Das Gefängnis muss man sich eigentlich ansehen, wenn man sich auch für die jüngere Geschichte des Landes interessiert. Es ist ein altes Schulgelände, das von den roten Khmer in Phnom Penh von 1975 bis 1979 als Gefängnis genutzt wurde. Hier wurden die Insassen gefoltert, um Geständnisse zu erzwingen. Wer gestanden hatte, der wurde anschließend auf den Killing Fields hingerichtet. Von etwa 20.000 Insassen haben am Ende nur 10 überlebt. Die mit Stacheldraht verhauenen Zellen, die auf Bildern dargestellten Foltermethoden, Beispiele von Geständnissen und die Berichte der wenigen Überlebenden waren kaum zu ertragen. Dahinter muss ein riesiger Apparat gestanden haben, der zu immer mehr Denunziationen geführt hat. Furchtbar. Wir sind danach nicht noch zu den Killing Fields gefahren, wir hatten schon genug von diesem Teil der kambodschanischen Geschichte gesehen.
Zurück haben wir es dann fast übertrieben mit dem Handeln mit den Tuctuc-Fahrern. Erst der vierte Tuctuc-Fahrer war bereit, uns für nur 2 Dollar zum Hotel zurückzufahren. Dort haben wir dann im selben Restaurant wie gestern Abend gegessen und Dörte ist bei ihrem köstlichen Auberginengericht geblieben. Danach gab's dann Mittagsruhe.
Leckere Auberginen! |
Wir lernten die 9 Formen der Handbewegung, die dem Zyklus des Pflanzenwachstums entsprechen: Einpflanzen, Wachsen, junges Blatt, Blüte, junge Frucht, reife Frucht, Frucht fällt zu Boden. Da fehlen jetzt natürlich zwei, an die ich mich nicht erinnern kann. Dann wurden uns die 4 Figuren des klassischen Tanzes erläutert: Frau, Mann, Riese (böse) und Affe. Jede Figur hat bestimmte Gesten, um Gefühle wie Neugier, Liebe oder Furcht auszudrücken.
Als Volkstanz wurde uns der Kokosnuss-Tanz gezeigt, den wir dann auch geübt haben. Davon wurde sogar ein kurzes Video gedreht. Auftrittsreif ist das nicht gerade, aber es hat einen riesigen Spaß gemacht. Zum Schluss gab es noch einen kambodschanischen Pop-Tanz, dessen Namen ich aber vergessen habe. Eins, zwei, drei, tip und dann wieder zurück. Aber die eleganten Handbewegungen asynkopisch zur Partnerin nicht vergessen, damit es auch kambodschanisch aussieht!
Am Abend sind wir dann in die Tanzshow gegangen. Das war jetzt mit vollen Kostümen, 15 Tänzern und 5 Musikern natürlich noch einmal eine ganz andere Nummer. Die Show beinhaltete viele verschiedene Elemente, die man auf nette Weise zu einer kleinen Geschichte verwoben hat. Wer nach Phnom Penh kommt, sollte sowohl den Workshop mitmachen als auch die Tanzshow besuchen. Wobei der Workshop natürlich das Highlight des Tages war.
Technische Anmerkungen:
Ich habe mich heute zum ersten Mal verbucht: Das Datum für eine Zugfahrt war falsch. Gegen eine Umtauschgebühr von 9 Euro ließ sich das aber reparieren.
Inzwischen sind mir zwei Mini-SD-Kartenleser ausgefallen. Das ist im Moment noch nicht schlimm, lässt aber keine Datensicherung mehr zu. Ich muss mir Ersatz besorgen.
Dörtes iPhone lässt sich seit einigen Tagen nicht mehr richtig laden. Wenn man es über Nacht anschließt, hat es am nächsten Tag nur etwa 30%. Wir haben jetzt ein neues Kabel und ein neues USB-Ladegerät gekauft. Mal sehen, ob's besser wird.
Anmerkungen von Dörte:
Handy ist mit dem neuen Kabel inzwischen auf 97 % ...
Heute war echt der Tag der Gegensätze. Das wunderbare Tanzerlebnis nach der furchtbaren Besichtigung. Fotos habe ich dort nicht gemacht. Wie andere Touristen sich in die Zellen knien und davon Selfies machen können, kann ich nicht verstehen.
Abends haben wir dann unsere Wäsche zurückerhalten und festgestellt, dass diese teilweise vertauscht war!!! Glücklicherweise waren es nicht zu viele Teile, sodaß ich mich erinnern konnte, was noch fehlte: Meine Trendhose! Nach ein bisschen Recherche in meinen Fotos konnte ich darauf zeigen und die Dame erinnerte sich daran, dass sie es zu einem anderen Paket im gleichen Hotel gebracht hat. Also zurückgetauscht und alles in Ordnung. Mal sehen, ob Jans Jeans morgen zurückkommt. Das wäre sonst schwierig, hier Ersatz zu besorgen.
Das Tanzen sieht aber sehr froehlich aus :) Und die bunten Hosen stehen Euch gut :)
AntwortenLöschenDaumen fuer die Jeans sind gedrueckt!
Hallo Carola,
Löschengenau genommen sind das gar keine Hosen: Ein Stück Stoff von etwa 80 cm mal 4 Meter wird an der schmalen Seite zusammengenäht, so dass ein Ring entsteht. Da steigt man dann rein und der nicht benötigte Rest wird vor dem Bauch zu einer Art Seil verdreht. Das wird dann durch die Beine nach hinten verlegt und mit einem Gürtel festgebunden. Könnte man bestimmt auch gut als Verkleidung beim Karneval tragen!
Gruß Jan
Lieber Jan,
AntwortenLöschenleider funktioniert der Link auf das Kokosnuss-Tanz Video nicht mehr. Das ist doch sehr schade. Oder ist das Absicht weil ihr einen Auftritt beim Kido-Cup plant?
Dörtes Instagram ist zu hip für mich - so modern bin ich nicht aber Franzi hat mal draufgeschaut. Ich muss hier noch einiges aufholen ;)
Liebe Grüße,
Marcus vom Go
Hallo Marcus,
Löschendanke für den Hinweis. Keine Ahnung, wieso die Datei verschwunden war, ich habe sie wieder hingestellt.
Beim Kido-Cup würde die richtige Kleidung fehlen, also lieber nicht ...
Liebe Grüße
Jan