Mittwoch, 6. März 2019

El Fuerte

Der Eingang zu El Fuerte
Heute sind wir zum Weltkulturerbe-Denkmal El Fuerte gefahren. Es handelt sich um die bedeutendste archäologische Ausgrabungsstätte in Bolivien. Im Wesentlichen sind hier Ruinen aus drei Kulturen zu sehen: Von den Chané von ungefähr 300 nach Christus, aus der Inkazeit (15. Jahrhundert) und aus der Zeit der spanischen Besetzung (16. Jahrhundert). Der auffälligste Teil ist ein großer Sandsteinfelsen, der von den Chané für rituelle Zwecke genutzt wurde. In den Felsen sind Figuren hineingeschnitten, darunter lange Linien mit gekreuzten Bändern wie ein Schlangenrücken, die genau in Ost-West-Richtung verlaufen. Es wird vermutet, dass diese Kanäle für Opfer mit Lamablut genutzt wurden.

Die geraden Ost-West-Linien sind gut zu erkennen
Im Zentrum des Kreises ist ein Jaguar abgebildet
Die Anlage ist mit Aussichtsplattformen gut erschlossen
Zur Inkazeit war hier ein administratives Zentrum und ein Wachtposten an einer Inka-Straße. Es gibt viele Grundmauern, die den Inkas zugeschrieben werden, und eine große Plaza - größer als in Machu Picchu. Die Spanier haben hier einen Wachtposten eingerichtet, ihn aber bald zugunsten der Stadt Samaipata aufgegeben. Alle drei Kulturen hatten mit den Guaraní zu kämpfen, die ebenfalls dieses Gebiet beanspruchten.

Dies war ein Tempelbereich der Inka-Zeit
Inka-Plaza, rechts stand ein großes Verwaltungsgebäude
Die Anlage ist sehr gepflegt. Wir sind mit Cesario, unserem Führer, und einem jungen Paar aus Kolumbien durch die Anlage gelaufen und hatten das Gefühl, das Gelände ganz für uns allein zu haben. Sehr schön konnten wir vom Gipfel auch sehen, dass auf der einen Seite der Regenwald des Amazonas vorherrschte mit riesigen Bäumen. Auf der anderen Seite war Chaco, niedriger Wald bis hin zu einer steppenartigen Landschaft in Bergregionen. Man kann sich gut vorstellen, dass dieses früher einmal eine begehrte Grenzregion gewesen ist.

Regenwald im Hintergrund
Chaco im Hintergrund
Am Ausgang haben wir noch ein paar Fotos von dem Modell des Sandsteinfelsens gemacht, das Cesario selbst angefertigt hat. Obwohl die Anlage gut mit künstlichen Aussichtspunkten versehen ist, gibt es einige Aspekte, die man nur am Modell sehen kann.

Modell des Sandsteinfelsens
Das zentrale Rad konnten wir nur im Modell sehen
Insgesamt war es ein lohnenswerter Rundgang von etwa 2 Stunden. Einen Führer braucht man nicht unbedingt, denn die Erklärungstafeln sind auch auf Englisch. Es hilft aber schon und nebenbei habe ich erfahren, warum ich eine Glatze habe: Wir besprachen gerade eine Version des Andenkreuzes mit 28 Eckpunkten, die den Tagen der Mondphase entsprechen. Und dann erzählte Cesario, dass man sich die Haare nur bei zunehmenden Mond schneiden lassen soll. Bei abnehmendem Mond würden sie ganz verschwinden. Damit wäre das auch mal geklärt!

Den Nachmittag haben wir am Swimmingpool verbracht. Es ist hier das ganze Jahr über ein angenehmes Klima: Selten unter 20 Grad und selten über 30 Grad. Was will man mehr?

Dörte mit Bikini-Figur
Erfrischend kühl
Anmerkungen von Dörte:

Jan liegt am Swimmingpool - freiwillig! Und ohne, dass er diesen Tag als Strandtag versucht zu definieren! Wäre er auch nicht mit durchgekommen, ist ja schließlich kein Strand da.

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