Donnerstag, 18. Oktober 2018

Hoi An

Hoi An war eigentlich als Übernachtungsort geplant. Es liegt nämlich ziemlich in der Mitte zwischen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Erst als ich merkte, dass alle Verkehrsverbindungen nach Da Nang gingen und Da Nang viel größer ist, habe ich den Plan entsprechend angepasst. Hoi An ist aber nur eine Dreiviertelstunde mit dem Bus entfernt und bot sich daher als Tagesausflug an. Schon die Fahrt mit dem Bus war spannend: Wie in Wikitravel angekündigt, forderte der Busfahrer einen überhöhten Preis von Touristen und man musste erst einmal handeln. Ich habe am Ende 30.000 Dong statt 50.000 Dong bezahlt, der reguläre Preis soll 25.000 Dong betragen. An der Tür sind noch andere Preise angeschlagen, daraus wurden wir aber nicht schlau.


Im Bus gab es einen Fahrer, einen Schaffner und einen dritten Mann, der die Tür zuhielt (!) Dieser dritte Mann hat unterwegs auch Zuladungen ohne Passagier mitgenommen - gegen kleines Trinkgeld versteht sich. Voll war der Bus aber nicht. Leider fuhr er nicht bis ganz an das alte Zentrum von Hoi An heran, so mussten wir dort etwa einen Kilometer laufen.


Hoi An ist viel älter als Da Nang und war in früheren Jahrhunderten ein bedeutender See- und Handelshafen. Die Architektur ist erhalten geblieben, es gibt dort überhaupt keine Hochhäuser. Als die Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt wurde, lebten und arbeiteten dort noch Familien. Jetzt sind da nur noch Shops, meistens für Lederwaren und Seide. Und manchmal auch für Kühlschrankmagneten ...


Die Altstadt ist teilweise Fußgängerzone und hat in anderen Teilen deutlich reduzierten Mopedverkehr. Das macht das Spazieren deutlich angenehmer als in Hanoi. Es erinnerte ein wenig an die Einkaufsstraße in den Hutongs von Peking, wobei mir die Straße in Peking aber besser gefallen hat. Vieleicht lag es daran, dass wir bei Wikitravel vor drastisch überhöhten Preisen gewarnt wurden. Das war aber nicht in allen Geschäften und Restaurants der Fall.


Auf die alte chinesische Obstverkäuferin sind wir aber hineingefallen: "Foto, no charge!" rief sie und stellte sich zu Dörte, die gar nicht wusste, wie ihr geschah. Schließlich habe ich dann ein Foto geschossen und aus Höflichkeit haben wir ihr ein paar Minibananen abgekauft - zum fünffach überhöhten Preis.


Am alten Hafen lagen viele Boote, mit denen man einen Ausflug zur vorgelagerten Insel hätte machen können. Dörte blühte beim Hafengeruch und dem Anblick von Booten gleich wieder auf. Wir haben aber selbst keine Fahrt unternommen.



Dörte hat sich einen chinesischen Strohhut gekauft. So richtig glücklich ist sie damit noch nicht, ich fürchte, dass ich ihn vererbt bekomme. Ich habe ihn schon probiert und er piekst auf der Glatze.


Wem steht der Hut besser?
Irgendwann wurden wir müde und Dörte wollte sich hinsetzen und etwas trinken. Wir fanden ein kleines Lokal und konnten uns im Schatten entspannen. Interessant war hier der Gang aufs Klo: Immer weiter durch bis zum Ende des Hauses. Erst kam die Küche, dann ein Wohn- und Schlafzimmer mit 4 abgestellten Mopeds und erst dann die Toilette.  Alte Architektur halt, so hat man hier wohl früher auch gelebt.

Auf dem Weg zur Toilette
Den Rückweg machten wir über die japanische Brücke. Wieder so ein Touristentrick: Man fragt nach dem Ticket, dabei darf man umsonst über die Brücke gehen. Der Eintritt ist nur für den angebauten Tempel. Mit einem "We are just passing" durften wir auch ohne Ticket rüber.


Anmerkungen von Dörte:

Nachtrag zum Friseurbesuch: Bei den Herrenfriseuren hängen Bilder von Prominenten so vom Stil junger Tom Cruise oder Fußballstars oder so. Man kann sich dann eine der Frisuren aussuchen. Das hätte ich vorher wissen sollen. Jan als Tom Cruise - in jungen Jahren?

Wegen des Lokals hat Jan noch vergessen zu erwähnen, dass direkt über den beiden Abwaschbecken auch noch acht Vogelkäfige hingen und dass zwei Betten da standen, auf denen Mutter und Baby gerade einen Mittagsschlaf machten.

Dann wieder mal eine kurze Anmerkung modischer Art: Der Mann von heute trägt zum Jackett eine knielange Hose!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.