Sonntag, 16. Dezember 2018

Universal Studios

Vorweg: Der Titel hätte heute auch "Emergency Room" heißen können, aber weil es dort glimpflich ausgegangen ist, will ich beim ursprünglichen Titel bleiben.

Heute früh sind wir nach einem üppigen Frühstück zu den Universal Studios gefahren. Wir hatten vorab Express-Tickets besorgt, mit denen man jede Attraktion einmal ohne Warteschlange benutzen darf. Das war nicht ganz billig, lohnt sich aber. Aber schon bei der Sicherheitskontrolle gab es die ersten Probleme: Ich hatte natürlich mein Taschenmesser dabei. Das ist fast symbolisch für den Tag gewesen: Man hätte es schlauer anstellen können, aber am Ende ist es mit etwas Aufwand gut ausgegangen. Hier bestand der Aufwand darin, zurückzugehen und sich für 12 $ für einen Tag ein Schließfach zu mieten.


Ich war vorher etwas skeptisch, weil ich einen Themenpark wie Disneyland erwartet hatte und es auf der Webseite auch so ähnlich aussah. Fahrgeschäfte sind nicht so mein Ding. Aber dieser Park ist anders, er bietet mehr Shows an und natürlich die einmalige Studio-Tour. Zur Studio-Tour wollten wir auch als Erstes hin, haben uns aber zunächst in die Welt von Harry Potter verlaufen. Das war hübsch gemacht und erinnerte uns an die Bana-Hills bei Da Nang.

Auf nach Hogwarts!
Endlich mal was Weihnachtliches!
Die Studio-Tour ist eine knapp 6 Kilometer lange Rundfahrt mit einem Tschu-Tschu-Train durch verschiedene Outdoor-Filmkulissen. Die meisten Szenen werden innen in großen Hallen gedreht, aber das geht natürlich nicht immer. Die Fassaden der Outdoor-Filmkulissen sind alles Attrappen, einfache Holzgerüste halten sie in der Position. Es gibt einen Bereich für amerikanische städtische Szenen, einen Bereich für europäische städtische Szenen, verschiedene Drehorte für Fernsehserien und sogar eine Kulisse mit einem abgestürzten Flugzeug. Dafür hat man eigens eine alte Linienmaschine gekauft und entsprechend hergerichtet.

Alles Fake!
Flugzeugabsturz
Zwischendurch fuhr der Zug mehrfach auch in Hallen hinein. Dort blieb man jeweils für etwa 2 Minuten stehen und hat Spezialeffekte genießen können. Besonders spannend war der Kampf zwischen King Kong und einem T-Rex in 3D und mit Bewegungseffekten. Da wurde schon mal der T-Rex auf das Dach unseres Zuges geschleudert, was uns ziemlich durchgeschüttelt hat.

Einfahrt zum King-Kong-Abenteuer
Nicht alle Züge kommen heil durch ...
Es wurden uns auch weitere physische Tricks wie künstlicher Regen und künstliche Fluten gezeigt. Der weiße Hai ist fast in unseren Zug gesprungen!

Nach etwa einer Stunde war die Fahrt zu Ende und wir sind zur nächsten Show gegangen, das war Waterworld. Das ist ein Film, den ich nie gesehen hatte, der aber wohl voller Spezialeffekte ist. Nach kurzer Wartezeit durften wir in das halbrunde Theater, bei dem die vorderen vier Sitzreihen mit "SOAK AREA" beschriftet waren. Und das war ernst gemeint, da konnte man schon mal einen ganzen Eimer Wasser ins Gesicht bekommen. Zur Freude der anderen Zuschauer natürlich! Das Ganze erinnerte mich ein wenig an die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg. Der Unterschied war zum einen das Wasser, was weitere Stunt-Möglichkeiten gibt, und zum anderen die engere Abfolge von atemberaubenden Stunts. Uns hat es sehr gefallen.

