsinn: "Sind 20 Yuan für ein Hühnchen pro Minute OK?"


Das Essen kam kochend heiß auf den Tisch und war durchaus lecker. Gekochtes Hühnchen mit Reis.


Die Suche nach der Regenjacke war nicht so ganz einfach. Dörtes Zeichensprache war einfallsreich und am Ende waren wir erfolgreich. Als die Verkäuferin erst einmal begriffen hatte, was gewünscht war, suchte sie auch gleich die richtige Größe heraus: 5XL. Passt perfekt!


Anmerkungen von Dörte:

Diesmal keine, Jan hat alles berichtet (er hat sogar den Begriff keifen vermieden)

1 Kommentar:

  1. Oh, na, ob die Jacke lange dicht haelt?
    Geniesst das Essen dort, daran erinnere ich mich gerne zurueck. Plant Ihr von Beijing aus noch an die Mauer zu fahren? Wir hatten das vor ein paar Jahren gemacht und ich fand es sehr beeindruckend.

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