Sonntag, 2. Dezember 2018

Alarmsirenen

Heute früh hat Dörte wieder das Frühstück ausfallen lassen, auch wenn es gestern gar keine Zeitumstellung gab. Sie behauptet ja, dass sie zwischen 7 und 9 Uhr am besten schlafen kann. Ich dagegen fühlte mich heute früh so wohl, dass ich nach meiner Erkältung das erste Mal wieder aufs Laufband gegangen bin. Aber vorsichtshalber nur für 10 Minuten, man soll ja langsam anfangen.

Kurz vor dem Mittagessen kam dann eine Durchsage, dass die Alarmsirenen getestet würden. Wir sollten nicht darauf reagieren. Ein lauter durchdringender und nicht zu überhörender Ton! Getestet wurden der allgemeine Alarm (7 mal kurz, dann lang) und der Feuer-Alarm (zweimal lang). Beim Feueralarm fielen gleichzeitig alle Feuerschutztüren mit einem großen Rumms zu. Soweit ist also erst einmal alles in Ordnung mit dem Schiff.

Nicht in Ordnung ist heute die Internetverbindung. Der erste Offizier meinte, dass wir uns in einem Bereich ohne Empfang befänden und dass das auch noch 300 Meilen so weiter gehen könne. Jetzt, 5 Stunden später und 100 Meilen weiter, funktioniert es jedenfalls immer noch nicht. Mal sehen, wann ich das Hochladen kann.

Wir sind immer noch weit vor Japan und nach Los Angeles sind es immer noch über 10.000 km. Ob wir wohl mitten im Pazifik Empfang haben?


Fenster, 2.12.2018, 15:00 Uhr
Brücke, 2.12.2018, 15:07 Uhr
Sonstiges:

Ich lese jetzt "Der Rächer" von Frederick Forsyth. Der Titelheld ist auch eine Tunnelratte.

Ich habe meinen PC nach brauchbaren Mediendateien durchsucht. Dabei habe ich 30 Titel kubanische Musik gefunden, die ich beim Aufräumen der Festplatte vor der Abreise vergessen hatte zu löschen. Die hören wir jetzt in Dauerschleife. Außerdem ist da noch ein Hörspiel zu Irkutsk, ein bisschen Musik zu Panama und die BBC-Folge von Shackeltons Tour zur Antarktis, die wir auf meinem 60. Geburtstag nachgespielt hatten. Und natürlich 100 Lektionen Russisch ...

Beim Mittagessen sprach ich mit dem ersten Offizier über das Tempo. Wir sind im Moment mit etwa 19 Knoten unterwegs, das Schiff kann - wenn nötig - auch 25 Knoten fahren. Das machen sie auch manchmal, aber die Anweisungen dazu kommen von der Reederei. Und wenn es für das Cargo-Geschäft nicht wichtig ist, dann holt man die Verspätung lieber langsam auf, um Sprit zu sparen.

Anmerkungen von Dörte:

Heute war das Wetter so, dass ich meinen Deckchair in eine geschützte Ecke stellen konnte. Sonne, Wind, Wasser, ein Buch - was will man mehr?!?!

Leider ist der Himmel jetzt bedeckt, sodass wir nicht, wie in einer Nacht vorher, die Sterne bewundern können. Auf See sind die viiiel besser zu betrachten. Wie viele? Tausend sind auch schon ganz schön viel! (Janas Philosophie, als sie im Alter von drei mit ihrer Freundin Bente darüber redete, wie viele Menschen es wohl gäbe.)

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