Sonntag, 23. Dezember 2018

Ciudad Juárez

Wir haben gestern noch 3 weitere Stunden gewartet. Dann hieß es plötzlich: Es gibt keinen Extrabus, vielleicht bekommen wir übermorgen einen Platz! Das schmeißt natürlich alle unsere Pläne durcheinander. Wir haben nach einiger Überlegung dann darauf bestanden, kein "vielleicht" sondern ein "bestimmt" für den Morgen des Heiligabends zu bekommen. Darauf wurden uns neue Tickets ausgestellt und wir hoffen, dass es damit klappt. Wir haben schnell ein Hotel für 2 Nächte gebucht und sind mit dem Taxi dorthin gefahren. Herrlich, wenn man sich nach so einem Tag auf ein Bett legen kann, auch wenn der Tag so fürchterlich war!

Wir haben in der Nacht noch diverse Buchungen verschoben oder gecancelt, ganz kostenfrei ist das nicht abgegangen. Aber jetzt haben wir alles sortiert. Und für die Weiterfahrt von Mexico City haben wir uns überlegt, den Abfahrtsbusbahnhof im Norden statt des besser gelegenen Zusteigebahnhofs im Osten zu nehmen. Reservierungen sind hier wohl weniger wert als in Asien, rechtzeitig da zu sein ist daher noch wichtiger! Im Nachhinein betrachtet, hätten wir mit dem Taxi zur Grenze fahren und die Grenze zu Fuß überqueren sollen. Dann hätten wir auch 2 Stunden vor Abfahrt des Busses im Busbahnhof von Ciudad Juárez sein können.

Ciudad Juarez hat nicht so tolle Sehenswürdigkeiten, deshalb haben wir uns heute auf die einfachen Dingen konzentriert: Wäsche waschen, Proviant einkaufen, Geocache in Mexiko finden, weitere Planung durchführen, damit wir nicht wieder irgendwo hängenbleiben. Unser Hotel ist ein Motel, fast wie in den USA. Nur das Frühstück ist eindeutig mexikanisch, Nachos in scharfer Soße habe ich in den USA nirgendwo gesehen.

Mexikanisches Frühstück
Direkt neben unserem Motel liegt ein Einkaufszentrum, ähnlich wie Walmart. Da haben wir Proviant für die Reise morgen eingekauft. Und einen neuen Gürtel für mich, denn der Gürtel aus Moskau geht langsam kaputt. Dort haben wir auch einen günstigen Waschsalon gefunden.

Menu für Heiligabend
Einen Geocache zu finden, war schon schwieriger. Die meisten Caches hier liegen jenseits der Grenze in den USA. Nur 19 passende Caches habe ich in der Stadt gefunden, von denen kein einziger in der letzten Woche gefunden wurde. 2 Caches gab es schon seit über 2 Jahren und wir hätten einen "First to Find" machen können. Ich mag es sehr, wenn Caches erst kürzlich gefunden wurden, denn dann ist man ziemlich sicher, dass die Dose noch da ist. Wir haben dann einen Cache gefunden, der ca. 3 km entfernt liegt und zuletzt Anfang Dezember gefunden wurde. Für meinen Fuß war der Weg schon recht lang, deshalb habe ich für den Rückweg erstmals die Uber-App ausprobiert. Das lief perfekt: In 4 Minuten war der Wagen da und bezahlt wurde per Kreditkarte. Dörte war beeindruckt.

Die weitere Planung haben wir jetzt bis hinter die Grenze nach Guatemala vorangetrieben. Neujahr werden wir dort einreisen. Drückt bitte mal die Daumen, dass ab jetzt alles klappt!

Sonstiges:

Unser Motel hat einen Swimmingpool. Den wollte ich heute ausprobieren, habe mich aber nur bis zu den Oberschenkeln ins Wasser getraut. Es war einfach zu kalt. Nachts geht die Temperatur hier runter bis auf knapp über den Gefrierpunkt, auch wenn es tagsüber in der Sonne herrlich warm ist. Das Wetter ist hier ungefähr so wie an einem superwarmen sonnigen Novembersonntag in Deutschland, so ein Tag, an dem man gerne noch mal draußen auf der Terrasse eines Cafés sitzt. Aber man hat die Strickjacke in Griffweite ...

Das Wasser war doch zu kalt ...
Ich konnte einiges an Aufräumarbeiten am PC erledigen, z. B. Bilder auf SD-Karten sichern und wieder Platz auf der Festplatte schaffen.

Anmerkungen von Dörte:

Schon gestern sind mir die Schrottplätze aufgefallen. Die sind wunderbar sortiert und ganz vorn liegen die Reifen. Wer würde bei uns Reifen von einem Schrottplatz kaufen?!?! Immerhin kann man die Profiltiefe prüfen und sicher sein dass das Profil nicht aufgemalt wurde. Soll es auch geben.


2 Kommentare:

  1. Hier ist ja jetzt schon Heiligabend-Morgen. Ich drücke Euch die Daumen, dass es mit der Weiterfahrt klappt und wünsche Euch schöne Weihnachten, egal wo und wie ihr diese nun verbringen werdet. Meistens ergibt sich ja doch irgendwie etwas und rückblickend betrachtet hat auch oft so eine Panne(n)-Tag einen Sinn. Vielleicht passiert dafür heute etwas besonders Tolles. Ich wünsche es Euch auf jeden Fall!

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  2. Man liest ja heutzutage immer mal in der Zeitung von Menschen, die nach monatelanger Odyssee an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze auf mexikanischer Seite stranden und nicht mehr weiter kommen. Aber dass das auch Euch betreffen könnte, hätte ich nicht gedacht. Ich wünsche Euch Frohe Weihnachten und weiter gute Reise.
    Liebe Grüße,
    - Burkhard

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