Freitag, 5. April 2019

La Boca

Burkhards Kommentar von vorgestern hat durchaus etwas ausgelöst: Dörte hat nach der Parfümerie doch noch weitere Geschäfte aufgesucht und Schuhe, eine Bluse, einen Pulli und ein passendes Tuch dazu gekauft. Es dauerte natürlich ein wenig, bis wir die passenden Geschäfte gefunden hatten - aber in der Einkaufsstraße "Florida" ging es dann doch recht zügig.

Unser erstes Ziel heute war das Stadtviertel "La Boca". La Boca liegt an der Einmündung des Riachuelo-Flusses in den Río de la Plata und hat daher auch seinen Namen (Boca = spanisch für „Mund“). Es war das Stadtviertel, wo die ärmere Bevölkerung sich angesiedelt hat, vor allem viele italienische Einwanderer. Es lag am Hafen, dort gab es Arbeit. Heute ist es ein farbenfrohes Touristenviertel. Hier haben sich viele Künstler angesiedelt, es gibt viele Restaurants und Tango-Lokale. Zentrum ist die Straße Caminito (kleiner Weg), inzwischen eine Fußgängerzone. Diese Straße hat sogar einen eigenen Tango, auf einer Tafel an einer Hauswand ist der Text abgebildet.

Der Text zu "El Caminito"
Was hier am meisten beeindruckt, sind die Farben der Häuser. Alles ist bunt in fröhlichen Farben angemalt, es macht richtig Spaß, das anzusehen. Egal ob touristisch oder nicht!

Das Bild zeigt das Leben vor 120 Jahren:
Man mietete kein Zimmer, kein Bett, sondern eine Schicht in einem Bett
Pabst Franziskus ist allgegenwärtig


Vor den Lokalen wurde auch Tango getanzt
Wir haben hier nett zu Mittag gegessen und ich habe die Vorgabe unserer Reiseleiterin von gestern befolgt: Do not leave Buenos Aires without trying Fernet-Coca! Das schmeckt schon merkwürdig, mich hat es an Becherowka erinnert. Nach dem dritten Schluck hat man sich aber dran gewöhnt ...

Fernet-Coca - ziemlich bitter!
Ein bisschen zu kurz gekommen bei den ganzen bunten Häusern ist die Besichtigung des alten Hafens. Dort steht nämlich ein Juwel, dessen Wert für mich ich erst im Hotel bei der Recherche für den Blog erkannt habe: Eine Schwebefähre! Davon gibt es nur noch acht Stück auf der Welt und nur eine außerhalb Europas - genau diese hier! Um den Wert für mich zu begreifen, muss man wissen, dass ich auf meiner Radtour 2014 bereits drei von den acht Fähren besucht hatte und mit einer vierten (bei Rendsburg) im selben Jahr auch gefahren war. Die gute Nachricht zu dieser Fähre ist, dass sie in 6 Jahren aufwendiger Arbeit restauriert wurde. Die schlechte Nachricht ist, dass sie danach nur eine einzige Fahrt unternommen hat, weil man sich politisch noch nicht einig ist, wie sie wieder genutzt werden soll. Ich werde also morgen kurz vor der Einschiffung nicht noch einmal hinfahren, denn die Chance auf eine Fahrt ist gleich Null und gesehen habe ich sie ja.

Die Schwebefähre in La Boca
Auch auf dem Bolzplatz taucht die Schwebefähre
als Symbol des Stadtteils auf
Danach sind wir in den Stadtteil Palermo gefahren. Dort haben wir zunächst im botanischen Garten ein wenig gecacht, wobei ich ein Gruppe von deutschen Geocachern traf, die gerade den A.P.E.-Cache in Brasilien gemacht hatten. Dieser A.P.E.-Cache ist wirklich nur etwas für hartgesottene Cacher, aber ich habe auch lange überlegt, einen Abstecher in den brasilianischen Urwald zu machen. Mir war es aber zu umständlich mit Mietwagen und angeblich notwendiger amtlich beglaubigter portugiesischer Übersetzung des Führerscheins. Immerhin konnte ich hier im botanischen Garten drei Caches finden, allerdings mit Hilfe von den anderen Cachern.

Park in Palermo
Von Palermo haben wir außer dem botanischen Garten relativ wenig gesehen. Uns kam der Stadtteil relativ hektisch und verkehrsreich vor und wir sind schnell mit der Metro wieder zurück in die Innenstadt gefahren.

Das interessanteste Gebäude, das wir in Palermo sahen
In unserer Eckkneipe haben wir noch eine Pizza gegessen und eine Flasche Rotwein getrunken. Jetzt packen wir unsere Sachen für die Rückreise, denn morgen um 19 Uhr Ortszeit fährt unser Kreuzfahrtschiff ab. Es ist schon komisch: Mit ca. 11.800 Kilometern haben wir hier die größte Entfernung von zuhause auf der ganzen Reise und trotzdem sind wir schon in 3,5 Wochen wieder daheim!

Anmerkungen von Dörte:

Beim Mittagessen wurden wir musikalisch begleitet von zwei älteren Musikern, die grandios Gitarre spielen konnten. Tango, Bossa Nova, Jazz - super Musiker. Ich hab auch gefragt, ob sie 'ne CD haben. Leider nein. Aber, wie der Argentinier sagt: Tiene  el Tango en mi corazon! Ha!

Geniale Musiker!
Wer noch nicht genug hat von Bildern aus BA und von den Palästen, dem möchte heute ich mal ein Video empfehlen: Frio von Ricky Martin. Die Innenaufnahmen sind im Offiziersclub gemacht. (ohne link - das findet ihr schon...)

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