Stunts ohne Ende bei Waterworld
Die dritte Show, die wir besucht haben, war die Special-Effects-Show. Hier wurden systematisch und unterhaltsam unterschiedliche Arten von Techniken vorgeführt: Modelle in kleinerem Maßstab, Reinkopieren von Filmmaterial mit Schablonen, die Rolle des Tons bei Stunts und wie man diese Geräusche erzeugt (mit einer Plastikflasche kann man z. B. sehr gut das Geräusch brechender Knochen nachmachen). Höhepunkt der Show waren aber auch hier wieder die Stunts, die live vorgeführt wurden. Teilweise unter Mitwirkung von Freiwilligen aus dem Publikum - aber wir haben uns lieber nicht gemeldet.

Dann war es aus mit unserem Besuch bei Universal Studios. Die Schmerzen in meinem Fußgelenk hatten sich so stark verschlimmert, dass Dörte es nicht mehr mit ansehen konnte. Im Hinterkopf schwebte auch der Verdacht, dass vielleicht doch etwas gebrochen ist, und die Sorge, wie und ob wir unsere Reise dann überhaupt fortsetzen können. Wir sind zunächst zum Erste-Hilfe-Punkt gegangen, wo die Leute sehr freundlich und hilfsbereit waren. Sie haben uns eine kostenlose Fahrt in die Notaufnahme des St. Josephs Hospital organisiert. Dort haben wir dann sozusagen als vierte Show Emergency Room im reellen Leben kennengelernt.

Im Warteraum von ER
Die Erstanamnäse erfolgte sehr schnell, anschließend Blutentnahme und Röntgen. Und dann mussten wir lange warten, schließlich bekam ich das Bett "Krankenhausflur Nr. 3". Etwa eine Stunde später kam dann der Arzt und berichtete, dass weder eine Thrombose noch eine Fraktur vorliegt. Es müsse etwas Muskuläres oder mit den Bändern sein. Gekonnt hat er sehr genau den Schmerzpunkt rausgefunden, aber außer der Empfehlung, mich etwas zu schonen und die Beweglichkeit des Fußgelenks durch Übungen zu verbessern, ist nichts dabei herausgekommen. Aber lieber so als andersrum! Jetzt trage ich eine Elastikbinde und es fühlt sich schon besser an.

Wir hätten danach wieder zurück in den Park gehen können, aber wir hatten keine rechte Lust mehr. Aber immerhin ist die Idee von Knöchelbruch und Reiseabbruch aus dem Hinterkopf verschwunden.

Anmerkungen von Dörte:

Der Besuch der Studios lohnt sich auf jeden Fall.

Metro zu fahren lohnt sich sich auch immer. Merkwürdige Typen treiben sich hier rum. Häufiger sieht und hört man jemanden lauthals rappen. Meist hat er dann einen Knopf im Ohr. Ist aber harmlos, die Leute brauchen nur Platz zum dancen. (falls man das so ausdrückt?)

George Clooney war übrigens nicht da, auch wenn man ihn hätte gebrauchen können für das Kleinkind mit der fast abben Hand, welches uns vorgezogen wurde (hatte wohl voll ins Messer gefasst). Die Frau mit der Grippe wurde erst freundlich aber bestimmt abgewimmelt - 3 x vomiting pro Tag ist normal, trinken sie viel, viel schlafen, kann 2 Wochen dauern. Als sie keine Ruhe gab, hat sie eine Infusion Ringerlösung bekommen.

Na, mal sehen wie sich das entwickelt mit dem Fuß.

2 Kommentare:

  1. Das mit dem Knöchel hört sich für den weiteren reiseverlauf schon einschränkend an. Gute Besserung!
    warum ist der Eintrag auf Montag datiert, habe ich etwas verpasst? Zeitzonenwechsel immer Montags o.ä. oder etwas banales wie veröffentlichungsdatum im heimatland des Bloggers?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Hinweis mit dem Datum. Eingestellt ist MEZ und seit dem Überschreiten der Datumsgrenze muss ich den Veröffentlichungszeitpunkt immer fälschen. Gestern hatte ich das vergessen, ich habe es jetzt nachgeholt.

      Gruß Jan

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.