Samstag, 2. Februar 2019

Salsa

Calí gilt als Welthauptstadt des Salsa. Dieser Tanz ist von Kuba über New York nach Calí gekommen. Hier tanzt man ihn in einem ganz eigenen Stil, deutlich schneller. Die Disc Jockeys haben in den 70er-Jahren die Platten aus New York nicht mit 33 sondern mit 45 Umdrehungen abgespielt, weil sie es flotter fanden. Woher ich das weiß? Wir haben heute früh um 10 Uhr eine Salsa-Tour durch Calí mitgemacht. Dörte konnte dafür zwar nicht ausschlafen und brummte zunächst ein bisschen, aber dann hat es ihr doch sehr gefallen. Wir waren eine internationale Gruppe von etwa 15 Leuten und Paul, ein junger Mann, der von seiner eigenen Stadt hochbegeistert war, erklärte uns engagiert den Salsa. Angefangen von seinen Wurzeln bis hin zur heutigen Szene. Außerdem hat er uns einige Graffitis gezeigt und ein bisschen über die Stadt erzählt.

Es gibt ein eigenes Museum über Jairo Varela und seine Band Grupo Niche. Insbesondere brachte Paul uns den Superhit "Calí Pachanguero" (Youtube, unbedingt ansehen!) nahe. Er handelt von einem Caleño, der sich in der Fremde nach Calí zurücksehnt. Es ist eine Art Hymne für die Stadt und enthält auch die Phrase "Calí es Calí, lo demás es loma". Das ist schwer zu übersetzen, es bedeutet etwa Calí ist einzigartig und der Rest ist Gebirge. Insbesondere unterscheidet sich Calí also von Bogotá oder Medellin, die in den Bergen liegen.

Jairo Varela
Vor dem Museum steht ein Kunstwerk in Form einer riesigen stilisierten Trompete. Unter den vier "Hauben" kann man die Einzelteile des Salsa hören: Schlaginstrumente, Piano und Bass, Blechblasinstrumente mit Gesang und am Ende alles zusammen. Wenn man die Trompete von außen betrachtet, kann man den Namen "Niche" erkennen.

Die "Trompete" vor dem Museum
Paul erklärt die einzelnen Instrumente einer Salsa-Band
Auch zu den Graffitis hat uns Paul ein paar Geschichten erzählt:

Jovita, eine etwas verrückte arme Frau, die als Königin von Calí bekannt war.
Von links nach rechts:
Andrés Caicedo, Autor von ¡Que viva la música!

Héctor Lavoe, ein Salsa-Sänger. Besser: Der Salsa-Sänger
.
El Gato del Río, lange Zeit eine einsame Statue eines Katers.
10 Jahre war der Kater Junggeselle, inzwischen hatte die Stadt
 ein Einsehen und ihm 26 Freundinnen spendiert.
Rechts sieht man die Legende, dass in Calí auch der Teufel Salsa tanzt!
Nach dem Ende der Tour haben wir den Mercado de Almeda besucht. Hier kann man alle möglichen Früchte kaufen. Wir haben hier ein einfaches Mittagessen für 20.000 kolumbianische Pesos (etwa 6 Euro) zu uns genommen. Für einen Ausruhtag war das erst einmal genug und wir sind mit dem Taxi zum Hotel zurück für einen Mittagsschlaf.

Kolumbianische Früchte. Vorne links neben den Erdbeeren sind Lulos. 
Am Abend sind wir zunächst zum Frisör gegangen. Bei mir war es nach Hanoi, Bangkok und Mexico City wieder einmal fällig, aber auch Dörte hat sich dieses Mal die Haare schneiden lassen.

Dörte ist zufrieden mit dem Haarschnitt
Anschließend gab es für uns noch ein gutes Essen, diesmal haben wir als Getränk Lulo-Saft probiert. Der schmeckt etwa wie eine Mischung aus Erdbeer- und Zitronensaft. Sehr erfrischend und durchaus lecker. Die Variante mit Wasserverdünnung hat mir besser geschmeckt als die mit Milchverdünnung, weil sie die Säure nicht übertüncht.

Luladas, vorne mit Wasser, hinten mit Milch
Anmerkungen von Dörte:

Auf dem Vorplatz der Kathedrale sitzen ältere Herren mit Schreibmaschinen. Diese schreiben Briefe und füllen Formulare aus und helfen allgemein in bürokratischen Fragen. Ein reizender älterer Herr!


Übrigens sind wir heute Abend nicht zum Tanzen gegangen - aber nur, weil wir so früh mit dem Bus fahren morgen. 😉 Paul (gesprochen Pa u l) hat uns auch den Tanz 💃 selbst nahegebracht.

Ach, und heute hab ich den Feier-Stadtrundfahrt-Bus erwischt. Hier ein Minivideo.

Nachtrag:

Dörte ist stolz wie Oskar, sie hat die Klimaanlage repariert! OK, sie ist zum Portier gegangen und der hat die Sicherung wieder reingedrückt. Aber immerhin!

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