Dienstag, 6. November 2018

Gardens by the Bay

Heute früh sind wir zu den "Gardens by the Bay" gefahren. Das ist ein relativ neu angelegter Park mit einigen spektakulären Attraktionen. Der Zugang zum Park ist frei, aber einige die großen Attraktionen verlangen Eintritt. Am auffälligsten sind die hohen künstlichen Bäume, sogenannte Super Trees. Das sind Betongebilde, die wie Wasserspeicher oder umgedrehte Trichter aussehen. Außen sind sie mit Stahlrohren versehen, an denen sich Pflanzen hochranken.


Zwei dieser Bäume sind mit einem Skywalk verbunden. Da mussten wir natürlich rauf. Das ist schon eine ganz schön wackelige Angelegenheit da oben, aus Sicherheitsgründen ist die Kapazität auf 70 Personen beschränkt. Dörte freute sich besonders, von dort oben den Hafen zu sehen.


Auf der anderen Seite war das Hotel Marina Bay Sands mit der spektakulären Dachkonstruktion zu sehen. Dort befinden sich sowohl der Infinity-Pool, von dem Dörte träumt, als auch die Aussichtsplattform, die mir zu teuer war.


Wir sind dann ausgiebig durch den Park spaziert und haben dabei 3 Caches gefunden. Dabei durften wir manch interessante Skulptur bewundern.

7 Tonnen Bronze, weiß lackiert, scheinen zu schweben

Um 13 Uhr machten sich bei uns erste Anzeichen von Hitze-Erschöpfung breit und wir sind bei McDonalds eingekehrt. Ich finde es gut, dass es in einem solchen Park nicht nur unbezahlbare Schicki-Micki-Restaurants gibt, sondern auch etliche einfache Lokale mit bezahlbaren Preisen.

Am Nachmittag haben wir dann die beiden Gewächshäuser besucht. Im ersten wird ein Regenwald auf 1000 bis 3000 Meter Höhe nachgebildet. Das bedeutet: 10 Grad kühler als draußen, aber noch mehr Luftfeuchtigkeit. Gleich wenn man reinkommt, sieht man einen riesigen Wasserfall.


In der Mitte der Halle steht ein 35 Meter hoher Felsen. Mit dem Fahrstuhl fährt man im Inneren dieses Felsens nach oben und kann dann auf zwei unterschiedlichen Höhen den Berg auf einem Skywalk umrunden. Die Wege werden als "Cloud Walk" und als "Tree Top Walk" bezeichnet.



Im Wesentlichen ist das hier die ernsthafte Nachbildung von Natur in den unterschiedlichen Lebensräumen der Pflanzen. An einigen Stellen ging es aber doch in Kitsch über, z. B. durch Drachenfiguren aus Holz oder aus Lego gebaute Venus-Fliegenfallen.

Ein Fauch-Duell
Fleischfressende Pflanzen aus Lego
Beim Abstieg kommt man auch durch den inneren Teil des Felsens. Dort wird man mit Multimedia-Installationen mit ernsthaften Themen in Kontakt gebracht wie den erdgeschichtlichen Phasen, in denen fast alles Leben ausgelöscht wurde, oder den Problemen der Klimaerwärmung und der Verschmutzung. Didaktisch gut aufbereitet.

Das zweite Gewächshaus dagegen hat uns mit Kitsch erschlagen. Schon die Musik hätte uns vorwarnen können: "White Christmas", "Jingle Bells", "I wish you a merry Christmas" usw. Wir sind von einer Vielzahl von geschmückten Weihnachtsbäumen überrascht worden.


Sie sind Teil einer Ausstellung, die vom 8. Oktober bis zum 30. November(!) läuft. Das ist ungefähr so, als ob man bei uns den Weihnachtsmarkt im Oktober beginnt und am 1. Advent schließt! Dahinter steht wohl auch eine Disney-Produktion, aber die dargestellten Figuren sagten mir nichts. Dörte wollte trotzdem ein Kitschfoto von uns machen lassen. Erst habe ich mich geziert, konnte mich aber gegen ihr "Biiiiitte!" einfach nicht wehren.


Dieser Weihnachtsrummel hat den ernsthaften Teil in diesem Flower-Dome so sehr überdeckt, dass man ihn kaum noch wahrnahm. Es gab verschiedene Bereiche zu unterschiedlichen geographischen Gebieten: Australien, Südamerika, Afrika usw. Eigentlich kein schlechtes Konzept. In Erinnerung sind mir die Bottle Trees geblieben, die es wohl sowohl in Afrika als auch in Australien gibt.

Inzwischen war es etwa 16:30 Uhr und wir mussten uns bis 19:45 Uhr die Zeit vertreiben, denn dann sollte die Light Show an den künstlichen Bäumen beginnen. Was lag da näher, als noch ein paar weitere Caches zu suchen? Als es dann aber zu nieseln anfing, sind wir doch eingekehrt und haben etwas gegessen.

Die Light Show war wirklich gut. Wir haben sie von dem Platz angesehen, der uns vorher von einem Geocache gezeigt wurde: Beste Aussicht, erhöhte Position, Sitzgelegenheit und kaum andere Leute. Dörte hat von einem Ausschnitt der Show ein Video gedreht, denn das wirkt nur in der Dynamik und mit Musik wirklich gut.


Am Abend hatten wir uns mit Tabea, einer Tochter eines Freundes von Nadine verabredet. Sie hat ihre eigene Weltreise gerade begonnen und ist jetzt auch in Singapur. Auf Janas Anraten wollten wir zusammen einen Singapur Sling in der Long Bar des Raffles Hotel trinken. Dieser National-Cocktail Singapurs wurde dort nämlich 1915 erfunden. Das klappte leider nur halb, denn das Raffles Hotel wird gerade renoviert und ist geschlossen. Wir haben aber eine andere coole Location gefunden und dort diese Getränk probiert.


Es wurde ein schöner Abend mit angeregten Gesprächen über Reisepläne und vor allem über bisherige Reiseerfahrungen. Wir wünschen Tabea für ihre Reise viele tolle Erlebnisse!

Anmerkungen von Dörte:

Irgendwo habe ich gelesen, dass es ein Zeichen von Alter sei, wenn man anfinge, sich für Gärten zu interessieren. Naja, immerhin fand ich die künstlichen Bäume noch immer am coolsten. (Ist es auch ein Zeichen von Alter, das Wort „cool“ zu benutzen?)

Interessant fand ich die Erklärung, was Weihnachten eigentlich ist. Immerhin wird die religiöse Bedeutung noch an erster Stelle erwähnt - allerdings nur in Zusammenhang mit „Holiday“.

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Stressreisenden,

    Bei eurem Tempo durch die Länder zu ziehen wird einem ja schon
    beim Lesen schwindelig. :-)

    Wenn ihr noch einen Moment Ruhe in Singapur habt, empfehle ich
    euch ein leichtes, fruchtiges Bier: 1664 Blanc.

    Habe ich in Singapur mehrfach bekommen, in Europa leider
    nicht... (obwohl es von Kronenbourg, Frankreich, gebraut wird)

    Vielen Dank für meine tägliche Gute Nacht Geschichte :-)
    Martin

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