Sonntag, 11. November 2018

Nachtzoo

Der Besuch gestern Abend im Nachtzoo war großartig. Dörte war vorher zwar skeptisch, aber es hat sich wirklich gelohnt. Ich war noch nicht bei den Dschungelnächten in Hagenbeck in Hamburg, aber ich glaube, dass das hier noch einmal eine ganz andere Nummer ist. Dieser Zoo ist nämlich wirklich als Nachtzoo konzipiert, d. h. die Beleuchtung ist so, dass es wirkt, als ob man in einer Vollmondnacht durch den Regenwald wandert. Passend dazu hat sich der leichte Regen nicht an die Wettervorhersage gehalten und ist noch 2 Stunden länger geblieben. Das machte aber nichts, denn es passte gut zum etwas unheimlichen Gequake der Frösche und Zirpen der Grillen. So ein Regenwald ist nachts alles andere als leise.

Warum überhaupt ein Nachtzoo? Viele Tiere sind nachtaktiv und man kann sie tagsüber kaum sinnvoll beobachten. Sie ziehen sich in eine dunkle Ecke des Geheges zurück und sind praktisch nicht zu sehen. Nachts ist es ganz anders: Die Tiere suchen nach Nahrung und müssen sich nicht vor der heißen Sonne verstecken. Der Nachteil dieses Konzeptes ist, dass man kaum Licht für Fotos hat. Die meisten Fotos sind nichts geworden, das ist halt ein Erlebnis, das man so in Erinnerung behalten muss.

Auge in Auge mit einem Leoparden
Stachelschweine kann man auch nur nachts beobachten
Ganz besonders haben uns die Flying Foxes gefallen. Das sind besonders große Fledermäuse, etwa 30 cm lang und mit einer Spannweite von ca. 60 cm. Zunächst konnten wir sie hinter einer Glasscheibe beobachten und dann zusätzlich in einem Freigehege. Da kamen wir bis auf 10 cm ran und konnten beobachten, wie sie aufgehängte Früchte fraßen.


Wir haben auch Tierarten gesehen, von denen wir noch nie etwas gehört hatten: BinturongCivet, Koboldmakis und Hirschferkel. Nachdem wir die vier angelegten Spaziergänge in knapp 2 Stunden absolviert hatten, sind wir voller Eindrücke wieder zum Hotel gefahren. Man hätte noch eine Nachtfahrt mit der Zoo-Bahn machen können, die zusätzlich einige Teile des regulären Zoos besucht. Und um 22:30 Uhr hätte es eine Show "Creatures of the Night" gegeben,  bei der wahrscheinlich wieder alle Tiere freiwillig mitgemacht hätten. Leider fuhr der letzte Shuttle-Bus zur U-Bahn aber schon um 22:40 Uhr. Langsam waren wir aber auch schon müde und kaum noch aufnahmefähig.

Die Reise heute nach Kuala Lumpur verlief ruhig. Es gab schnelle Grenzkontrollen, aber dafür einen langen Stau wegen des Rückreiseverkehrs am Wochenende. So dauerte die Fahrt dann doch sieben Stunden statt der erwarteten fünfeinhalb. Da ist es schon ärgerlich, wenn man im Bus nichts essen oder trinken darf. Ansonsten war der Bus wieder sehr bequem, sogar mit Massagefunktion in den Sitzen!



Je mehr wir uns Kuala Lumpur näherten, umso dunkler wurde die Wolkendecke. Und dann krachte das Gewitter los und es goss wie aus Eimern. Der mickerige Fluss Klang stieg um mindestens 2 Meter an und wurde zu einem reißenden Strom.


Wir haben es aber noch halbwegs trocken ins Hotel geschafft. Es ist dasselbe Hotel wie vor ein paar Tagen. Das hat den Vorteil, dass man schon weiß, wo die Wäscherei ist und wo man vegetarisches Essen findet. Und wie es der Zufall so will, begegnet mir hier heute auch noch das Bier, das Martin uns für Singapur so empfohlen hat. Nach dem Bloggen werden wir es genießen.


Anmerkungen von Dörte:

Ich habe Jan nur erlaubt, das Selfie zu veröffentlichen, weil heute der 11.11. ist und damit Karneval! Jan meinte, ich sähe auf dem Foto aus wie ein Koboldmaki, also eine prima Karnevalsverkleidung. (Er versucht es jetzt rauszureißen mit "süß und mit großen Augen" - hilft aber nichts mehr)

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