Samstag, 23. Februar 2019

Hotel mit Sauerstoff

Heute Nacht habe ich wieder schlecht geschlafen. Nicht so schlimm wie in der ersten Nacht in Cusco, aber es waren nur 3 Stunden erholsamer Schlaf. Die Höhe macht sich durch Unruhe bemerkbar, also z. B. erhöhten Pulsschlag. Ein bisschen ist ja normal, weil das Blut schneller fließen muss, um genug Sauerstoff zu transportieren. Genauso ist die Atmung schneller. Wenn das die Grenze überschreitet, dass man einschläft, wenn man müde ist, dann wird's lästig. Ich habe also 3 Stunden geschlafen und dann war ich nicht mehr müde genug. Aber ich war nicht so unruhig, dass ich alle 10 Minuten vor Verzweiflung aufgestanden bin.

Um 8 Uhr ging es mit dem Bus nach Puno. Die Strecke bis zu unserem gestrigen Restaurant kannten wir ja schon. Auf diesem Stück habe ich ein wenig Muffensausen bekommen, denn trotz der gleichen Höhe wie in Cusco fiel mir das Atmen immer schwerer. Doch dann hat die Müdigkeit gesiegt, ich habe eine Stunde geschlafen und mein Puls ging runter. Ich habe mich dann gezwungen, viel zu trinken, denn das ist der wichtigste Tip bei Problemen mit der Höhe. Das hat auch geholfen.

Die Strecke heute war landschaftlich sehr schön. Ich hatte extra einen Platz oben im Bus gebucht, damit wir die Aussicht genießen konnten. Zunächst war es wie gehabt: Enge Täler und kurvige Straßen in der Nähe von Cusco.

Die Fahrt dauerte eine Stunde länger als geplant wegen vieler Baustellen
Nach etwa 2 Stunden fuhren wir über einen Pass und die Landschaft änderte sich radikal: Plötzlich gab es weite Täler bis hin zu Hochebenen mit vielen kleinen Seen. Angebaut wurde hier nicht viel, wahrscheinlich wächst auf 4000 m Höhe auch nicht mehr alles. Es gab aber Gras und Viehzucht (Lamas, Alpacas, Rinder).

Meist verlief die Strecke parallel zur Bahn.
Wir haben aber nur einen Zug gesehen
Die Landschaft war teilweise so flach, dass Dörte sich zu dem Spruch hinreißen ließ: "Hier würde ich auch Rad fahren. Das ist ja wie in Holland!" Überhaupt ist Dörte sehr gut drauf, ihr scheint die Höhe gar nichts auszumachen.

Dörte: "Wie in Holland!"
Bei der Einfahrt nach Puno gegen 14 Uhr konnten wir den Titicacasee sehen. Dort werden wir morgen einen kleinen, gemütlichen Ausflug machen. Der Mann im Reisebüro, der uns die Tickets verkauft hat, hat Sonnenschein versprochen. Es ist erstaunlich warm hier, deutlich wärmer als in Cusco, obwohl wir hier 500 Meter höher sind.

Puno und der Titicacasee
Den Nachmittag haben wir für einen Erholungsschlaf genutzt. Unser Hotel ist diesmal etwas komfortabler, wir haben eines direkt an der Plaza de Armas gebucht. Das Zimmer ist riesengroß und ich kann hier gemütlich beim Bloggen am Tisch sitzen anstatt wie in Cusco auf dem Bett sitzend das Notebook auf den Knien zu balancieren. Das Beste aber ist der Sauerstoffservice: Man kann die Rezeption anrufen und dann wird einem Sauerstoff aus einer Flasche verabreicht. Für jeden Gast sind 5 Minuten kostenlos. Wenn's mir heute Nacht schlecht geht, probier ich das mal aus.

Für alle Fälle hängen noch 2 Heiligenbilder da!
Anmerkungen von Dörte:

Fast ist es schon so weit, dass ich mich schlecht fühle, weil ich mich gut fühle.

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