Samstag, 2. März 2019

Operation Salzwüste


Schon bei der Vorbereitung spielte die Salzwüste von Uyuni eine besondere Rolle: Ich hatte meine Planung schon fertig und dann fiel mir ein, dass man hier doch unbedingt auch einmal vorbeifahren müsste. Dann planten wir einen Umweg und eine Dreitagestour mit noch kälteren Nächten als in der Mongolei ein. Aber meine Probleme mit der Höhe haben uns erneut umplanen lassen: Anfahrt mit dem Nachtbus von Sucre, Eintagestour durch die Wüste und mit dem nächsten Nachtbus gleich zurück.

Die Abfahrt in dem viel zu klein geratenen Bus-Terminal von Sucre gestaltete sich schon dramatisch: Wegen des großen Andrangs waren zwei Busse von der Busgesellschaft eingesetzt. Wir waren im ersten Bus, doch unser Bus fuhr erst als zweiter Bus ab. Verwirrung pur, keiner wusste, wo er hinmusste. Sitzt man dann aber erst einmal im richtigen Bus, dann kann man auch entspannen. Ich habe sogar etwas schlafen können (Dörte kann das ja immer) und wir wurden erst wach, als der Bus um 4:15 Uhr in Uyuni ankam.

Scheinbar war alles geschlossen, aber eine geschäftige Dame lotste uns zu dem einzigen Café, das um diese Zeit schon geöffnet war. Mit dessen WiFi galt es zunächst, den Blog von gestern mit Bildern zu versehen und zu frühstücken. Dann durften wir etwa 4 Stunden Zeit totschlagen, bis unser Ausflug begann.

Zeit totschlagen im Café: Dörte kann immer und überall schlafen
Iwan war unser Reiseleiter, unsere Gruppe bestand aus 11 Personen und wir waren mit 2 Autos unterwegs. Das erste Ziel war der Friedhof der Züge. Das gibt nicht nur schöne Fotomotive, sondern hier liegt auch ein Geocache, den wir gemeinsam mit einem Geocacher-Paar aus Serbien gefunden haben.

Dörte als Lokführerin

Nächste Station war ein Kunsthandwerksmarkt und eine kleine Produktionsstätte von Salz. Im Prinzip muss das Salz nur getrocknet, zerkleinert und gemahlen werden. Dann wird es nach Vorschrift mit Jod versehen und schließlich verpackt. Hier gibt es auch Ziegelsteine, die aus dem Salz geschnitten werden. Diese weisen Jahresringe auf, denn in der Trockenzeit wird die Wüste mit Staub bedeckt, in der Regenzeit wird der Staub weggewaschen.

Salzhügel, umfriedet mit Salzziegeln
Nach dem Lunch ging es endlich in die Salzwüste. In der Trockenzeit ist sie so ausgedörrt, dass sich hexagonale Salz-Platten bilden. Da wir mitten in der Regensaison sind, konnten wir diesen Effekt nicht sehen. Stattdessen stand gesättigtes Salzwasser in der Wüste, so ungefähr 5-20 cm tief. Zum Glück gab es auch einige trockene Stellen, die wir für Spielereien mit der Perspektive nutzen konnten. Besonders spektakulär ist das Video mit dem Riesen geworden.

Manchmal stand das Wasser ganz schön hoch
Ich mache den Flamingo. Hinten sind echte zu sehen, leider zu weit weg
Es ist gefährlich hier!
Dörte hat mich wie immer voll in der Hand!
Das ist mal 'ne richtige Cola-Flasche!
Das nächste Ziel war das Denkmal zur Rallye Paris-Dakar. Seit einigen Jahren wird diese Rallye ja in Südamerika ausgetragen, unter anderem 2014 in Bolivien. Hier steht auch das erste Salzhotel (vollständig aus Salz gebaut), was heutzutage aus Umweltschutzgründen nicht mehr betrieben werden darf.

Denkmal für die Rallye Paris-Dakar
Hier wehen Fahnen, die an die
Schamanenplätze in der Mongolei erinnern
Danach sind wir in einen Teil der Wüste gefahren, der leicht mit Wasser überflutet war, und haben darauf gewartet, dass der Wind nachlässt. Es gibt Leute, die hierher fahren , um Perspektivfotos zu machen, und es gibt Leute, die kommen hierher, um die Reflektion des Wasserspiegels (Video) auszunutzen. Wir bekamen heute Beides!

Hexagon
Evolution

Den Abschluss bildete ein letzter Stop, um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war ein toller Ausflug und Iwan als Regisseur hat uns gute Tipps für Fotos und Videos gegeben. Es hat richtig Spaß gemacht, sehr zu empfehlen!

Sonnenuntergang über der Salzwüste
Technische Anmerkungen:

Dieser Beitrag wurde am Folgetag nacherfasst. Wir waren zu müde und fertig.

Anmerkungen von Dörte:

Wir haben auch Flamingos mitten im Salz gesehen. Ist mir schleierhaft, was die da wollen, es gibt zwar ein paar Löcher im Salz, aber bestimmt keine Fische darunter.

Und wir wollen Iwan doch gerecht werden: Er war nicht nur Regisseur, sondern auch Kameramann. Er hat die Kameras eingesammelt und sich für uns (auf Automatten) in das nasse Salz gelegt. Nachher ist er dazu übergegangen, nur noch ein iPhone und ein Samsung zu nehmen und wir haben dann untereinander die Bilder mit Bluetooth getauscht. Das klappte gut. Drei japanische Mädels haben auch kein Problem gehabt, mein iPhone entsprechend einzustellen. 😉

Sieht Jan als die Krone der Schöpfung im Evolutionsbild nicht besonders gut aus? Oder führt er nur - um mit Cousine Gabi zu sprechen - die Affenbande an?


1 Kommentar:

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