Donnerstag, 11. Oktober 2018

Komplexer Reisetag

Heute haben wir uns aufgemacht in Richtung Vietnam. Zunächst mussten wir den Bahnhof Shenzhen East in Honkongs Nachbarstadt Shenzhen erreichen. Im Prinzip ist das ganz einfach, denn an zwei Stellen sind die Metro-Netze der beiden Städte miteinander verknüpft. Da gibt es dann eine überdachte Fußgängerbrücke über die Grenze und jeweils in die Metro-Stationen integrierte Aus- und Einreise- sowie Zollkontrollen.

Der Kanal ist die Grenze zwischen Hongkong und Festland-China
Klingt leicht und geht auch relativ schnell (30 Minuten sollte man für den Grenzübertritt aber schon einplanen). Mit Gepäck ist es aber schon lästig, wenn man in Hongkong zweimal und in Shenzhen noch ein weiteres Mal umsteigen muss. Es gibt etliche Sicherheits- und eine Zollkontrolle, bei der man das ganze Rucksackgetüdel absetzen und wieder aufsetzen muss. Die Fahrzeiten sind auch recht lang, wir haben etwa 135 Minuten für den Weg gebraucht und dabei ca. 47 km Metro-Strecke zurückgelegt. Wir waren aber dann doch sehr rechtzeitig am Bahnhof und es dauerte noch eine knappe Stunde, bis wir auf den Bahnsteig zu unserem Zug gehen durften.


In der Wartehalle habe ich erst einmal zu Mittag gegessen. Ich hatte mir leckere Brötchen und viele Flaschen Cola Zero gekauft. Dörte hat es geschafft, wirklich passgenau alles restliche Honkong-Geld in Verpflegung umzusetzen. Nur schade, dass außer gekühltem Nescafe aus der Dose überhaupt nichts dabei war, was ihr schmeckt. Es ist wie in jeder Innenstadt: Richtige Supermärkte mit z. B. frischem Obst zu finden, ist gar nicht so einfach. Und diese hongkongnesischen Labberbrötchen mag sie nicht. Sogar die Schinkenfüllung mit Sandwich-Creme (lecker!) findet sie eklig. Sie hat die Vorräte später in der Wartehalle im Bahnhof ergänzt, denn hier gibt es ein Geschäft mit Obst und anderen Lebensmitteln. Und man konnte wieder mit chinesischen Yuan bezahlen (die müssen wir bis morgen übrigens auch noch loswerden, in Vietnam bezahlt man mit Dong!). Zum Glück habe ich mich in diesen Einkauf nicht eingemischt, denn die eingekauften vermeintlichen Leckereien entpuppten sich als problematisch: Das vermeintliche Würstchen war aus Fischpaste gemacht.


Und das eingeschweißte gekochte Ei hatte braungelblichen Dotter und war supersalzig. Wie haben die das Salz da bloß reingekriegt, die Schale war ja noch ganz? Ertragen kann Dörte diese Geschmacksverirrungen nur, wenn sie von meiner Cola Zero trinkt. Der Vorrat, der für mich bis morgen Abend halten sollte, schrumpft bedenklich schnell.



Unser Abteil ist niedlich eingerichtet, alles in Blau mit weißen Deckchen. Ein bisschen wie beim Kaffeekränzchen. Unsere Mitreisenden sind 2 Chinesen, vermutlich Vater und erwachsener Sohn. Außer einer kurzen Begrüßung konnten wir aber noch nichts miteinander reden. Wir kommen morgen früh kurz vor 6 Uhr Ortszeit in Nanning an. Da endet unsere vorgebuchte Strecke und wir müssen sehen, dass wir für denselben Tag noch Bus-Tickets für die Weiterfahrt nach Hanoi bekommen. Ob der Ticketschalter wohl auch in lateinischer Schrift ausgeschildert ist? So sehen jedenfalls die Schriftzeichen für Hanoi aus: 河内


Anmerkungen von Dörte:

Ich möchte ein Schwarzbrot mit Mett und ein krosses Käsebrötchen!!!

5 Kommentare:

  1. Boah, auf die Geschichte hol ich mir erst mal ne zweite Portion Gulasch mit Nudeln vom Buffet. Yummi!

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  2. Und ich zelebriere das zwiebelmett im Kühlschrank!!

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  3. Kaum haben die Eltern nicht mehr die Füße unterm Tisch, werden die Kinder gehässig. Ob Beke und Jana nur drei Dutzend Kühlschrankmagnete erben werden, wird nun spannend. 😁

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  4. Zum gekochten, salzigen Ei habe ich das hier gefunden:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Salted_duck_egg
    Ich kann nicht beurteilen, ob das ein Entenei war, aber wenn man Eier in Sole kocht, werden sie wohl so salzig. Die Eierschale ist ja bekanntlich nicht undurchdringlich (für Luft oder Geschmack z.B.).

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    1. Ich meinte natürlich: "Wenn man die Eier vor dem Kochen lang genug in Sole einlegt werden sie so salzig."

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