Mittwoch, 10. Oktober 2018

Macau oder Strandtag, 2. Versuch

Nadine hat uns auf die Idee gebracht, Macau zu besuchen. Das gibt dann ein Geocacher-Land mehr in der Statistik, mein fünfzigstes! Wir wollten den Macau-Tag nach dem Wetter aussuchen und noch vorgestern war für heute Regen in Hongkong und Sonne in Macau vorausgesagt. Leider war es heute dann eher umgekehrt, wir haben in Macau hauptsächlich Regen gehabt, der dann am Nachmittag nach Hongkong rübergezogen ist.

Die Fähre nach Macau fährt im Viertelstundentakt. Man fährt mit einem Turbojet-Katamaran, der bis zu 80 km/h schnell ist, und die Überfahrt dauert eine knappe Stunde. Die jeweiligen Ein- und Ausreiseformalitäten sind superschnell erledigt, wenn man z. B. um 8:50 Uhr mit der Metro ankommt, kann man die Fähre um 9 Uhr vielleicht gerade noch kriegen.


Nach dem problematischen Strandtag gestern hatte ich die Planung etwas angepasst: Minimales Cachen und dann mit dem Bus zu einem der beiden Strände von Macau fahren. Gerade als wir ankamen, fing aber der Regen an. Ich weiß nicht warum, aber Dörte fand die Idee mit dem Strand plötzlich nicht mehr attraktiv. So haben wir uns stattdessen die schöne Altstadt dieser ehemaligen portugiesischen Kolonie angesehen.


Zuerst gingen wir zur Kathedrale. Da gab es nämlich auch noch einen zweiten Cache für mich. Die Kathedrale sieht von außen nicht so beeindruckend aus und der Platz davor gibt auch nicht so viel her. Und außerdem regnete es immer noch. Wir haben uns daraufhin etwas enttäuscht zu McDonalds zum Mittagessen verzogen und noch einmal die Informationsprospekte gewälzt.


Als wir gesättigt waren, hatte der Regen aufgehört und wir sind zielsicher den hübschen Wegweisern zum Platz Largo di Senado gefolgt. Hier zeigte sich dann plötzlich, wieso die Altstadt zum Weltkulturerbe der Unesco ernannt wurde. Der Platz ist hübsch, groß und aus dem richtigen Blickwinkel sieht man auch keine Hochhäuser dahinter.


Weiter ging es zum Wahrzeichen der Stadt, der Ruine der St. Pauls-Kirche. Hier hat Dörte dann auch den obligatorischen Kühlschrankmagneten erstanden.


Außerdem haben wir noch einen buddhistischen Tempel besucht. Die Gebete waren hier nicht in Trommeln gesammelt, sondern waren in einem Kegel aus spiralförmigem Weihrauchstäbchen aufgehängt. Innendrin war der Tempel schön geschmückt, von außen sah das Gebäude eher etwas heruntergekommen aus.


Damit war unsere Besichtigungstour zu Ende und wir haben uns auf den Rückweg gemacht. Nicht besucht haben wir eines der unzähligen Kasinos. Die Kasinos sind der Hauptgrund, warum man nach Macau fährt, Macau ist sozusagen das Las Vegas Asiens. Aber nicht für uns!


Kurz vor 17 Uhr waren wir wieder in Hongkong angekommen. Dort haben wir Burkhards Vorschlag aufgegriffen und sind die Central Mid-Levels Escalator raufgefahren. Das ist die längste Außen-Rolltreppenanlage der Welt! Ich kannte etwas Ähnliches schon von Siena, aber diese Anlage ist deutlich länger. Dämlich ist nur, dass sie immer nur in einer Richtung fährt: Bis 10 Uhr morgens bergab, ab 10:30 Uhr bergauf. Wir mussten also zurück die Treppe nehmen, über 600 Stufen bergab. Und das bei leichtem Niesel, der Regen hatte den Weg von Macau hierüber inzwischen auch zurückgelegt.


Wieder unten angekommen, sind wir mit der doppelstöckigen Straßenbahn gefahren. Ich hatte die Bahn vorgestern schon gesehen, als wir von der Metro-Station Central zur Talstation der Peak Tram gelaufen sind, und ich wollte unbedingt mal auf dem Oberdeck mitfahren. Man steigt hinten ein ohne zu bezahlen und steigt die hintere Treppe hoch. Die vordere Treppe ist nur zum Aussteigen an der Fahrertür. Dort bezahlt man dann auch 2,8 HK-Dollar mit der Octopuscard.


Mit der Straßenbahn sind wir zum Happy Valley Racecourse gefahren. Fast jeden Mittwoch ist hier ab 18 Uhr Renntag. Der Eintritt kostet nur 10 HK-Dollar (mit Octupuscard, wie sonst?), dafür kostet das Bier im Plastikbecher mal gleich 55 HK-Dollar (etwa 6 Euro). Wir konnten direkt an der Rennbahn und am Vorführring stehen und haben uns zwei Rennen angesehen. Gewettet haben wir aber nicht.



Zurzeit läuft hier beim Pferderennen eine Promotion-Tour für das Oktoberfest. Dabei nimmt man's aber nicht so ganz genau, da wird am Stand auch schon mal San Miguel-Bier aus Spanien ausgeschenkt. Und zum Schunkeln wird Sweet Caroline gespielt.


Man kann sich auch mit Mädels im Dirndl fotografieren lassen, was sehr gut angenommen wurde. Dörte meinte, ich hätte mich mit Lederhose gut dazu stellen können. Gut, dass ich keine Lederhose mitgenommen habe!


Der Rückweg zur Metro-Station war ein wenig lang. Unsere Octopus-Karten haben wir wieder abgegeben und das Deposit und den Restbetrag abzüglich einer Servicecharge ausgezahlt bekommen. Wir brauchen morgen noch genau 93 HK-Dollar für die Metro-Fahrt bis zur chinesischen Grenze. Alles restliche Hongkong-Geld (etwa 300 HK-Dollar) sollten wir hier noch in Nahrungsmittel anlegen für die anstehende zweitägige Reise nach Hanoi. Ob und wie wir morgen bloggen können, wissen wir noch nicht so genau.

Anmerkungen von Dörte:

Wie hätte Jan denn eine Lederhose mitnehmen können?? Er besitzt doch gar keine. Und so lange ich es verhindern kann, wird er auch keine besitzen, zumindest keine Trachtenlederhose. (Nix gegen die Bayern, aber das wär zuviel)

Ich habe heute meine Strickjacke gebraucht. Allerdings nicht, weil es draußen so kalt war, sondern weil die Klimaanlagen immer so unfaßbar kalt gestellt sind. Auf dem Schiff hab ich richtig gefroren und die Malls sind auch nicht gerade zurückhaltend.

In Macau habe ich übrigens bei ganz vielen Geschäften kleine Opferstöcke / Opfergaben gesehen, die fast in der Auslage verschwanden. Meist waren Rauchstäbchen angezündet oder es lagen Apfelsinen da. Wäre ja spannend zu wissen, was damit am Ende des Tages geschieht.



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