Samstag, 27. Oktober 2018

Die Tempel von Angkor Wat

Heute klingelte der Wecker schon um 3:45 Uhr. Um kurz vor halb fünf wurden wir mit dem Tuctuc abgeholt. Es war aber nicht derselbe Tuctuc-Fahrer, mit dem wir gestern unsere Tour ausgemacht hatten. Der neue Fahrer kannte aber unseren Namen und nannte auch den des eigentlichen Tuctuc-Fahrers. Wir fuhren zu einem Tuctuc-Treffpunkt, wo wir dann noch einmal umsteigen mussten und unseren endgültigen Fahrer bekamen. Das ganze wurde uns als Familienunternehmen verkauft und man bedankte sich, dass wir Verständnis dafür hätten. Was blieb uns auch anderes übrig ... Unser neuer Fahrer sprach genügend Englisch, um sich zu verständigen, also passte das schon irgendwie.

Zunächst ging es zum Ticketverkauf. Wir waren um 4:50 Uhr dort und um 5 Uhr machten die Schalter auf. Für je 37 Dollar pro Person erwarben wir einen Ein-Tages-Pass. Zur Sicherheit wird auf das Ticket das Foto mit draufgedruckt, so etwas war mir auch neu. Das Ticket wurde auch schon bei der Einfahrt in den Tempelbereich kontrolliert und man musste es später bei den einzelnen Tempeln erneut vorzeigen.


Wir wollten ja den Sonnenaufgang sehen und hatten die Wahl zwischen dem Graben um den Tempel Angkor Wat und dem Swimmingpool des Königs. Letzterer sollte deutlich weniger frequentiert sein, deshalb haben wir uns für den Swimmingpool entschieden. Beim Warten auf den Sonnenaufgang versuchten wir uns zu erinnern, wann wir zum letzten mal gemeinsam einen Sonnenaufgang erlebt hatten. Uns fiel keine Gelegenheit ein, vermutlich war dies unsere Premiere. Sonnenuntergänge sind aber bei unserem Schlafrhythmus schon häufiger vorgekommen.


Hier gibt's dazu ein Zeitraffervideo
Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir erst einmal zu einem kleinen Restaurant, um zu frühstücken. Der erste Tempel, den wir besuchen wollten, machte nämlich erst um 7:30 Uhr auf. Es war der Tempel Ta Prohm, der aus einem der Tombraider-Filme bekannt ist. So einen Tempel muss man sich so vorstellen, dass es eine rechteckige Außenmauer von etwa  400 mal 700 Metern gibt. Die Tuctucs dürfen nur bis hierhin fahren. Innerhalb der Außenmauern gibt es dann mehrere Ringe, die zu immer höheren Plateaus führen. So ein Tempelbesuch bedeutet also etwa 2 km laufen und 5 Stockwerke steile Treppen rauf und runter. Noch war es kühl und wir waren frisch ...


Dieser Tempel ist besonders, weil man sich nach der Entdeckung gleich entschieden hat, diesen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem man ihn vorgefunden hat. Also überwuchert von Bäumen. Man lässt den Tempel aber nicht zerfallen, sondern versucht, ihn genau in diesem Zustand zu erhalten. Schwierig, denn Bäume sind gegenüber dem Stein sehr temporäre Strukturen. Was zusammenzubrechen droht, wird mit Gerüsten stabilisiert.


Dann ging es etwa 8 Kilometer zurück zum Haupttempel Angkor Wat. Die Haupt-Zugangsbrücke über den breiten Graben wird gerade restauriert, deshalb wurde daneben eine Pontonbrücke gebaut. Etwas schwankend, aber sie hat auch mein Gewicht getragen.


Innerhalb der Außenmauern ist sehr viel Grünfläche, die gut gepflegt wird. Etwa 400 Meter weiter kommt man zur eigentlichen Tempelanlage und hier wird der Besucherstrom richtig eng. Trotzdem bleibt noch Platz, um an den einzelnen Innenhöfen nette Fotos zu machen.


Je näher man an das höchste Plateau kam, umso dichter wurde der Besucherstrom. Um das letzte Plateau zu besichtigen, hätte man sich lange anstellen müssen. Darauf haben wir verzichtet.


Stattdessen sind wir zum Nordtor spaziert. Dort lag ein Cache (wir haben ihn auch gefunden) und die Cachebeschreibung hatte recht: Hier war ein Ort der Ruhe, den man genießen konnte. Danach sind wir wieder zum Tuctuc zurückmarschiert.


Der nächste Tempelkomplex war ein Doppelkomplex bestehend aus den Tempeln Bayon und Angkor Thom. Die Außenmauer dieses Doppelkomplexes ist so groß, dass man hier mit dem Tuctuc näher ranfahren darf.


Das Schöne an beiden Tempeln ist, dass hier wesentlich weniger Besucher sind. Bayon war für uns der schönste von den Tempeln, die wir gesehen haben.


Hier kann man problemlos und ohne anzustehen fast bis nach ganz oben laufen. Aber auch so ein Blick schräg nach oben bietet manchmal ganz tolle Ansichten.


Auf der obersten zugänglichen Ebene war es jetzt schon sehr heiß, 34 Grad im Schatten. Trotzdem musste man da natürlich hoch. Zum Glück gab es dort auch noch Stellen, wo man sich in den Schatten verziehen konnte.



Der letzte Tempel, den wir uns angesehen haben, war Angkor Thom. Es ist ein sehr hoher Tempel und die Treppen nach oben waren besonders steil. Man kam fast bis ganz nach oben, nur das letzte Stück war gesperrt.


Hier war es vom Besucherstrom her völlig entspannt, mehr als eine Handvoll Besucher waren nicht gleichzeitig auf dem eigentlichen Tempel. Man hätte viel Zeit gehabt, sich oben umzuschauen, aber wegen des fehlenden Schattens hat man es dort nicht lange ausgehalten. Immerhin konnte man ein herausragendes Feature dieses Tempels, die lange Brücke, gut von oben fotografieren.


Diese Brücke sind wir dann auch zurückgegangen, haben noch ein paar Fotos gemacht und waren völlig erschöpft. Zeit, um ins Hotel zurückzufahren!


Anmerkungen von Dörte:

34 Grad und gefühlt 200% Luftfeuchtigkeit... Das schlägt so aufs Hirn, dass wir uns nicht erinnern konnten, wo der gerade gekaufte Kühlschrankmagnet abgeblieben war und wir einen neuen gekauft haben. Im Hotel haben wir dann zwei im Rucksack gefunden.

Bin inspiriert, TombRaider im Lichte der gemachten Erfahrungen nochmal anzusehen.

(wenn heute vielleicht nicht ganz so rüberkommt, wie toll die Anlage ist, dann liegt es daran, dass wir jetzt seit über 18 Stunden auf sind) Seufz. Gute Nacht!!!

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