Por conta das fortes chuvas fechado

Ihr ahnt sicher, was der Titel bedeutet. Er sollte zum Motto des Tages werden: "Wegen starken Regens geschlossen." Wir hatten unseren Tag in Rio de Janeiro ja eigentlich gut vorbereitet, aber mit so starken Einschränkungen durch das Wetter hatten wir nicht gerechnet. Eigentlich fing es super an, denn wir waren schon um 5 Minuten nach 9 Uhr aus dem Kreuzfahrtterminal raus. Wir hatten lange Warteschlangen befürchtet, aber die gab es einfach nicht. Eigentlich waren wir damit für unseren vorbestellten Zug auf den Corvocado, den Berg mit der Christus-Statue, sogar zu früh dran.

Zuckerhut im Nebel

Kurz vor dem Anlegen in Rio de Janeiro

Das Glück änderte sich aber schnell, denn die von Google Maps empfohlene Buslinie fuhr heute nicht. Oder es gibt sie gar nicht mehr. Nach 30 Minuten Warten haben wir dann kurzentschlossen ein Uber-Taxi gerufen. Der Fahrer hat schon entsetzt geguckt, als er erfuhr, dass wir bei dem Wetter auf den Corcovado fahren wollten. Wir hatten aber schon eine Fahrkarte gekauft, also haben wir ihn überzeugt, dass wir zur Talstation fahren müssten. Dort war dann schnell klar: Por conta das fortes chuvas fechado - heute fährt kein Zug. Wir bekamen einen Zettel in die Hand gedrückt, wie wir uns das Geld erstatten lassen können.

Talstation der Corcovado-Bahn

Dieser Zug fuhr heute nicht.
Wir haben etwas von Erdrutsch und defekten Gleisen gehört.

So hätten wir es heute gerne gehabt ...

Notgedrungen haben wir uns dem zweiten Programmpunkt zugewandt, einer Fahrt mit der alten Straßenbahn "Bonde". Wir sind per Uber-Taxi nach Santa Teresa zur Berg-Endstation laut dem portugiesischen Wikipedia-Eintrag gefahren. Da standen wir dann im Nirgendwo, auf der Straße waren aber immerhin Straßenbahnschienen. Wir sind ihnen für etwa einen Kilometer gefolgt, aber eine Straßenbahn haben wir unterwegs nicht gesehen. Vermutlich: Por conta das fortes chuvas fechado!

Warten auf die "Bonde"

Ausblick von Santa Teresa

Irgendwann haben wir aufgegeben und einen Bus genommen. Das war gut, denn der ist die malerische Strecke der Straßenbahn auch längsgefahren und wir konnten den einen oder anderen Ausblick genießen. Als der Bus in die Innenstadt kam, sind wir durch überflutete Straßen gefahren. Das Wasser schoss aus den Gullideckeln, aber der Verkehr lief noch. Ausgestiegen sind wir am Bahnhof, weil wir dort moderne Straßenbahnschienen wie am Kreuzfahrtterminal sahen. Aber auch für die moderne Straßenbahnlinie L2 galt: Por conta das fortes chuvas fechado!

Überflutete Straßen in der Innenstadt

Wir sind zu Fuß zurück zum Hafen gelaufen. Unser Zwischenziel auf dem Weg war das Museum der Zukunft. Das ist ein neues Gebäude mit bemerkenswerter Architektur, es ist im Rahmen der Verschönerung des Kreuzfahrtterminals für die olympischen Spiele 2016 entstanden. Sieht toll aus, aber: Por conta das fortes chuvas fechado! Macht nix, gegenüber gibt es das Museum für Kunst von Rio de Janeiro. Aber auch dort: Por conta das fortes chuvas fechado!

Museum der Zukunft am Kreuzfahrthafen

Museum für Kunst von Rio de Janeiro

Wir haben dann noch den Geocache vor dem Kreuzfahrtterminal gesucht und gefunden. Das war dann der positive Abschluss unseres Besuchs in Rio de Janeiro.

Cachen am Kreuzfahrtterminal

Anmerkungen von Dörte:

Bin gerade knapp am Herzinfarkt vorbeigeschrammt: Das Nebelhorn ging gerade los! Angeblich sollen damit die letzten noch fehlenden Passagiere zum Schiff gelotst werden. Aber wahrscheinlich ist niemand mehr freiwillig in der Stadt.