Mittwoch, 6. Februar 2019

Japserei

Heute sind wir mit der Seilbahn auf ca. 4000 Meter Höhe hochgefahren. Versprochen haben wir uns davon eine gute Aussicht und ein bisschen Akklimatisation. Und vielleicht auch einen oder zwei Geocaches. Die Bergstation hatte bei ihrer Eröffnung 2005 den Rekord für die höchste Bergstation der Welt inne. Interessant ist, dass wir billiger hätten hochfahren dürfen, wenn wir Mountainbikes dabei gehabt hätten. Dann hätten wir einen Tagespass für 6,50 $  kaufen können, so bezahlten wir 8,50 $ pro Person für Berg- und Talfahrt.

Einige Kabinen haben Träger für Mountainbikes angebracht
Die Aussicht über Quito war wirklich toll, aber die dahinter liegenden hohen Vulkane konnten wir wegen der Wolken nicht sehen. Bei gutem Wetter hätte man sogar den Chimborazo sehen können!

Aussicht auf Quito, aber nicht auf die dahinter liegenden Vulkane
Jeder Schritt und vor allem jede Treppenstufe ist uns in der dünnen Luft schwer gefallen. Wir japsten sozusagen um die Wette. Von den zwei Geocaches lag einer (der angeblich leichtere) etwa 350 Meter entfernt und der andere etwa 500 Meter entfernt. Wir haben uns zunächst für den schwereren Cache entschieden, denn zu dem musste man langsam aufsteigen, während es zum anderen Cache steil bergab ging. Uns war nicht klar, ob wir da wieder hoch gekommen wären. Etwa in der Cache-Entfernung gab es einen Aussichtspunkt mit einer atemberaubenden Schaukel. "Da will ich hin!" sagte Dörte und stapfte los. Und Ihr wisst schon: Wenn Dörte einmal losstapft, dann schafft sie das auch!

Sieht gefährlich aus, oder?
Ein gestelltes Foto mit Alpacas und Lama
gab eine angenehme Verschnaufpause
Den "schwierigen" Cache konnten wir dann schnell und einfach finden. Von dort haben wir einen etwas anderen Abstieg gewählt und kamen an einem Stand vorbei, wo man für 5 $ etwa 25 Minuten reiten konnte. Für mich ist das ja nichts, aber Dörte hatte ihren Spaß daran.

Dörte souverän im Sattel
Wir haben uns dann daran gemacht, den vermeintlich leichteren Cache zu finden. Diese Aktion hat über eine Stunde gedauert und wir mussten kaum noch erkennbare Trampelpfade nutzen. Auch der Höhenunterschied war größer als bei dem schwierigeren Cache. Schließlich haben wir dann doch noch einen Weg zur Dose gefunden. Der anschließende Aufstieg zur Bergstation hat uns dann aber völlig erschöpft. Wir haben uns auf einen Liegestuhl fallen lassen und noch einmal die Landschaft genossen. An einem Wochentag ist es hier oben nicht überlaufen und man hat Spaß daran, hier etwas herumzulaufen.

Wilde Landschaft auf dem Weg zum Cache
An der Talstation haben wir uns ein Taxi in die Altstadt genommen und zunächst etwas gegessen. Dann waren die Wasserspeier in Tierform an der Basilika an der Reihe, von denen Dörte gestern schon geschrieben hatte.

Basilica del voto nacional.jpg
Von Quito magnífico (shifted by Rabanus Flavus) -
https://www.panoramio.com/photo/16620646, CC BY-SA 4.0, Link
Ameisenbären
Panther
Affen
Schildkröten
Mit der Hoffnung auf einen besseren Blickwinkel auf die Wasserspeier haben wir uns für eine Turmbesteigung entschieden. Angenehm überrascht waren wir, als es mit dem Fahrstuhl bis zur ersten Aussichtsplattform ging. Hier hatte man schon mal einen guten Überblick über die Altstadt. Das war aber noch nicht alles: Von hier ging es quer durch den Dachboden oberhalb des Kirchengewölbes auf einem schmalen Brettersteg zum Vierungspunkt. Dort gibt es eine steile Leiter, die auf den Sockel des Vierungsturms führte.

Schmaler Holzsteg über dem Kirchengewölbe, am Ende eine Leiter
Damit nicht genug: Man kann auch über zwei weitere Leitern, durch die man nach unten bis auf die Straße sehen konnte, den eigentlichen Vierungsturm besteigen. Alles sehr gewagt und in Deutschland wohl nicht denkbar. Selbst die steile freischwebende Wendeltreppe im Turm der St-Petri-Kirche in der Mönckebergstraße fühlt sich sicherer an. Vom Turm aus hat man einen tollen Blick über das Dach des Kirchenschiffs auf die Portaltürme.

So gehts nach der ersten Leiter weiter
Leitern im Freien für den letzten Teil des Aufstiegs
Ausblick auf die Türme und das Kirchendach, dahinter die Altstadt
Der Abstieg geht auf dem gleichen Weg. Man kann aber noch einen weitere Etage mit der Rosette besichtigen.


Anmerkungen von Dörte:

Naja, Dörte souverän im Sattel mag ja sein, nur in den Sattel bin ich nicht ganz so souverän gekommen. Aber davon schweigen wir. In Andalusien hatte ich eine Treppe...

In dem kleinen Lokal habe ich erstmal meine neue Lieblingskartoffelsuppe gegessen. Als ich dann einen Kaffee bestellte, glaubte ich mich verhört zu haben bei der Frage: „flüssig oder trocken?“ Aber ich bekam heißes Wasser und entweder Nescafé oder ein flüssiges Kaffeekonzentrat in einem Ölfläschchen. Hmm. Frisch gebrüht ist besser.

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