Dienstag, 2. April 2019

Tango Show

Heute ging es mit dem Katamaran rüber nach Buenos Aires. Das klingt wie eine kleine Überfahrt, aber es sind immerhin etwa 200 Kilometer in Richtung Westnordwest, die zu bewältigen sind. Der Katameran ist eine Autofähre und ziemlich groß und auch ziemlich schnell. Mit knapp 90 km/h fährt er die Strecke planmäßig in 2 Stunden und 15 Minuten. Unsere Fahrt hat 15 Minuten länger gedauert, aber das hat uns nicht gestört. Dass die Taxifahrer am Terminal dann hohe Preise verlangten, fand ich schlimmer. Gegen 14 Uhr waren wir im Hotel und haben uns erst einmal ausgeruht.

Großer Katamaran
Aus welchen Gründen auch immer mussten
auf dem Boot alle Schuhüberzieher tragen
Unser Hotel liegt mitten in der Stadt an der Avenida de Mayo und ist erstaunlich altmodisch. Die Fahrstuhltüren muss man z. B. von Hand bedienen.

Innenhof vor unserem Zimmer
Bei einer ersten Erkundung sind wir die Avenida de Mayo gen Westen längsspaziert und waren von den Gebäuden ziemlich begeistert. Die Straße sieht aus, als ob sie aus Paris geklaut wäre. Fünfstöckige Gebäude im klassischen Stil - eine so europäische Stadt haben wir in Lateinamerika noch nicht gesehen. An der großen Kreuzung mit der Avenida 9 de Julio konnten wir auch darstellende Kunst an Gebäuden fotografieren.

Ein Gesicht am Hochhaus
Etwas weiter haben wir den Palacio Barolo gefunden. Das war das erste Gebäude, das nicht nach Frankreich, sondern nach Uruguay aussah. Wir sind hineingegangen und haben uns nach Führungen erkundigt: Morgen könne wir unseren Rabatt aus Montevideo einlösen. Oben auf dem Gebäude ist ein Leuchtturm, das verspricht diesmal eine 360-Grad-Sicht!

Palacio Barolo
Noch ein Stück weiter befindet sich der Palacio del Congreso. Auf dem großen Platz davor gab es eine Art Kundgebung von Eltern mit autistischen Kindern. Ich finde es gut, wenn für Verständnis für Autismus geworben wird. Aber die genauen Ziele dieser Versammlung wurden mir dann doch nicht ganz klar.

Palicio del Congreso
Wir sind nach einer kurzen Verschnaufpause dann weitermarschiert bis zu meiner brasilianischen Lieblingsbank. Leider verlangt sie in Argentinien auch etwa 11% Gebühren am Geldautomaten - genau wie der Geldautomat in Puerto Iguacu. Ich finde das ziemlich teuer, aber es ist wohl unvermeidlich.

Zurück im Hotel haben wir einen Schweizer kennengelernt, der schon öfter hier war. Wir haben ihn nach Tango-Shows gefragt, weil wir direkt nebenan im Café Tortoni eine Werbung dafür gesehen hatten. Seine Empfehlung konnten wir für heute nicht mehr buchen, also haben wir es im Café Tortoni versucht: Eine Vorstellung gab es um 18 Uhr und eine um 22 Uhr. Wir haben uns die 18-Uhr-Vorstellung angesehen und dazu eine Flasche Rotwein getrunken. Tolle Atmosphäre und gute Show (Video)! Es gab zwei Tango-Paare , einen Sänger und einen Trommler. Der Trommler hatte auch einen Auftritt mit Bolas, die er rhythmisch und heftig auf den Boden knallte, das war ziemlich beeindruckend. Die Vorstellung dauerte etwa eine Stunde und zeigte die verschiedenen Phasen des Tangos, von der Entstehung als Tanz mit Prostituierten bis zum Gesellschaftstanz. Das letzte Stück war natürlich "La Cumparsita". Besonders beeindruckend war bei den Tanzeinlagen die Geschwindigkeit, mit der ein Kick zwischen die Beine des Partners ausgeführt wurde. Ich hatte da immer Angst, dass etwas Schlimmes passiert. Bis das bei uns sitzt, werden Dörte und ich noch lange üben müssen ...

Das Café Tortoni hat sich den Charme von 1900 bewahrt!
Die Kellerbar, hier fand die Tango-Show statt
Nach der Tango-Show haben wir in einem Restaurant noch eine Pizza gegessen und eine zweite Flasche Rotwein geleert. Dörte hat ihre Anmerkungen schon vorab geschrieben, denn sie wollte plötzlich nur noch ins Bett ...

Technische Anmerkungen:

Von Ankes und Martins Tochter Friederike hatten wir eine U-Bahn-Smartcard zum Geburtstag bekommen. Die haben wir heute benutzt - sie funktioniert noch! Danke!

Anmerkungen von Dörte:

Wir konnten immerhin verhindern, dass der Rotwein mit Eiswürfeln versetzt wurde (sowohl in der Tangobar als auch im Restaurant). Unklar ist uns beiden, wie der Tango getanzt wird. Sieht ja klasse aus, aber, wie Axel Beese sagen würde, ein Tanz 💃 und aus mit Großfamilie.

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