Mittwoch, 17. Oktober 2018

Die Brücke mit den Händen

Schon bevor wir überhaupt losgefahren sind, hatte Dörte gesagt, dass sie in Vietnam zu der Brücke mit den Händen will. Die war nämlich eine zeitlang prominent auf dem Windows-10-Bildschirmschoner dargestellt. Ja, diese Brücke gibt es tatsächlich und sie befindet sich in der Nähe von Da Nang. Insofern war unser heutiges Tagesziel schon vor Monaten festgelegt worden und wir haben auf die relativ hohen Kosten keine Rücksicht genommen. Da wäre zunächst die An- und Abfahrt zur Talstation der Seilbahn. Laut Hotelrezeption kostet eine Tour mit dem Taxi ca. 400.000 Dong (ca. 15 EUR) und sie bot uns beide Fahrten mit einem privaten Fahrer für zusamen 675.000 Dong an. Vielleicht wäre Handeln mit einem Taxifahrer doch noch etwas günstiger gewesen (die Rückfahrt hätten wir wohl für 300.000 bekommen), aber so war alles vorab geregelt. Unterwegs hielt der Wagen bei einem etwas dubios wirkenden Ticketverkäufer. Dort haben wir 2 Eintrittskarten für den Ba Na Hill-Park von Sunworld gekauft zum Preis von 1.400.000 Dong (ca. 52 EUR). Ich wusste, dass das ein realistischer Preis war, und er erwies sich später auch als Standardtarif.

Die Brücke liegt in einer unglaublichen Vergnügungspark-Anlage, die mitten in den Bergen auf ca. 1400 Meter Höhe liegt. Sie ist mit 5 Seilbahnen und einer Standseilbahn erschlossen, 3 weitere Seilbahnen sind in Planung. Man muss sich das so vorstellen, dass ein Vergnügungspark auf drei unterschiedlichen Hügelspitzen verteilt liegt, die mit Seilbahnen untereinander verbunden sind. Außerdem hat jede Hügelspitze eine eigene Seilbahn mit 20 Minuten Fahrzeit zur Talstation.


Die Brücke mit den Händen liegt gleich an der Seilbahn, mit der wir nach oben fuhren. Der im Internet angegebene Massenbetrieb hielt sich sehr in Grenzen. Wir mussten nirgendwo warten und auch auf der Brücke war genügend Platz, um schöne Fotos zu machen. Am Wochenende ist hier sicher mehr los.


Eigentlich hatten wir mit den Fotos auf der Brücke unsere Pflicht schon erfüllt und hätten umkehren können. Aber bei dem horrenden Eintrittspreis wollten wir natürlich auch wissen, wie Vietnamesen sich so vergnügen. Und das ist durchaus anders als in unseren Vergnügungsparks: Außer einer Rodelbahn gab es praktisch keine Fahrgeschäfte. Eigentlich gab es nur Shops, Restaurants und Tempelanlagen. Und natürlich die Beer Plaza, die aber wohl erst später aufmacht. Sozusagen das Bayernzelt von Vietnam. Man muss sich das so vorstellen, dass man in dem Tonnengewölbe auf dem Bild zwei Stockwerke mit Rolltreppen in den Keller fährt, wo eine riesige Bierzelthalle unter dem gesamten Platz eingebaut ist.


Die Tempelanlagen werden wirklich genutzt. Sie sind natürlich alle neu gebaut, aber das macht ja nichts. Mönche haben wir nicht gesehen, aber viele betende Menschen.




Ansonsten haben die Vietnamesen offensichtlich Spaß an nachgebauter Architektur. Hier war eine mittelalterliche französische Stadt aufgebaut. Mit Nachbildung von Notre Dame inklusive den Details wie z. B. den Wasserspeiern. Verrückt!



Wir haben dann hier oben noch einen Kühlschrankmagneten gekauft und etwas gegessen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass das nicht gerade preiswert war. Dann haben wir unseren Fahrer für die Rückfahrt bestellt. Wieder an der Talstation ist mir was Ärgerliches passiert: Ich habe mein GPS-Gerät liegen lassen! Ich hab's zu spät gemerkt und jetzt eine E-Mail an den Parkbetreiber gesendet. Vielleicht bekomme ich das Gerät ja noch zurück.

Auf der Rückfahrt haben wir uns an der Drachenbrücke absetzen lassen. Wir wollten noch ein Foto von der beeindruckenden Skyline von Da Nang machen und einen Cache finden.


Dörte wollte unbedingt die Drachenbrücke auch noch beleuchtet bei Nacht fotografieren. Also haben wir auf der Nachbarbrücke gewartet, bis es dunkel wurde. Diese Brücke ist historisch interessant, sie ist von den Amerikanern in den 60er-Jahren gebaut worden. Heute dient sie als reine Fußgängerbrücke (keine Mopeds!)


Es wurde langsam dunkel und ein Hochhaus nach dem anderen und auch das Riesenrad stellten die Nachtbeleuchtung an. Nur die Drachenbrücke nicht. Nach einer weiteren halben Stunde war die Beleuchtung dann doch da. Richtig schön mit Farbwechsel alle paar Minuten. Da Nang hat wirklich schöne Brücken über den Han-Fluss.


Auch der Drachenkopf ist beleuchtet!
Am Wochenende soll er auch Feuer und Wasser speien!
Anmerkungen von Dörte:

Ich fand, dass der Park durchaus was von Jurassic World hatte. Das Umfeld passte, man hätte von den verschiedenen Seilbahnen durchaus auch den einen oder anderen Velociraptor oder so sehen können und auch das Logo fand ich ähnlich. Aber das ist wohl sehr individuell. Jan hatte diese Empfindung nicht.


Ansonsten konnte ich auch meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und Asiaten beim Posen beobachten. Sehr beliebt war die kleine Figurengruppe. Man kann die Handhaltung nachmachen, die Figuren umarmen, die Köpfe wuscheln, strategische Teile verdecken - alberne Fotos machen ist universell.


Es erinnerte teilweise an die Wettbewerbe unserer Töchter "eins, zwei, drei - gestört". (Fotowettbewerb ist selbsterklärend...)

Anmerkung Jan: Wenn Dörte schon alberne Fotos anspricht,
dann gehören die eigenen albernen Fotos natürlich auch hierher!

Siehe oben! Halloween-Vorbereitung!
Richtig nervtötend ist auf Dauer die musikalische Berieselung im Park. "Kaufhausmusik" ist der Begriff unseres Freundes Francis dafür. Dazu kommt noch die Musik, die in der Nähe von religiösen Stätten gespielt wird. Habe nicht rauskriegen können, wann die Schleife beginnt.

Und noch ein ausdrücklicher Dank an Jan! Er hat mit mir auf der Brücke ausgeharrt bis die Lichter der Dragonbridge angingen und ich ein Zeitraffervideo drehen konnte. Mein Erstes!

2 Kommentare:

  1. Dörtes Halloween-Foto ist hitverdächtig. Vielleicht könnt ihr demnächst Eintritt nehmen und so zumindest die korrekten Hafenbehörden finanzieren.

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  2. Dein spontaner Besuch beim Frisör war clever. Nicht nur wegen der verordneten Pause für Dörte, auch für dein Aussehen. Siehst gut aus!. :) Jörg

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