Freitag, 28. Dezember 2018

Chapultepec

Wir begannen den Tage heute mit einem zweiten Versuch beim Frida-Kahlo-Museum. Wir wollten uns ja als alt und behindert ausgeben und damit eine der reservierten Zusatzkarten bekommen. Damit hatten wir allerdings keine Chance. Ganz im Gegenteil, die Schlange war heute früh noch länger. Dörte wird hier ein anderes Mal herkommen müssen!

Die Alternative war ein Besuch in Schloss und Park Chapultepec. Gleich am Eingang sahen wir zutrauliche Eichhörnchen, die uns sogar die Nüsse aus der Hand genommen haben. Niedlich!

Zutrauliche Eichhörnchen
Als Erstes wollten wir das Schloss besichtigen. Positiv war, dass wir als Leute über 60 keinen Eintritt bezahlen mussten. Negativ war, dass wir unseren Rucksack nicht mitnehmen durften und am Fuß des Hügels in einem Gepäckfach verwahren mussten. Hätte ich doch nur daran gedacht, meinen Wifi-Router aus dem Rucksack zu nehmen und in die Hosentasche zu stecken! Es ging nach der Sicherheitskontrolle gemütlich den Berg rauf und von der Terrasse des Schlosses hatten wir eine schöne Aussicht auf den weiten Park und die Skyline der Stadt.

Blick über den Park
Im Schloss gibt es im Wesentlichen zwei Ausstellungen: Einerseits die Wohnräume von Kaiser Maximilian von Mexiko und seiner Frau Charlotte von Sachsen-Coburg, Prinzessin von Belgien. Andererseits ein Museum über die mexikanische Geschichte, das aber nur spanische Beschriftungen aufweist. Ohne Wifi-Router hatten wir keine Chance mit unseren Übersetzungs-Apps und wir haben nur die Hälfte verstanden.

Glasfenster mit dem Emblem von Chapultepec
Die Wohnräume waren möbliert, wie man es von europäischen Schlössern her kennt. Dörte hat am besten gefallen, dass Maximilian einen eigenen Raum zum Entspannen ("Las horas de ocio") hatte. 

Speisezimmer
Spielzimmer für Maximilian I.
Das zweite Stockwerk des Wohnbereiches besteht überwiegend aus einem gepflegten Dachgarten, der von Zimmern umgeben war. In der Mitte des Dachgartens steht ein kleiner Turm, sicherlich mehr zur Zierde als zu Verteidigungszwecken.

Schlossturm im Dachgarten
Das Museum zur mexikanischen Geschichte bereitete uns Probleme, weil es sehr textlastig war. Ein paar Schritte weiter gibt es ein weiteres Museum (für uns wieder kostenlos), in dem die Geschichte mit Bildern und Figuren dargestellt wird. Leider aber gibt es auch hier nur eine Beschilderung in Spanisch. Insgesamt sind wir durch 12 Säle geführt worden, von den letzten Jahren des spanischen Vizekönigs bis zur neuen Verfassung von 1917. Dazwischen gab es viele Kriege, die wir in der Schule natürlich nicht gelernt haben. Lest es bitte in der Wikipedia nach, wenn Ihr es genauer wissen wollt. Vielleicht nur so viel: Die Regentschaft von Kaiser Maximilan dauerte nur 3 Jahre. Frankreich versuchte ab 1862 unter Napoleon III. Mexiko zu erobern. Nachdem Mexiko City gefallen war, setzten die französischen Truppen 1864 eine Regierung von konservativen Monarchisten ein. Diese trugen Maximilian 1864 dann die Krone an. 1866 musste Frankreich nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs seine Truppen zurückziehen. Damit konnte sich auch Maximilian nicht mehr halten, wurde 1867 gefangen genommen und nach einem Prozess hingerichtet.

Nachstellung der Schlacht vom 5. Mai 1862
Nach Saal 12 kamen wir in eine Rotunde mit einem Altar, auf dem die Verfassung liegt. Darüber hängen das Staatswappen und die Fahne. Sehr feierlich!

Mexikanische Verfassung von 1917
Der Besuch in Schloss und Museum hat fast 3 Stunden gedauert, dementsprechend waren wir schon etwas müde und hungrig. Wir haben unseren Rucksack wieder abgeholt und den nächstgelegenen Geocache im Park angesteuert. Das war ein Volltreffer, denn dieser Cache führte uns zu einem Audiorama. Es handelt sich um einen kleinen Bereich mit Bänken, der nur dazu da ist, dass man der Musik aus den Lautsprechern lauscht. Total entspannend!

Das wöchentliche Programm
Dörte entspannt bei Jazz-Musik
Zum Schluss sind wir die große Straße Paseo de la Reforma längs geschlendert. Ein virtueller Cache und der Engel der Unabhängigkeit haben uns hierher gelockt. Dieser Engel ist eines der bedeutendsten Symbole Mexikos. 

Engel auf der Paseo de Reforma
Sonstiges:

Morgen steht wieder eine Busfahrt über Nacht an. Mal sehen, wie es da mit dem Bloggen klappt.

Anmerkungen von Dörte:

Irgendwie war es ja doch ein klein wenig deprimierend, dass wir nicht einmal nach einem Ausweis gefragt, sondern gleich durchgewunken wurden. Wir sehen doch nicht aus wie über 60!

Und Jan hat die Übersetzung nicht korrekt angegeben. Ich hab gefragt, was ein Raum für ocio wäre und korrekt ist „chillroom“.

Hat Jan eigentlich über die Kleinigkeiten berichtet, die ich so witzig finde? Hier gibt es zum Beispiel Puppen, die in Deutschland nicht verkäuflich wären.


Und auch die bestickten Klodeckel sind  geschmacklich naja.

Da steckt viel Arbeit drin!

3 Kommentare:

  1. Dörte, die Puppen sehen nach "Día de Muertos" aus. Falls ihr Animationsfilme mögt, solltet ihr noch Coco ansehen.

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  2. Hallo Jan,
    was ist eigentlich mit dem Tracking los? Seit vier Tagen gibt es keine Updates mehr.
    Grüße,
    - Burkhard

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    1. Hallo Burkhard,

      wenn wir in einer Stadt bleiben, schalte ich das Spotgen-Device meistens aus. Der Empfang in der Stadt ist häufig schlecht und das Resultat ist dementsprechend auch nicht gut. Beispiel: Ich habe das Gerät erst bei der Ankunft im Hotel in Mexico City ausgeschaltet, trotzdem fehlen die letzten 50 Kilometer. Manchmal repariere ich das hinterher durch Koordinateneingabe von Hand, aber das ist mühselig.

      Ich handle damit auch umweltbewusst, denn das spart Batterien.

      Beim Ausflug nach Teotihuacán habe ich schlicht vergessen, das Gerät einzuschalten.

      Heute Abend sollte wieder etwas zu sehen sein, wenn wir auf dem Weg nach Palenque sind.

      Liebe Grüße
      Jan

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