Donnerstag, 21. März 2019

Palmeiras

Die Idee, gestern Abend ein Fußballspiel zu besuchen, war einfach großartig. Das Stadion war zwar nur etwa halb gefüllt, aber die Stimmung war trotzdem super. Unser Spiel lief zwischen Palmeiras, einem der großen Vereine in São Paulo, und Ponte Preta, einem Verein aus Campinas, einer Millionenstadt etwa 100 km nordwestlich von São Paulo. Es war der letzte Spieltag der Vorrunde der Meisterschaft des Staates São Paulo und es ging eigentlich um nichts: Palmeiras war für die Finalrunde schon qualifiziert und Ponte Preta konnte es auch mit einem Sieg nicht mehr schaffen.

Weil wir noch keine Karten hatten, waren wir sehr früh da. Das Kaufen der Karten war im Internet für uns nicht möglich, weil wir keine brasilianische Personalausweisnummer haben. Mit dem Reisepass konnten wir aber vor Ort Karten bekommen. Der Vorgang dauerte zwar 10 Minuten, aber erfreulicherweise brauchten wir als Senioren nur den halben Eintritt zu bezahlen, knapp 20 Euro für einen Platz in der ersten Reihe. Für mich war es ungewohnt, so nah am Spielfeldrand zu sitzen. Aber um das zu beobachten, was vor dem Spiel geschah, war es ideal.

In der ersten Reihe
Zunächst einmal wurden wir persönlich vom Maskottchen begrüßt. Ich glaube, dass Dörte einen gehörigen Schreck bekam, als sie von ihm von hinten angetippt wurde.

Mit dem Palmeiras-Maskottchen
Danach gab es einen Karnevalsumzug im Stadion. Ob es das jedesmal gibt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall waren alle Akteure mit großem Eifer dabei und es schien auch für sie etwas Besonderes zu sein, denn einige filmten den Umzug mit dem eigenen Handy. Hier ist ein kleines Video, um davon einen Eindruck zu vermitteln. Dieser Umzug war etwa eine Stunde vor Spielbeginn, d.h. das Stadion war leider nur zu etwa 10% gefüllt.

Farbenprächtige Kostüme
Der Zug war ungefähr 200 Meter lang

Das Spiel selbst stellte uns ein wenig auf die Geduldsprobe. Palmeiras war der große Favorit und alle erwarteten einen hohen Sieg. Es dauerte aber bis zur 81. Minute, bis das erste und einzige Tor für Palmeiras fiel. Das reichte dann zu einem mühsamen Arbeitssieg.

Ich hatte ein wenig Angst, ob wir auch mit der Metro noch zum Hotel kommen würden, da das Spiel erst um 21:30 Uhr begonnen hatte. Aber die Metro fuhr zum Glück noch.

Heute sind wir mit dem Bus unterwegs nach Florianópolis. Um 11:30 Uhr sind wir abgefahren und die Fahrt soll 12 Stunden dauern. Es ist ein ziemlicher Regentag, aber bisher kommen wir auf der gut ausgebauten Autobahn gut voran. Und es soll lieber jetzt regnen als an den geplanten Strandtagen in Florianópolis!

Anmerkungen von Dörte:

Übrigens habe ich festgestellt, dass ich in Brasilien die einzige Frau bin, die sich nicht die Haare färbt. Ob das dazu beiträgt, dass mich alle für uralt halten? Jedenfalls habe ich auch in der vollen Metro immer einen Sitzplatz und heute wurde mir der Koffer/Rucksack quasi aus der Hand gerissen, als ich ihn einige Stufen hinuntertragen wollte...

Und ich werde mich im Straßenverkehr in Deutschland wieder umstellen müssen. Hier (und eigentlich überall außer in Deutschland) ist das Motto: It´s not really green but it´s green! (Zitat Guide Walkingtour)

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