Montag, 17. September 2018

Doswidanje Rossija

Heute haben wir unsere letzte Fahrt mit der russischen Eisenbahn. Um kurz nach 8 Uhr Ortszeit ging es los in Richtung Ulan Bator. Das Taxi zum Bahnhof hatten wir im Hostel vorbestellt, der Preis war mit knapp 200 Rubel (inklusive Gepäck) wie vereinbart. Auf dem Bahnhof warteten alle, dass endlich das Gleis für unseren Zug angezeigt wurde. Als es dann soweit war, gab es erst einmal Gedränge. Es war aber Zeit genug, um noch in Ruhe einzusteigen.

Diesmal haben wir 4-Bett-Liegewagenabteile, eine andere Klasse gibt es in diesem Zug nicht. Das Schöne daran ist, dass ich mich heute Nacht in voller Länge ausstrecken kann. Die Betten sind nämlich etwas länger. Dafür sind Steckdosen rar gesät und das Wasser auf der Toilette funktioniert gar nicht. Gut, dass wir feuchte Tücher dabei haben. Die Toiletten sind auch noch vom alten Stil, mit Entleerung auf die Gleise. Wir kennen es noch, das Schild: "Die Benutzung der Toilette während des Aufenthalts in Bahnhöfen ist verboten!" Sowas Ähnliches steht hier auch auf Russisch dran.

Ein Tag für den Kindle!
Zuerst einmal haben wir gefrühstückt. Angedacht war ein Wurstbrot, aber als wir die gestern gekaufte Mettwurst anschnitten, entwickelte einen solchen Geruch nach Knoblauch, dass wir das unseren Mitreisenden nicht zumuten konnten. Also wurde die nächste Konserve geöffnet. Unsere Mitreisenden sind Billy aus Australien und Regine aus Hongkong, die zusammen schon 3 Monate unterwegs sind. Insgesamt wollen sie 9 Monate unterwegs sein. Ansonsten reist in unserem Wagen (36 Plätze) eine große Gruppe an Holländern mit (ca. 15 Personen), eine organisierte Tour.

Nach etwa 2 Stunden erreichten wir den Baikalsee und haben ihn am Südende umfahren. Das war toll, wir hatten einige Stunden Zeit, um uns von ihm zu verabschieden. Dörte freute sich, mal wieder Wasser bis zum Horizont sehen zu können!


Der Zug folgte dann dem Tal des Flusses Selenga durch die Berge bis Ulan-Ude. Hier trennen sich die Strecken nach Wladiwostok und nach Ulan-Batar/Beijing.


Unser Zug hatte 45 Minuten Aufenthalt und wir konnten uns die Beine vertreten. Ich bin dabei einmal den Zug längsgegangen, um die Waggons zu zählen und die Länge zu messen: 11 Waggons in der Reihenfolge 7,12,10-8,6-1, kein Speisewagen. Wagen 7 ist ein Kurswagen nach Erdenet, einer anderen Stadt in der Mongolei. Die Gesamtlänge des Zuges ohne Lok beträgt 246 Meter.


Eine neue Lok wird angekuppelt

Wir haben am Kiosk noch etwas Schokolade, Würstchen im Schlafrock und Kuchen gekauft. Beim Kuchen hofften wir auf Vanillepudding oder Ähnliches als Füllung, fanden aber eine Kohl-Hackfleischmischung vor. Hmm, die war so komisch gewürzt, dass sogar ich sie nicht essen mochte. Aber wir haben ja noch Konserven ...

Die einzige Steckdose im Gang wird voll ausgenutzt
Die Grenze werden wir heute Abend voraussichtlich gegen 22 Uhr Ortszeit passieren. Russland hat uns gut gefallen, jetzt sind wir gespannt auf die Mongolei!

Anmerkungen von Dörte:

Wir haben inzwischen verschiedene Kategorien, in die das Essen eingeteilt wird: Das geht von lecker über "kann man essen, muss aber nicht sein" bis hin zu ungenießbar. Dieser Kuchen gehörte in die Kategorie "notfalls". Mal sehen, wie das Essen in der Mongolei wird und wie die Stutenmilch da reinpasst.

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