Statt eines Stadtrundgangs haben wir einen kompletten Tagesausflug zum Stausee El Peñol mit Besuch des berühmten Felsens und der hübschen Stadt Guatapé gemacht. Der Stausee ist der größte Stausee in Kolumbien. Als er 1972 angelegt wurde, wurde das Dorf El Peñol überflutet und am Rand des Sees neu angelegt. Die Stelle, an der früher die Kirche stand, ist im See mit einem großen Kreuz gekennzeichnet. Wir sind etwa eine Stunde mit einem Dampfer auf den See hinaus gefahren. Sehr entspannend, so eine Schifffahrt bei leichter Brise (keine Schaukelei!) und sanfter Rumba-Musik. Außer dem Kreuz haben wir ein ehemaliges Anwesen von Pablo Escobar gesehen, welches bei einem Angriff zerstört wurde. Dörte hat nach den Nilpferden Ausschau gehalten, die aus seinem Privatzoo ausgebrochen sind, aber die waren wohl woanders.
Das Kreuz markiert, wo die alte versunkene Kirche stand |
Entspannte Schiffahrt |
Ehemaliges Anwesen von Pablo Escobar |
Am Ufer des Sees hat man später tatsächlich einen Nachbau des Marktplatzes des alten El Peñol erstellt. Da sind jetzt Souvenirshops und Restaurants drin. Sogar die Kirche hat man nachgebaut, anscheinend ist sie sogar geweiht. Trotzdem wirkt alles wie aus Pappmaché und äußerst skurril.
Nachbau der alten Kirche. Irgendwie stimmen die Proportionen nicht! |
Abenteuerliche Treppenkonstruktion |
Immer wieder tolle Ausblicke |
Fast oben bei Stufe 700 |
Stolz, es bis oben geschafft zu haben! |
Auf dem kleinen Aussichtsturm oben auf dem Felsen |
Zum Schluss haben wir das Städtchen Guatapé besucht. Diese Stadt ist für ihre bunt bemalten Sockel an den Hauswänden bekannt. In der Tat sieht alles sehr malerisch aus, Dörte kam wieder einmal aus dem Fotografieren gar nicht heraus. Ein Haus war hübscher als das andere - und es war trotzdem wieder völlig anders als z. B. in Antigua oder Cartagena.
Anmerkungen von Dörte:
Die Hippos hätte ich gern gesehen. Angeblich sind vier Tiere ausgebrochen. Diese haben sich zu einer Herde von 50 Tieren vermehrt. Jetzt fängt man wohl allerdings an, die Bullen zu kastrieren.
Der Stausee ist ganz nett, aber eigentlich finde ich es ein bisschen skurril, dass man eine Stunde darauf rumschippert um das abgebrannte Haus eines ehemaligen Drogenbarons anzusehen. Obwohl es zu seiner Zeit ein nettes Anwesen gewesen sein muss.
Und hier ein Screenshot von der heutigen Tagesleistung:
Captains Logbook Nachtrag:
Jan hat meines Erachtens gestern die Fahrweise des Busfahrers nicht ausreichend dramatisch geschildert. Es handelte sich um einen Selbstmörderfahrer - was zum Glück nicht geklappt hat. In knapp 3000 Metern Höhe, bei Sicht von knapp 15 Metern wegen Nebel, auf kurviger, enger Straße direkt am Abgrund überholt er vor der nicht einsehbaren Kurve gleich drei Lkws. Selbst als Protestantin überkam mich der Wunsch mich zu bekreuzigen.