Donnerstag, 25. Oktober 2018

Königspalast

Heute haben wir es ruhig angehen lassen. Zu ruhig, denn als wir um 10:40 Uhr vor dem Königspalast waren, war dieser schon zur Mittagspause geschlossen. Macht nichts, wir haben den Sonnenschein genossen und ein paar Einkäufe erledigt. Dörtes Bestand an Unterhosen war durch die vertauschte Wäsche dezimiert und wurde wieder aufgefüllt. Ich fand eine Display-Schutzfolie für mein GPS-Gerät und 2 kleine Micro-SD-Kartenleser. Selbstverständlich haben wir auch einen Kühlschrankmagneten besorgt. Und schließlich haben wir ein wunderbares Restaurant gefunden, das auch vegetarische Gerichte im Angebot hatte. Dörte bekam eine Broccolicreme-Suppe und eine Spargel-Quiche, während ich ein gegrilltes Lachssteak verspeiste. Alles war sehr lecker.

Denkmal für die Freundschaft mit Vietnam
Wir sind über große weiträumige Plätze spaziert, auf denen gewaltige Denkmäler standen. Zum Beispiel das Denkmal von König Sihanouk oder das Denkmal für die Freundschaft zu Vietnam. Es muss daran liegen, dass es kein Sonntag ist, denn sonst wäre hier auf den Freiflächen bestimmt viel los. Es gab hier natürlich auch einen Cache, aber genau dort war Schatten und es saßen Leute herum. Wir hatten keine Chance, diesen Cache zu bergen.

Denkmal für Ex-König Sihanouk
Als wir auf einer Bank Pause machten und auf die Öffnung des Königspalastes warteten, habe ich auf meinem Handy für die nächste Woche eine Zugfahrt auf der malayischen Halbinsel gebucht. Das hätte ich mal lieber lassen sollen, denn ich habe den falschen Tag angegeben. Kein Umtauschrecht, 40 Dollar verschwendet. Ich werde zukünftig besser aufpassen!

Beim Königspalast haben wir uns eine Führerin geleistet. Das war gut, denn so konnten wir alle möglichen Fragen stellen. Und ich konnte vor Dörte mit den richtigen Jahreszahlen aus der kambodschanischen Geschichte glänzen. Als Erstes haben wir geklärt, dass gestern tatsächlich ein buddhistischer Feiertag war: Die Kathina-Zeremonie. Der Taxifahrer hatte also doch etwas recht: Gestern war der Palast am Vormittag wegen der Zeremonie geschlossen. Nur sein "New new kings birthday! 6 years old!" war wohl erfunden.


Man darf zwar auf dem Gelände fotografieren, aber nicht in den Gebäuden. Im Thronsaal gibt es einen sehr erhöhten Thron (so ca. 4 Meter), der aber nur während der Krönung benutzt wird, zuletzt also 2004. Davor steht ein großer erhöhter Sessel, der wird für die normalen Zeremonien benutzt. Vom Podest des Thronsaals aus hat man einen Blick auf die privaten Gebäude des Königs. Die Flagge war gehisst: Das bedeutet, dass  der König anwesend ist.

In dem abgegrenzten Bereich wohnt der König
Es gibt verschiedene Pavillons auf dem Gelände, die bei unterschiedlichen Gelegenheiten wie z. B. dem Beginn des Mondjahres benutzt werden. Welches Gebäude für was verwendet wird, habe ich mir aber nicht merken können und der Übersichtsplan gibt das nur auf Khmer an.


Besonders hübsch ist die Silberpagode. Sie heißt so, weil der ganze Fußboden aus Silber gefertigt ist. Zur Besichtigung mussten wir die Schuhe ausziehen. Innendrin gibt es verschiedene Buddha-Statuen aus Gold, Jade und Marmor. Viele der Statuen sind mit Diamanten verziert, bis zu 25 Karat schwere Steine. Dörte meinte, dass das ja gute Beispiele für den nächsten Hochzeitstag seien ... Der Hof rund um die Silberpagode ist von einem 640 Meter langen Laubengang umgeben. In diesem Laubengang gibt es eine bildliche Darstellung der kambodschanischen Variante der Hindu-Geschichte, die wunderschön ist. Sie wird gerade restauriert.


Nach dem Besuch des Königspalastes haben wir uns kurz ausgeruht und dann für unsere Abendaktivität fertig gemacht: Eine Bootsfahrt auf dem Mekong im Abendrot mit Barbecue und Wein. Das Wetter passte, wir wurden mit einem Tuctuc abgeholt und außer uns war nur noch ein anderes Paar, Mike aus England und Sai aus Myanmar, an Bord. Es wurden Schaschlik-Spieße, gegrillte Hähnchenteile und frisches Obst serviert, dazu tranken wir Weißwein.



Wir sahen den Sonnenuntergang über der Skyline von Phnom Penh. Am gegenüberliegenden Ufer des Flusses liegt ein Dorf von Stelzenhäusern. Sehr pittoresk, aber wie uns der Veranstalter erklärte, auch sehr ärmlich. Dort gibt es z. B. kein sauberes Wasser. Fischer zogen in der Dunkelheit ihre Netze ein. Ungefähr 2 Stunden waren wir unterwegs, immer mit einer schön kühlenden Brise. Ein guter Abschluss für Phnom Penh.


Ansonsten haben wir herausgefunden, welche Flüssigkeit am Straßenrand in ausgedienten Cola-Literflaschen verkauft wird: Es ist natürlich Benzin für die Mopeds!

Tankstelle für Mopeds!
Anmerkungen von Dörte:

(habe natürlich keine Hähnchen gegessen, sondern Obst...)

Und falls ihr Euch fragt, ob mit der Wäsche jetzt alles in Ordnung ist: Jans Jeans ist heil und sauber wieder da.

Jetzt muss ich leider doch mal etwas über Männer sagen - über ältere weiße Männer. Gestern im Restaurant saßen schon mal zwei Männer zusammen mit zwei sehr jungen Kambodschanerinnen. Unterhalten haben sich nur die Männer untereinander, die Frauen wurden nur einbezogen, wenn sie gezwungen wurden, vom französischen Essen zu probieren, was sie erkennbar nicht mochten. Und heute wurden wir auf einer Parkbank von einem Australier angesprochen, der uns erzählte, wie viel besser es doch in Vietnam sei. In Saigon hätte er bestimmt 20 Freundinnen, alle jung und sehr hübsch (auf dem Handy wurde gleich ein Bild präsentiert). Naja, immerhin hätte er gestern auch ohne Probleme ein sehr hübsches und junges Mädchen gefunden. Er sähe eben sehr unartig aus und darauf stünden die Frauen. Das erzählte er alles ungefragt! Wi-der-lich!!!

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