Donnerstag, 6. Dezember 2018

Halbzeit

Heute gegen 23:30 Uhr haben wir die Hälfte der Strecke zwischen Vungh Thau und Los Angeles geschafft. In beide Richtungen sind es 6667 km. Wenn man sich das auf dem GPS ansieht, dann ist das merkwürdig: Die gefahrene Strecke in hellblau und die Luftlinie zum Ziel in violett bilden einen Winkel! Normalerweise bedeutet das, dass man einen Umweg macht.


Ich beobachte aber schon seit Tagen, dass die Summe aus gefahrenen Kilometern und Kilometern zum Ziel konstant bei 13334 Kilometern bleibt. Also fahren wir doch den optimalen Kurs! Die eingezeichnete Luftlinie ist falsch, denn sie zeigt nicht den Großkreis an, der durch unseren Standort und den Hafen von Los Angeles führt. Es ist tatsächlich kürzer, wenn man so weit nach Norden kommt. Und wir sind schon ganz schön weit im Norden, so etwa bei 43 Grad, also etwa die Höhe von Detroit oder die Nordspitze von Korsika. Und wir fahren noch zwei weitere Tage in leicht nördlicher Richtung!

Dementsprechend wird es auch an sonnigen Tagen kalt. Dörte hat das gemerkt, als sie heute bei Sonnenschein überlegt hat, den Deckchair aufzustellen. Sie hat es dann doch lieber gelassen. Ruhig war das Schiff trotz des guten Wetters übrigens heute nicht. In den nächsten Tagen soll es auch noch mal mehr Wellen geben. Wer weiß, ob noch ein weiteres Sonnenbad drin ist, wenn wir wieder in südlichere Gefilde kommen.

Fenster, 6.12.2018, 15:00 Uhr
Brücke, 6.12.2018, 15:21 Uhr
Beim Foto-Besuch auf der Brücke habe ich heute das Clinometer fotografiert. Der maximale Ausschlag, den ich gesehen habe, war +/-8 Grad.

Das Clinometer zeigt die Abweichung von der Senkrechten an
Dörte hat sich inzwischen den Kaffee geholt und auf ihrem Lieblingsplatz auf der Brücke Platz genommen, einem der beiden Lotsenstühle.


Sonstiges:

Unser Steward Maxim hat uns einen Wasserkocher gebracht, damit können wir uns jetzt in der Kabine Tee machen. Und ich kann mir Wasser heiß machen zum Inhalieren. Dörte hat das Tigerbalm entdeckt, das uns Nadine noch vor der Abreise mit anderen kleinen Helferlein geschickt hat. Davon tue ich eine Messerspitze in das heiße Wasser und das scheint ganz gut zu wirken. Die Zahnschmerzen sind jetzt auch ohne Tabletten aushaltbar. Es muss aber noch besser werden!

Nikolaus wurde hier auf dem Schiff nicht gefeiert. Also keine Schokolade. Aber Maxim hat uns Kekse gebracht.

Es gibt unterschiedliche Philosophien, wie man bei einem iPhone die Uhrzeit manuell einstellen kann, wenn die Automatik nicht funktioniert, weil es kein GSM-Signal gibt: Variante 1 (Dörte): Uhrzeit einfach vorstellen. Variante 2 (Jan): Richtige Zeitzone auswählen. Wenn man erst Variante 1 und dann Variante 2 auswählt, muss man die Zeit natürlich wieder zurückstellen. Aber Zeit zurückstellen mag Candy Crush gar nicht und verweigert dann für einen gewissen Zeitraum das Spielen. Dörte sprach von 1536 Stunden, aber es sind wohl doch nur Minuten.

Immer noch keine neuen Nachrichten im Intranet.

Anmerkungen von Dörte:

Um mal einen Eindruck zu geben, wie stark es schaukelt: Gerade war die Obstschale im Begriff, vom Tisch zu rutschen. Jan griff danach, der Stuhl kam dadurch endgültig ins Rutschen und beide lagen auf der Erde. Vom Stuhl ist die Lehne abgebrochen, Jan ist okay. Leider war ich so erschrocken, dass ich keine Bilder gemacht habe! Schade!

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