Es ging dann den bekannten Weg zum Norden der Insel: Vorbei am Olchon-Flughafen, der nur ein Grasfeld ist, der großen Sanddüne, dem dichten Wald mit dem Matschweg. Erst kurz vor der Nordspitze sind wir nach rechts zum Ostufer abgebogen. Hier besteht das Ostufer eigentlich aus hohen Klippen, nur an dieser Stelle hat sich ein kleines Tal mit einer Bucht gebildet. Sima hat das Material am Steinstrand gelagert, während er das Boot holte.
Zuerst ging es in südlicher Richtung an den Klippen entlang. So viel Glück beim Angeln hatten wir dort nicht, nur Sima fing einen kleinen Fisch.
Nach etwa einer Stunde wurde Dascha flau im Magen von der Schaukelei und wir brachten sie an Land zurück. Mir ging es eigentlich genauso, aber ich dachte mir, dass ich Dörte eine Freude mache, wenn ich weiterangelte. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir die Klippen aus einer anderen Perspektive sahen. Es ist unglaublich, welche Farben das Gestein hat!
In nördlicher Richtung lief es etwas besser mit unserem Anglerglück. Drei weitere Fische haben wir gefangen, den größten hat Dörte an Bord gezogen. Ich habe natürlich wieder einmal nichts gefangen.
Nach insgesamt etwa zweieinhalb Stunden auf dem Wasser sind wir zurückgekehrt. Sima musste erst einmal das Boot wieder wegbringen und wir haben uns bei einem Tee wieder aufgewärmt. Stolz hat Dörte den Fang präsentiert.
Wir haben uns anschließend einen Aussichtspunkt gesucht, an dem wir die Fische am Lagerfeuer braten konnten.
Selbstgefangene Fische schmecken am besten! |
Und hinterher einen Tee! Kann man übrigens direkt mit Baikalwasser machen! |
Anmerkungen von Dörte:
Wir hätten noch mehr Fische fangen können, wenn wir es immer mitbekommen hätten, dass ein Fisch angebissen hat. Sima hat uns die Angeln von Zeit zu Zeit einholen lassen und "Mjam, Mjam" gesagt als Zeichen dafür, dass die Fische die Köder sauber abgenagt hatten.
Auf dem Rückweg haben wir noch ein Feld gesehen, auf dem Krähen zusammen hockten. Einige davon hüpften immer wieder hoch. Unser Fischer erklärte, dass damit Grashüpfer aufgestöbert werden. Die Krähen würden abwechselnd hüpfen und fressen. Wenn das stimmt, wäre es ein beeindruckendes Beispiel für intelligente Zusammenarbeit. (Ich bin ja von Jan gewöhnt, bei solchen Geschichten sehr misstrauisch zu sein)
Ich befürchte übrigens, dass Jan das Märchen benutzen wird, um mit mir russische Buchstaben zu üben. Seufz.
Ich würde bevorzugen, das Buchstaben-Lernen mit Russisch Brot zu üben. Muss es doch auch mit dem kyrillischen Alphabet geben. Ein weiterer Vorteil: Die Lerneinheit ist absehbar endlich. [Mjamm, mjamm!]
AntwortenLöschenWas war es denn nun für Fisch? Und ist Baikalfisch ökologisch korrekt? Vermutlich, denn ich schätze Überfischung kennt man dort noch nicht. Ich gehe jetzt Dosen-Angeln in Bochum. Aber erst muss ich einen neuen TAN-Generator abfischen.
LöschenHallo Nadine,
die Idee, dass wir den Baikal überfischen könnten, bringt mich nur zum Lachen. Ich bestimmt nicht!
Man hat uns gesagt, das seien Graylings. Das wären Äschen, aber eine Baikalvariante. Nach Größe und Bildern müssen es noch sehr junge Fische gewesen sein.
Liebe Grüße
Jan
Papa isst Fisch? Sind da nicht Gräten drin?
AntwortenLöschenUnabdingbare gesellschaftliche Konvention!
LöschenPS: Mama hat gestern früh auch Porridge gegessen!
Krähen sind sehr schlau. Wenn sie auf der Strasse gefundene Walnüsse nicht öffnen können, warten sie einfach bis ein Auto darüber fährt. War gestern ein Bericht im Fernsehen.
AntwortenLöschenKrähen können sich sogar Gesichter merken. Also seid nett zu Ihnen :-)
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