Sonntag, 31. März 2019

Mit der dreckigen Wäsche zum Parlament

Gestern Abend gab es natürlich nicht nur einen einzelnen Tango zu hören. Es wurde ein Sainete des Autors Ivo Pelay gespielt. Ein Sainete ist eine einaktige Komödie mit viel Musik, Tanz und Klamauk. Von der Handlung haben wir nur die Hälfte mitbekommen, aber die Musik und das Ambiente in dem alten Theatersaal haben uns gut gefallen.

Heute standen zunächst zwei Dinge auf dem Programm: Eine Wäscherei und einen urugayischen Geocache finden. Der Wäscheservice des Hotels hat am Wochenende geschlossen, deshalb hat der Portier uns zu einer Wäscherei zwei Häuserblocks weiter geschickt. Leider war diese Wäscherei auch nicht geöffnet. Google Maps schlug dann eine Wäscherei etwa acht Blocks weiter vor. Bei den meisten Wäschereien stand "Geschlossen", bei dieser zum Glück nicht. Als wir dort ankamen mussten wir allerdings feststellen, dass es diese Wäscherei schon gar nicht mehr gibt. Es drängte sich auch der Verdacht auf, dass nur deshalb kein "Geschlossen" bei Google Maps stand, weil bei Google überhaupt keine Informationen über die Öffnungszeiten vorlagen. Nächster Versuch: 10 Blocks weiter, Google Maps sagt: "Schließt um 14:30". Das klang vielversprechend, nur vor Ort mussten wir feststellen, dass die Wäscherei doch sonntags geschlossen hat.

Inzwischen waren wir etwa 2 Kilometer Luftlinie von unserem Hotel entfernt und schon deutlich näher an dem angepeilten Cache. Also haben wir unsere dreckige Wäsche mit zum Parlament geschleppt, denn dort sollte der Cache versteckt sein. Es war formal ein Rätselcache, von der Anlage her aber eher ein Multicache, bei dem man an verschiedenen Orten etwas ablesen oder abzählen musste, um an die eigentlichen Koordinaten zu kommen. Das hat Spaß gemacht und wir haben die Dose auch gefunden.

Mit dem Sack dreckiger Wäsche am Parlamentsgebäude
Das Parlamentsgebäude
Auf dem Weg kamen wir an einem Schloss-Brunnen vorbei
Nach dem Cachen haben wir erst einmal die Dreckwäsche wieder ins Hotel gebracht und uns in der Eckkneipe gegenüber gestärkt. Am Nachmittag sind wir dann die Rambla, die Uferstraße am Rio de la Plata, längs gelaufen. Von einem Fluss kann man hier gar nicht sprechen, denn das gegenüberliegende Ufer liegt schon hinter dem Horizont. Die Rambla ist viele Kilometer lang und zu unserer Unterhaltung gab es immer wieder Info-Tafeln zur Entstehung des Lebens auf unserem Planeten. Ein Meter auf der Rambla entspricht 10.000 Jahre zurück in die Vergangenheit. Also z. B. 200 Meter bis zu der nächsten Tafel, die über die Ereignisse weitere 20 Millionen Jahre zurück berichtet. Erstaunt hat uns, dass die Reptilien erst nach den Sauriern aufkamen.

Auf der Rambla, 350 Millionen Jahre vor unserer Zeit
Viele kommen mit dem Fahrrad zur Rambla
An der Rambla gibt es viele Bänke, auf denen man sich sonnen kann. Der Fußweg ist sehr breit und lädt zum Radfahren, Skaten und Joggen ein. An einem Sonntagnachmittag ist hier natürlich viel los. Es gibt sogar einen kleinen Strand mit künstlich angelegten Dünen und Jahrmarkt auf der anderen Straßenseite.

Sportplatz an der Rambla
Strand in Montevideo
In einem Park gab es zwei weitere Caches zu finden, aber nur bei einem von diesen hatte ich Erfolg. Während ich mich um die Caches kümmerte, hat Dörte sich gemütlich auf einer Bank gesonnt und auf ihrem Kindle gelesen - bis der Akku alle war.

Park mit Palmen
Für den Abend hatte ich einen Kinofilm rausgesucht, der auf Englisch mit spanischen Untertiteln läuft: Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit. Mir hat der Film nicht gut gefallen: Der Erzählfluss war mir zu langsam und es gab zu viele Bildsequenzen. Teilweise waren die Bilder bewusst unscharf, was der Regisseur damit darstellen wollte, habe ich nicht begriffen.

Anmerkungen von Dörte:

Nur zur Erläuterung: Mit Bildsequenzen meint Jan nicht van Goghs Bilder, sondern "Eschen von unten mit Sonne und Kameraschwenk und so". Langsame Erzählflüsse sind nicht so sein Ding. Ich verweise da auf die Krimis mit Mama Ramotswe, die er tödlich langweilig fand. Dabei sind sie super!

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