Nach dem Frühstück hatten wir noch Zeit und suchten einen Geocache. Auf der gesamten Insel gibt es nur 2 Geocaches, einen praktisch vor der Haustür und den anderen am Nordkapp. Den vor der Haustür konnten wir auf der einsamen Dorfstraße jedenfalls gut finden.
Jan hat Vorfahrt |
Matsch in der Talsohle |
Beim zweiten Stop kamen wir auch direkt an das Seeufer. Hier gab es eine sehr ausgedehnte Sanddüne, das Gelände hat von den Dreißigerjahren bis 1956 als Gulag gedient. Heute steht dort ein Minimuseum und ein Souvernir-Shop. Am Ufer standen Gestelle für Zelte zum Eisfischen im Winter. Der Bootssteg war aber abgebaut.
Danach ging es durch einen Wald aus Lärchen und Kiefern. Hier konnten die Autos natürlich nicht beliebig neue Spuren finden, weil da ja Bäume im Wege stehen. Durch den Regen waren die vorhandenen Fahrspuren aber stark ausgewaschen, sodass es wirklich schwer war, einen Weg zu finden. Schieflagen von 30 Grad im Auto waren normal!
Man beachte auch den Riss in der Windschutzscheibe! |
Ich habe natürlich gleich begonnen, den zweiten Geocache der Insel zu suchen, wurde von Dörte aber zurückgepfiffen. Das sei zu gefährlich. Zum Glück wusste Dasha, was Geocaching ist, und hat den Cache für uns geborgen.
Dann hat Dasha uns die Aussicht und die Felsen erklärt. In dem einen Felsen konnte man eine Frau erkennen. Der Sage nach ist das die Tochter eines Schamanen, die böse geworden ist und alles verhext hat. Solange, bis der Vater davon Wind bekam und sie in einen Felsen verwandelt hat. Zumindest solange, bis es keine Grausamkeiten mehr auf der Welt gäbe.
Danach gab es Mittagessen: Anatoli hatte Fischsuppe gekocht. Dazu gab es Salat von Tomaten, Paprika und Gurken aus Anatolis eigenem Garten. Zuerst wussten wir nicht, wie wir den einfach nur in Stücke gehackten Fisch essen sollten, aber nachher ging das ganz gut. Und es hat auch sehr gut geschmeckt! Zum Nachtisch gab es Tee mit Lebkuchen. Wobei Dasha geheimnisvolle einheimische Kräuter in den Tee streute, was ihn noch besser machte.
Nach dem Essen sind wir zu einem weiteren nahegelegenen Kapp gefahren. Die beiden Felsen dort besucht man, wenn man sich Kinder oder Enkel wünscht. Den linken für ein Mädchen, den rechten für einen Jungen. Die Chinesen sind alle nach rechts gegangen, Dörte und ich haben die linke Seite gewählt. Dörte musste dafür ganz schön ihre Höhenangst bezwingen!
Die Rückfahrt wurde dann rutschig, weil es anfing zu regnen. Anatoli hat das aber bravourös gemeistert. Den letzten Aussichtspunkt haben wir dann bei Regen nur noch aus dem Auto genossen. Gegen 16:30 Uhr waren wir zurück und jetzt trinken wir erst einmal Tee.
Anmerkungen von Dörte:
Ein kurzer Hinweis zum Wetter: In Irkutsk hat es heute geschneit!
Anatoli legte Wert darauf, dass das Mittagessen aus eigenem Anbau bzw. aus eigenem Fang stammt. Die meisten Einwohner haben Gewächshäuser, in denen sie Gemüse ziehen. Von den Tomaten hatte er allerdings in diesem Jahr nicht viele ernten können. Er hatte wohl ganz viele - aber eine der frei herumlaufenden Kühe ist eingebrochen und hatte die meisten mit Wonne gefressen.
Wir haben heute auch nachgefragt, was die Löcher in den hölzernen Zäunen bedeuten: Hier steckt der Tankwagen seinen Rüssel rein, wenn er Wasser liefert. Mir war tatsächlich noch nicht aufgefallen, dass die Wasserversorgung aus einem Tank erfolgt. Jetzt fallen mir auch die dicken Plastikrohre auf, die zu den Klos und den Duschen führen. Aufgefallen war mir allerdings die Satellitenschüssel. Durchmesser ungefähr 2 Meter. Das nenne ich mal eine Satellitenschüssel!!
So tolle Eindruecke - danke fuers Teilen!
AntwortenLöschenEuch eine schoene Weiterreise, bei hoffentlich nicht zu kaltem und regnerischem Wetter!
Beste Gruesse aus Paris
Carola (and family)