Mittwoch, 26. Dezember 2018

Aussteigen beim Koyoten!

Dörte hat gestern einen Plan gemacht, was wir uns alles ansehen wollen - und so sind wir auch gestartet. Das erste Ziel war der Zócalo, einer der größten Plätze der Welt. In der Mitte steht ein riesiger Flaggenmast mit einer mexikanischen Flagge. Leider war kein Wind da für das Foto. 

Zócalo
An der Nordseite des Platzes befindet sich die Kathedrale von Mexico City, eine riesengroße Kirche. Ich musste mich wegen des Fußes etwas ausruhen, während Dörte die Kirche im Detail studiert hat. Interessant war die Weihnachtskrippe: Einer der drei heiligen Könige kam mit dem Elefant. Die Maßstäbe der aufgestellten Figuren passten nicht immer zueinander und auch so manches eher scheußliche Blinkeding war dort aufgestellt. Man konnte aber erkennen, dass alles mit Sorgfalt und Hingabe gestaltet wurde.

Kathedrale von Mexico City
Detail der Weihnachtskrippe
Wieder draußen auf dem Platz haben wir uns nach Nordosten gewendet und über die Schamanen gestaunt. Das hatte Dörte nicht geplant. In aufwendigen Kostümen tanzten sie dort, führten spirituelle Reinigungen durch oder ließen sich einfach mit den Touristen fotografieren. 

Limpia, eine spirituelle Reinigung
Dörte hat sich nur fotografieren lassen
Wenige Schritte weiter kamen wir zu einem Ausgrabungsfeld mit dem Namen Templo Mayor. Hier stand früher eine riesige Tempelanlage, die von den Spaniern nach der Eroberung zerstört wurde.

Ausgrabungen des Aztekentempels im Zentrum von Mexico City
Schlange im Templo Mayor
Wir sind danach durch die Fußgängerzone gegangen und haben uns etwas treiben lassen. Wir konnten dort keinen Kühlschrankmagneten finden, das ist kaum zu glauben. Dafür haben wir andere Dinge entdeckt wie z. B. einen Käfer oder überladene Mopeds wie in Hanoi.

Ein echter VW-Käfer!
Erinnerungen an Hanoi werden wach!
Besonders gefallen hat uns die Hauptpost, die im Jugendstil eingerichtet war. Sie liegt direkt gegenüber vom Palast der schönen Künste.

Jugendstiltreppe in der Hauptpost
Palast der schönen Künste
Im historischen Zentrum hatten wir Dörtes Liste fast abgearbeitet. Lediglich der Nationalpalast fehlte noch, aber dort war die Schlange zu lang und das Taschenmesser in meiner Hosentasche hätte sicher wieder Ärger bei der Sicherheitskontrolle gemacht. Dafür haben wir aber auch etliches gesehen, was gar nicht auf dem Plan stand. Jetzt ging es mit der Metro zum Museum von Frida Kahlo. Aussteigen mussten wir dabei beim Koyoten. Klingt komisch, aber als die Metro gebaut wurde, hat man auch an Analphabeten gedacht. Deshalb hat jede Metro-Station ein eigenes Symbol bekommen wie ein Kreuz für die Haltestelle "Hospital", einen Revolutionär für die Haltestelle "Zapata" oder eben einen Koyoten für die Haltestelle "Coyoacan".

Symbole für Haltestellen in der Metro
In das Museum von Frida Kahlo kamen wir nicht rein. Die im Internet verfügbaren Karten sind bis Anfang Januar ausgebucht, aber es gibt Tageskarten, für die man sich um 7:30 Uhr anstellen muss. Dörte hat einen auf alt und krank gemacht ("ich bin über 60 Jahre und mein Mann hat einen gebrochenen Fuß") und damit bekommen wir übermorgen vielleicht auch Karten, wenn wir uns erst um 10 Uhr anstellen.

Casa Azul, das Museum von Frida Kahlo
Nach dieser Pleite ging es mit der Metro zurück in unser Stadtviertel. Hier bin ich mal wieder zum Frisör gegangen und wir haben uns ein schönes Abendessen im Restaurant gegönnt. Das war der perfekte Abschluss eines schönen Tages.

Abendessen im Restaurant gegenüber unserem Hotel
Sonstiges:
Unser Hotel liegt recht günstig und wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man viel Grün.

Blick aus unserem Fenster
Dörte trägt jetzt meinen Hut und ich ihr Käppi mit dem Schiffsnamen drauf. Der Hut steht ihr ganz gut - und wegen der Sonne ist ein Blendschutz zwingend erforderlich.

Dörte trägt jetzt meinen Hut. Steht ihr!
Das Hotel hat heute Abend Probleme mit der Stromversorgung. Deshalb muss ich teilweise im Dunkeln bloggen.

Bloggen bei Stromausfall
Mit dem Fuß ging es heute tagsüber schlechter als in den letzten Tagen. Wir haben aber jetzt orthopädische Einlagen von Dr. Scholl besorgt. Es gab tatsächlich so einen Laden hier! Zusätzlich habe ich Diclofenac-Tabletten besorgt, die bekommt man hier auch hochdosiert rezeptfrei. Die werde ich jetzt ein paar Tage nehmen, damit eine mögliche Entzündung im Gelenk verschwindet. Die schmerzstillende Wirkung war heute Abend schon einmal verblüffend. Und keine Sorge, über die Maximaldosis habe ich mich im Internet informiert - denn Beipackzettel gibt es hier nicht.

Anmerkungen von Dörte:

In der Kathedrale ist direkt im Eingang ein Paneel der Holzverkleidung aus einer Höhe von ca. 8 Metern nach unten gekracht und hat nur knapp eine Person verfehlt. Ich hätte den Eingang sofort gesperrt. Hier wurde nur achselzuckend das Holz beiseite gelegt - immerhin ca. 50 x 30 cm groß.

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