Montag, 1. April 2019

Palacio Salvo

Noch vor dem Frühstück habe ich die Wäsche zur Wäscherei gebracht und sie wurde auch bis zum Nachmittag fertig. Das weitere Programm für heute bestand aus einem Besuch des Tango-Musuems und dem Kauf eines uruguayischen Kühlschrankmagneten. Das Tango-Museum befindet sich im Palacio Salvo, dem Wahrzeichen der Stadt. An der Kasse haben wir festgestellt, dass wir auch eine Führung durch das Gebäude machen können - entgegen meiner Recherchen im Internet. Es gibt wohl mehrere Gesellschaften, die das anbieten, und diese ist nur schwer im Internet zu finden. Wir haben also ein Kombi-Ticket gekauft und bewahren es sogar auf, denn damit sollen wir in Buenos Aires einen Rabatt beim Besuch des Schwestergebäudes Palacio Barolo erhalten können.

Da oben wollten wir hin!
Die Besichtigung des Gebäudes hat sich sehr gelohnt. Ein junger Mann hat uns herumgeführt, außer uns nahm niemand sonst an der Führung teil. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl in den 18. Stock und sind dann 7 Stockwerke zu Fuß aufgestiegen. Wir waren oben in dem Turm, nur ein Betriebsraum war noch über uns. Man hat einen Blick von ungefähr 120 Grad in Richtung des Hafens, die anderen 240 Grad beherbergen Technikräume für den Fahrstuhl und für Antennen. Der Ausblick war grandios. Der Palacio Salvo ist immer noch eines der höchsten Gebäude der Stadt, nur zwei oder drei etwas entfernt liegende Hochhäuser sind größer. 

Blick auf den Unabhängigkeitsplatz,
die Altstadt und den Hafen
Dörte genießt den Ausblick
Ursprünglich war das Gebäude als Hotel geplant, aber das hat sich nicht gerechnet. Heute wird es für Büros und für normale Wohnungen genutzt. Schon für 300 US-Dollar im Monat kann man sich hier einmieten. Im 10. Stock konnten wir eine solche Wohnung besichtigen, sie dient als Basis für die Gesellschaft, die die Führungen macht und das Tango-Museum betreibt. Dort konnten wir auch gleich einen Kühlschrankmagneten kaufen.

Drei-Zimmer-Wohnung mit offener Küche und Aufzug
Viel Marmor im Treppenhaus
"PS" für Palacio Salvo,
in jeder Etage in anderen Farben dargestellt
Der Besuch des Tango-Museums war dagegen etwas enttäuschend. Die junge Dame, die uns herumführte, sprach ein nur schwer verständliches Englisch. Über "La Cumparsita" hatte ich nun ja schon viel im Internet gelesen, da gab es für mich nicht viel Neues. Wir lernten aber, dass der Tango in den Armenvierteln der Hafenstädte am Rio de la Plata entstand und ursprünglich ein Tanz nur für Männer war. Später wurde er auch mit Prostituierten getanzt, gesellschaftlich anerkannt wurde er erst sehr viel später. Wir haben eine gedruckte Anleitung für Frauen gesehen, wie man den Tanz zuhause heimlich mit seinem Ehemann üben kann. Außerdem zu sehen gab es eine Partitur von "La Cumparsita", ein paar Videos von "La Cumparsita"-Aufführungen in aller Welt und natürlich die Nachbildung des Cafés, das es hier früher einmal gab und in dem der Tanz von Gerardo Matos Rodríguez komponiert wurde.


Dörte mit dem Komponisten

Wir sind dann noch weiter in die Altstadt geschlendert und haben uns die Hauptpost angesehen. Von außen sieht sie aus wie eine Kirche, innen gibt es aber Schalter. Und wieder einmal ganz viel Marmor!

Schalterhalle in der Hauptpost
Dörte von der Post ...
Montevideo hat uns gut gefallen, einen Besuch kann man nur empfehlen. Es ist übrigens die südlichste Stadt auf unserer Reise, Buenos Aires liegt schon wieder deutlich nördlicher.

Anmerkungen von Dörte:
 
Man kann sich auch Wohnungen in dem Gebäude kaufen. Ca. 60 qm für 80.000 Dollar. Würd ich aber nicht machen. Man stelle sich die Kosten einer eventuellen Betonsanierung vor!

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