Beim Mittag sprachen wir auch noch einmal mit dem Kapitän über das Anlegemanöver. Er erzählte von einer kritischen Situation gestern, wo ein großes Schiff entgegenkam und sich die Schiffe per Funk abgesprochen hatten, Backbord an Backbord aneinander vorbeizufahren. Und plötzlich rief das andere Schiff: "Nein, doch Steuerbord an Steuerbord". So klappte das dann auch gerade noch und die Schiffe sind ziemlich eng aneinander vorbeigefahren. Das war übrigens genau der Moment, als wir auf die Brücke kamen und viel Spannung in der Luft lag. Das größte Problem sind hier aber nicht die großen Schiffe, sondern die kleinen Boote, die sich an keine Verkehrsregeln halten.
Außerdem sprachen wir mit dem Kapitän über die weitere Route: Zwischen den Philippinen und Taiwan aus dem Südchinesischen Meer in den Pazifik, eng an der Küste Taiwans entlang und dann an der Südküste Japans bis ungefähr Yokohama. So erwischt man möglichst viel vom Kuroshio-Strom, der so etwas wie der Golfstrom des Pazifik ist. Kuroshio heißt übrigens "Schwarzer Strom", weil sich das Wasser des Stromes durch seine dunkle Farbe absetzt. Ich bin gespannt, ob wir das erkennen können - wahrscheinlich nicht. Wie es dann nach Yokohama weiter über den großen Teich geht, hängt von der Wetterentwicklung ab.
Das 15-Uhr-Foto sieht heute anders und interessanter aus, weil wir im Hafen sind und einige Container vor unserem Fenster entladen wurden. Wir fürchten aber, dass wir unseren Ausblick noch verstellt bekommen.
28.11.2018, 15:00 Uhr |
Die Führungsschienen am Greifer sind hochgeklappt |
Der Greifer setzt auf und die Führungsschienen helfen beim Einrasten |
Die Container sind vertikal miteinander verbunden. Nur beim Zug direkt nach oben wird die Verbindung freigegeben. |
Die unteren Lagen sind durch Laschstangen mit dem Schiff verbunden |
Führerhaus eines Containerkrans |
Nächster Hafen: Los Angeles! |
Sonstiges:
Nadine hat einen Rätselcache über unsere Weltreise veröffentlicht. Ich kann mir vorstellen, dass es unter den Lesern einige gibt, die Spaß am Lösen dieses Rätsels haben. Wir fühlen uns jedenfalls geehrt, Thema eines Caches geworden zu sein!
Die Fotos für die letzten Tage habe ich hinzugefügt. Außerdem hatte ich Zeit und Muße, das Zeitraffervideo vom Sonnenaufgang in Angkor Wat endlich fertigzustellen und hochzuladen.
Anmerkungen von Dörte:
Wir haben dem Kapitän vom Verkehr in Hanoi erzählt (Ihr erinnert Euch: Einfach über die Straße gehen, die Motorräder fahren schon um Euch rum) und das erinnerte ihn sehr an das Verhalten der Fischerboote hier.
Die Kombüse (Danke Hanno) ist zwischen der Messe (ha!) für die Offiziere und der Messe für die Mannschaft angeordnet. Maxim, der Schiffssteward, bedient in der Offiziersmesse. Ob er das auch in der anderen Messe macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind die Türen alle offen und jeder kann die Lieblingsmusik des Chefkochs hören: Opern. Vielleicht noch mal ein Musical, aber dann wieder: Oper!
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