Dienstag, 26. März 2019

Jakobsweg in Brasilien

Dass es in Brasilien überhaupt einen Jakobsweg gibt, habe ich nicht erwartet. Wir haben ihn heute entdeckt, als wir am letzten ganzen Tag auf der Insel einen Spaziergang gemacht haben. Ich hatte im Internet den Trilha da Feiticeira, den Wanderweg auf den Berg des Hexenmeisters, entdeckt. Bei Tripadvisor habe ich herausgefunden, dass es dort zwei Wege gibt: Einen bequemen Weg, der auch für Kinder und Senioren geeignet ist und durch den Wald geht. Der andere Weg geht an der Küste entlang, ist teilweise ausgesetzt und erfordert Kletterei. Wir haben uns für den bequemen Weg entschieden - schon allein deshalb,  weil mich seit ein paar Tagen ein Hexenschuss plagt. Da passt Wandern noch, aber Klettern ist dann doch zu viel.

Dass dieser Weg dann Teil eines Jakobswegs ist, hat uns doch etwas überrascht. Dahinter steckt die Idee, dass man zuhause bereits ein wenig pilgert, bevor man die Strecke La Coruña - Santiago in Spanien läuft. Der Weg in Spanien ist nämlich knapp unter 100 Kilometern und das reicht für eine Compostela nicht aus. So gibt es also einen 21 Kilometer langen Jakobsweg in Brasilien, auf dem wir heute in umgekehrter Richtung ein Stück gewandert sind.

Wirklich ein Jakobsweg (aufgenommen am Ziel der Wanderung)
Der Weg war eher ein Urwaldpfad als ein bequemer Weg und bei Steigung und Hitze kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Mückenmittel war zwingend notwendig, anderes Getier außer Mücken, Ameisen und Schmetterlingen ist uns zum Glück nicht begegnet. Der Weg war sehr schmal, aber er war immer gut zu finden und stimmte auch mit dem Pfad auf meinem GPS-Gerät überein.

Der Anfang in Inglese war noch leicht
Hier mussten wir in den Wald abbiegen
Teilweise ging es steil nach oben
Vor und nach dem Urwaldpfad waren wir natürlich an den jeweiligen Stränden. Wir mussten feststellen, dass der Strand Praia Brava nicht ganz so toll ist wie der Strand Praia de Inglese. In Praia Brava gibt es nämlich etwa ein kleines Steinchen oder eine Muschel auf 5 Quadratmeter Strandfläche. Ist das nicht furchtbar, wie schnell man sich an Luxus gewöhnt?

Flussmündung ins Meer
Strandläufer
Eine funktionierende Bierdusche am Strand
Praia Brava, unser Ziel für heute
Zurück sind wir mit dem Bus gefahren und haben dabei noch durch Kreuz- und Querfahrten den Norden der Insel ausgiebig kennengelernt. Nach etwas über einer Stunde waren wir wieder in Inglese und haben in derselben Hamburguesa wie gestern und vorgestern gegessen. Diesmal gab es einen Sieg von Brasilien gegen Tschechien live im Fernsehen zu beobachten.

Anmerkungen von Dörte:

In der Hamburguesa hat Jan sich dann von seinem Freund, dem Kellner, verabschiedet. Es ist schon interessant, dass Männer Freundschaften schließen können, indem sie sich Namen von Fußballspielern an den Kopf werfen und „oho, jaaa!“ dazu sagen...

3 Kommentare:

  1. Habe Marion gerade Dörtes heutigen Kommentar vorgelesen. Sie meinte, dass nenne man dann wohl Männerfreundschaft. Darauf sagte ich nur "oho, jaaa!“.

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  2. Wenn einen der Hexenschuss plagt, dann steigt man also auf den Berg des Hexenmeisters und alles wird gut?! Mir war die Anreise zu weit, ich begnügte mich mit einem Besuch beim Hausarzt und einer Ration Ibuprofen. Aber der Hexenmeister ist vorgemerkt, falls ich die nächste Attacke in Brasilien erleben sollte ...
    Gute Besserung wünscht
    Martin

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    1. Hallo Martin,
      bleib mal lieber bei der Methode mit dem Hausarzt. Der Hexenmeister war mir nicht wohlgesonnen, es wurde nur schlimmer. Aber jetzt ist er über 300 Kilometer weit weg und dann wird es besser werden. Mit Ibuprofen und ABC-Pflaster ...
      Gruß Jan

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